1841 - 1850

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1841

  • Für das Jahr 1841 werden Jahrmärkte am 2. Juni, 28. Oktober und 21. Dezember, Kram-und Viehmärkte, sowie 5 Schweinemärkte am 6. Januar, 2. und 23. Februar, 11. und 30. November angekündigt. (Der Kleine Koblenzer Bote, 1841, S. 43) (eb)
  • Von dem in Altenkirchen praktizierenden Arzt Ludwig Budge erscheint der erste Teil seiner Untersuchungen über das Nervensystem in Frankfurt. Im Folgejahr erscheint am gleichen Ort der zweite Teil. (Sartor 1989 a, S. 28 und 33) (eb)
20. Januar - Friedrich Heidorn beabsichtigt, sein Hofgut Honneroth (170 Morgen Ackerland, 36 M. Wiesen, 14 M. Wald) meistbietend zu verkaufen (Kölnische Zeitung Nr. 28, Beilage, 28.01.1841). (ak)
26. Februar - Lehrer Robert Augusti aus Altenkirchen veröffentlicht "Theudelind. Sage des Schlosses zu Altenkirchen", eine kleine Versdichtung im Balladenstil (Intelligenz-Blatt für die Kreise Siegen und Wittgenstein, Nro. 9, 26. Febr. 1841). (ak)
6. Juli - Die Evangelische Kreissynode Altenkirchen tagt in Hamm; aus Altenkirchen nehmen die Pfarrer Albrecht und Schroot teil. Zu der im vorigen Herbst abgehaltenen Kirchenvisitation wird festgehalten, sie habe überall die erfreulichsten Resultate geliefert. Mit Bedauern registriert die Synode hingegen, dass es mit der Übergabe der kirchlichen Armenfonds unter die Verwaltung der Presbyterien noch immer keinen rechten Fortgang nehmen wolle. Speziell kritisiert wird, dass eine Eingabe der Gemeinde-Vertretung von Altenkirchen wegen Übergabe des Armen-Vermögens an das Presbyterium zu Hilgenroth von der Regierung zu Koblenz unterm 25. Februar 1841 abschlägig beschieden worden sei. (handschriftliches Protokoll der Verhandlungen der Kreissynode Altenkirchen am 6. Juli 1841) Vgl. Eintrag unter 31. Juli 1821, aus dem ebenso deutlich wird, dass trotz Neuorganisation der Pfarreien Altenkirchen und Hilgenroth die alten aus Zeiten der Kirchspielsverfassung noch bestehenden vermögensrechtlichen Bindungen lange unangetastet blieben. (ak)
31. Juli - Es ergeht eine Königliche Anweisung zur vorherigen Einholung einer Bescheinigung, dass der Text der aufzuführenden Musikstücke nichts für die Kirche Anstößiges enthalte nebst Vorlage eines Verzeichnisses der Musikstücke. (Krämer 1988, S.197)

