Rede Ernst Lindemann Hamburg 1940

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Am 24. August 1940 übernimmt der in Altenkirchen geborene Kapitän zur See Ernst Lindemann das seinerzeit größte deutsche Schlachtschiff Bismarck als Kommandant. (vgl. RZ 16.12.2009)

Der Stadtrat hatte 2009 den Antrag zu entscheiden, für den in Altenkirchen geborenen Ernst Lindemann eine Gedenktafel am Ehrenmal zu gestatten. Er hat den Antrag am 16.12.2009 abgelehnt.

AKdia dokumentiert die Rede von Ernst Lindemann anlässlich der Indienststellung des Schlachtschiffes Bismarck zur Urteilsbildung seiner Leser, ohne sich mit seinen Gedanken zu identifizieren.


Rede des Schiffskommandanten Kapitän Ernst Lindemann anlässlich der Indienststellung des Schlachtschiffes Bismarck

gehalten am 24. August 1940, auf der Werft Blohm und Voss in Hamburg


12 Uhr. Kapitän Lindemann spricht:


Soldaten der Bismarck!

Die tausendjährige Geschichte unserer deutschen Nation und unseren Reiches wurde mit Eisen und Blut geschrieben. Fast jede Generation musste nach dem Schwert greifen, um für das Überlebensrecht des Reiches und der Nation zu kämpfen, oder um seine Existenz und seine Freiheit gegen eine feindselige Umgebung zu verteidigen. Wir sind jetzt wieder aufgerufen, uns im großen Kampf für die Freiheit und für das Überleben unserer Nation und für das durch Adolf Hitler geschaffene Großdeutsche Reich einzusetzen. In den Worten der alten Dichter zur Zeit der Freiheitskriege:

„Denn nur Eisen kann uns retten, Und erlösen kann nur Blut...“

Heute wird uns eine neue, Ehrfurcht erregende Waffe aus Stahl und Eisen, unser neues Schiff, gestiftet und anvertraut. Sie wird heute von unserer jungen Mannschaft, die ermächtigt ist, Blut und Eisen zu einer kraftvollen Symphonie aus eisernem Pflichtgefühl und Überzeugung zu verbinden, zum Leben erweckt, und mit heißblütiger Kraft und Kampfgeist werden höchste militärischen Ziele erreicht.

Dieses Schiff, unser Schiff, wie wir es ab heute nennen dürfen, ist das größte, stärkste und beste Schlachtschiff, das je von einer deutschen oder ausländischen Werft vom Stapel gelassen worden ist. Wir sind stolz und dankbar, dass wir auserwählt worden sind, dieses beachtliche Machtinstrument der deutschen Seeaufrüstung aus den Händen seiner Hersteller in unseren Besitz nehmen zu dürfen. Seit über vier Jahren tragen deutsche Architekten, Ingineure und Arbeiter aus vielen deutschen Provinzen und vor allem aus dieser großen Werft mit ihrem Intellekt, mit der Kraft ihrer Hände und mit ihrem Fachwissen dazu bei, diesen stolzen Beweis ihrer Arbeit zu vollenden, und liefern nun den deutschen Seemännern und Soldaten ein Schiff von unvergleichbarer Kampffähigkeit und Beständigkeit. Wir, die Mannschaft des Schiffes, danken allen aus tiefstem Herzen für diese hervorragende Arbeitsleistung .Wir übernehmen sie von Ihnen mit dem feierlichen Versprechen, ihr von nun an unsere Fürsorge, unsere Liebe und unsere Ergebenheit zu schenken.

„Nicht durch Reden und Majoritätsbeschlüsse werden die großen Fragen der Zeit entschieden …. sondern durch Eisen und Blut.“ Bismarck, der Gründer des Zweiten Deutschen Reiches, der eiserne Kanzler, äußerte vor 80 Jahren diese Worte vor einem missbilligenden Kongress. Dieser Mann, nach dem eine ganze Epoche genannt worden ist, ist der Namensträger unseres stolzen Schiffes. Hier in Hamburg blicken wir hoch auf das aufragende, diesem großen Mann gewidmete Denkmal, was unweit von diesem Platz über die Elbe zu uns hinunterschaut und wo der „Alte Mann“ aus Sachsen zur letzten Ruhe gebettet wurde. Wir spüren jetzt gerade besonders stark seinen Geist und sein Erbe. Wir haben uns hier als Verteidiger des jungen Dritten Reiches gemeldet, um es mit dem Schwert, mit Eisen und mit Blut zu verteidigen und für das zu kämpfen, was er, Fürst von Bismarck, angefangen und geschaffen hatte und was unser Führer Adolf Hitler geborgen und aus einem tiefen Abgrund gerettet hat: die Einheit und die Macht des Deutschen Reiches und der Nation. Mit Stolz und Ehrfurcht fühlen wir unsere Pflicht als Mannschaft dieses neuesten und mächtigsten Schlachtschiffes, das mit dem Namen „Bismarck“ getauft worden ist. Und bei der Indienststellung, die ich jetzt durchführe, kann ich kein besseres Motto für das Schiff und für die Mannschaft zitieren, als die Worte von Schiller und den Lieblingsvers des Kanzlers:

„Wenn man nicht bereit ist, sein Leben aufs Spiel setzen Wird das Leben nicht lebenswert sein.“


„Soldaten, stramm stehen!“ „Kriegsfahne hissen!“ (Holländischer Ehrenmarsch) „Soldaten, rührt euch“


Mannschaftskameraden! Das Schlachtschiff „Bismarck“ ist jetzt in Dienst. Dies wird heute per Telegramm dem Führer mitgeteilt. Lasst uns in diesem Moment an die Schlussbemerkungen seiner Rede anlässlich der Taufe dieses Schiffes (am 14.Februar, 1939) denken, in denen er sagte:

"Mögen sich die deutschen Soldaten und Offiziere, die die Ehre besitzen, dieses Schiff zu führen, jederzeit seines Namensträgers würdig erweisen. Möge der Geist des Eisernen Kanzlers auf sie übergehen. Möge er Sie bei freudigen Friedensmissionen begleiten, aber möge sein Geist eine Fackel der Stärke sein in den Stunden, in denen höchste Opfer gebracht werden müssen!

Mit diesen innigen Wünschen grüßt die deutsche Nation ihr neueste Schlachtschiff, die „Bismarck“.

Kameraden! Was der Führer vor anderthalb Jahren nur voraussagen konnte, ist jetzt Wirklichkeit geworden. Schon sind zahlreiche Gegner zu Boden geworfen und sind durch die glorreichen Taten unseres Heeres zerstört worden. Nur einer, unser Erzfeind, England, ist übrig geblieben. Wir schwören hiermit, dass wir Großdeutschland, dessen historische Größe im Namen dieses Schiffes verewigt ist, ehren werden, und dass wir uns der Worte unseres Führers als würdig erweisen werden und seinen Befehlen folgen werden. Diesen Eid fassen wir mit folgenden Worten zusammen.

Führer befiehl, wir folgen!

Adolf Hitler, unser Führer und Feldherr, Sieg-Heil!

(Deutschlandlied, Horst Wessel Lied und die letzte Strophe des Englandliedes.)


Quelle: übermittelt von Werner Zeidler, in englischer Sprache aus http://www.kbismarck.com/archives/lspeech.html, rückübersetzt von Vivian Campbell

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