1842

  • Für das Jahr 1842 werden Jahrmärkte am 18. Mai, 28. Oktober und 21. Dezember, sowie Kram-und Viehmärkte, sowie 5 Schweinemärkte am 6. Januar, 2. und 8. Februar, 11. und 30. November angekündigt. (Der Kleine Koblenzer Bote, 1842, S. 39) (eb)
  • Altenkirchen verfügt über zwei Elementarschulen, eine unter Lehrer Fries mit 66 Schülern, eine unter Lehrer Hundhausen mit 100 Schülern. Die Rektoratschule unter Rektor Schneegans hat 7 Schüler. (Sommerfeld 1999, S.150/151) (eb)
  • Aus militärischen Erwägungen heraus entwirft Carl Eduard Poenitz den Plan, eine Verbindungsbahn von Hattersheim bei Höchst über Idstein, Limburg und Altenkirchen nach Siegburg zu führen; er erachtet sie als in das Verteidigungssystem des Rheins eingebunden, wo eine Streckenführung im Rheintal selbst zwischen Mainz und Neuwied als unausführbar gilt (Poenitz 1842, S. 264f.). Hier liegt die früheste bekannte Planung für Altenkirchen als Bahnstation vor. (ak)
28. Februar - Eine Feuer- und Brandordnung wird erlassen. (Schubert 1925, S.60) (eb)
21. Mai - In einem Vergleich der Landschullehrergehälter wird im Kreis Altenkirchen festgestellt, dass dort die Gehälter zwar gestiegen sind, aber weit hinter der Lehrerbesoldung der Städte zurückbleiben. (LHA Koblenz Abt. 441 Nr. 9195) (eb)
5. September - In Köln nimmt an einer Sitzung des Dombau-Vereins-Vorstandes in Reihen der Deputierten auswärtiger Dombau-Vereine der Altenkirchener Advocat Julius Pfeiffer teil und unterzeichnet auch das Protokoll der Sitzung (Kölner Domblatt Nr. 12, 11. September 1842). Pfeiffer ist allerdings im November 1842 nicht im Vorstand des Altenkirchener Dombau-Vereins vertreten (s. Eintrag 27. Nov.). (ak)
7. September - Unter Hinweis auf eine Übernachtung des Prinzen Karl von Bayern im Gasthof Luyken empfiehlt sich Altenkirchen als Übernachtungsort für Reisende jedes Standes auf der Strecke Düsseldorf-Köln-Frankfurt oder umgekehrt (Kölnische Zeitung Nr. 256, 13.09.1842). (ak)
27. November - Unter diesem Datum veröffentlicht das Kölner Domblatt das "Statut des altenkirchener Hilfsvereins", der sich zur Unterstützung der Dombau-Aktivitäten gebildet hat. Den Vorstand des Vereins bilden: Landrat Koch, Direktor Meder, Pfarrer Schrodt, Pfarrer Köppchen, Steuer-Controlleur Stoll, Steuer-Einnehmer Deubel, Callmann, Lehrer Hundhausen ( Kölner Domblatt Nr. 23, 27.11.1842). (ak)
31. Dezember - Ein Gesetz über die Aufnahme neu anziehender Personen (Gesetzsammlung Nr.2, 31.1.1843, S.5-7) gewährt völlige Freizügigkeit in Preußen, die allerdings bei Verarmung innerhalb eines Jahres widerufen werden kann. (Bass 1991, S.111) Für Juden gilt die Wahl der Aufenthaltsortes nicht. (§ 13 des Gesetzes) (eb)
  • Ein Gesetz über die Verpflichtung zur Armenpflege (Gesetzsammlung, Nr.2, 31.1.1843, S.8-14) verlangt von den Gemeinden notwendige Aufwendungen für ihre Bürger. Sie können dazu Armenverbände bilden. (eb)

1843

  • Die amtliche Statistik weist aus: Die Stadt Altenkirchen hat 8 öffentliche Gebäude, 131 Wohnhäuser, 186 Wirtschaftsgebäude, 4 Fabriken; 1186 Einwohner (956 ev., 176 kath., 54 Juden). Dieperzen hat 6 Wohnhäuser, 16 Wirtschaftsgebäude, 32 ev. Einwohner. Leuzbach hat 17 Wohnhäuser, 45 Wirtschaftsgebäude; 122 Einwohner (120 ev., 2 kath.). Hof Bergenhausen ist mit 3 Wohngebäuden, 6 Wirtschaftsgebäuden und 26 Einwohnern (26 ev., 1 kath.) verzeichnet. Hof Honneroth ist mit 1 Wohngebäude, 3 Wirtschaftsgebäuden und 11 Einwohnern (9 ev., 2 kath.) verzeichnet. (Topographisch-statistische Uebersicht 1843, S. 14) (ak)
  • Nach drei Jahren Bauzeit wird die Straße von Altenkirchen über Dierdorf und Anhausen nach Neuwied in Betrieb genommen. (Nationalblatt, 4.1.1940) (eb)
  • Die Holzdiebstähle und Waldfrevel in den Bürgermeistereien Altenkirchen und Weyerbusch erreichen 72 % bzw. 60 % der Delikte im Kreis. Sie belegen die Auffassung der allgemeinen Meinung, Holzdiebstahl sei kein Diebstahl, weil die arme Bevölkerung das benötigte Brennholz nicht bezahlen konnte. (LHA Koblenz Bestand 441, Nummer 8169) zitiert bei (Habbel 1990b, S.78) (eb)
6. Januar - Es ergeht das Gesetz über die Bestrafung der Landstreicher, Bettler und Arbeitsscheuen (Gesetzsammlung, Nr.2, 31.1.1843, S.19-20) (eb)
25. Februar - Als Kreisphysikus wird Dr. Friedrich Wilhelm Carl Castendyck bestellt. (Amtsblatt, Nr. 16, 25.3.1843, S.90) (eb)

1844

5. Juni - Die Kreissynode der Unierten Landeskirche tagt in Altenkirchen. (Sinemus 1933, S.51) (eb)
27. August - Der Pfarrer Johann Kaspar Kümpel wird von Traben auf die erste Pfarrerstelle in Altenkirchen versetzt. (Amtsblatt, Nr. 56, 27.9.1844, S. 352) Er wird am 17. November eingeführt. (Sinemus 1933, S.86) (eb)
1. Oktober - Die preußische Post richtet einen Postweg von Altenkirchen nach Erwitte bei Lippstadt ein (Neu 1956, S.173). (eb) - Dazu Bekanntmachung der Postverbindungen Neuwied-Dierdorf-Altenkirchen-Olpe im Neuwieder Intelligenz- und Kreis-Blatt No. 46, 2. Okt. 1844. (ak)
15. Oktober - Aus Hachenburg wird ins ferne Bamberg gemeldet: "In [...] Altenkirchen schoß ein dortiger Einwohner an des Königs Geburtstag eine blind geladene Flinte auf einen Haufen Knaben ab, um ihnen scherzhafter Weise Schrecken einzujagen. Einem 13 jährigen Knaben fuhr jedoch der Pfropfen der Ladung durch den Leib in die Lunge, in Folge dessen er am dritten Tage unter den fürchterlichsten Schmerzen sterben mußte." (Fränkischer Merkur Nr. 305/Do., 31.10.1844) (ak)
22. Oktober - Der Oberpräsident der Rheinprovinz von Schaper übernachtet im Gasthof Luyken und ist damit der Erste, der die Reiseroute von Berlin nach Koblenz über die im Aufbau befindliche Koblenz-Mindener Straße gewählt hat (Kölnische Zeitung Nr. 300, Beilage, 26.10.1844). (ak)
2. Dezember - Fräulein Caroline Lehnring erhält die Erlaubnis, in Altenkichen eine Privatschule für Mädchen einzurichten. (Amtsblatt, Nr. 72, 16.12.1844, S. 449) (eb)

1845

  • Als Superintendent wird Friedrich Ernst Konrad Rehhorn (*24.3.1798 Schwalbach Kr. Wetzlar +9.5.1861 Almersbach) gewählt, der seit 1823 Pfarrer in Almersbach ist. (Sinemus 1933, S.47) (eb)
  • Steuerkontrolleur Stoll informiert über seine Feststellungen zur Kartoffelfäule in Altenkirchen; er ist Mitglied eines weitgespannten Korrespondentennetzes, das im Austausch über die als bedrohlich angesehene Entwicklung steht (Kreissig 1847). (ak)
Frühjahr - Landrat wird (bis 1851) Franz Jacob Freiherr von Hilgers (27.1.1810-9.2.1877). (Haunfelder 1994, S.128) Er wird am 4.7.1846 endgültig ernannt. (Amtsblatt, Nr.40, 11.7.1846, S. 282) (eb)
17. Januar - Die preußische Gewerbeordnung führt an Stelle der abgeschafften Zünfte Innungen für Handwerker ein, die die Lehrlingsausbildung überwachen, Kranken-, Hilfs, Sterbe- und Sparkassen verwalten und Witwen- und Waisenkassen einrichten. (Gesetzsammlung, Nr. 5, 10.2.1845, S.41-78) (eb)
23. April - Die Kreissynode der Unierten Landeskirche tagt in Altenkirchen. (Sinemus 1933, S.51) (eb)
23. Juli
  • Die Gemeindeordnung für die Rheinprovinz bestimmt, dass alle Orte mit eigenem Haushalt eine Gemeinde unter einem Gemeindevorsteher bilden sollen. Bürgermeistereien aus mehreren Gemeinden heißen (bis 1927) Landbürgermeistereien. Wahlberechtigt sind nur die männlichen Bewohner ab dem 24. Lebensjahr, die reines Einkommen zwischen 200 und 600 Talern haben oder Grund- und Klassensteuern bezahlen. (Gesetzsammlung, Nr. 27, 19.8.1845, S.523-554) (vgl. auch Schubert 1925, S.154) Gewählt werden auf sechs Jahre bei mehr als 1000 bis 3000 Einwohner 12 Gemeinderäte. (Bär 1919, S.199) (eb) - Mit der Einführung der Landgemeindeordnung verzichtet Altenkirchen auf eine städtische Verwaltung, obwohl es "Titularstadt" ist (RZ Nr. 76, 29.3.1950). (ak)
  • Juden können das Bürgerrecht erwerben, wenn sie Meistbeerbte sind. (Kastner 1989, S.26) (eb)
16. August - Es kommt zur Gründung der Altenkirchener Schützengesellschaft. (Schützenchronik 1995, S.7, Winter o. J., S. 14) (eb)
23. September - Die Altenkirchener Schützengesellschaft ist gegründet. Am 18. September 1845 erreichte die Königliche hochlöbliche Regierung, Abteilung des Kämmerers in Coblenz ein Schreiben:
Der Kreis-Sekretär Schubert der Verwaltung des Landratsamtes teilte darin eben genannter Regierung mit, dass in der Kreisstadt Altenkirchen "eine Anzahl" von Einwohnern zusammengetreten sei, die sich in einem Verein dem Schützentum widmen wollen. Der Herr Schubert selbst schon wünschte in diesem Schreiben den Gründern alles Gute, da sie vielleicht "auch unter anderem dazu geeignet sein dürfte, nicht allein den vermißten Gemeinsinn unter dem Volke zu wecken, sondern auch dem bisher nicht ganz angenehmen geselligen Leben eine andere Richtung zu geben. Innerhalb von 5 Tagen erhielt Herr Schubert eine Antwort aus Coblenz. Der Gründung einer Gesellschaft sprach nichts entgegen. Somit war die Altenkirchener Schützengesellschaft aus der Taufe gehoben.(Homepage der Altenkirchener Schützengesellschaft, Stichwort "Geschichte", 30.9.08, 22:08; dort auch Liste der Schützenkönige)
4. Oktober - Nach Mitteilung von Steuerkontrolleur Stoll hat sich die Kartoffelkrankheit seit Mitte August in Altenkirchen (Meldung bezieht sich wohl auf das gesamte Kreisgebiet) wieder "auf die beunruhigendste Weise" gezeigt (Kölnische Zeitung Nr. 277, Beilage, 04.10.1845). (ak)
8. Oktober - Die Verwaltung der Bürgermeisterei Altenkirchen wird dem landrätlichen Bürogehilfen Peter Bidgenbach aus Cochem kommissarisch übertragen. (Amtsblatt, Nr. 61, 23.10.1845, S. 411) (eb)
31. Oktober - Ein Gesetz verpflichtet Juden, dass sie in allen Landesteilen bestimmte und erbliche Familiennamen anzunehmen haben (Gesetzsammlung, Nr. 36, 18.11.1845, S.682), wozu sie in der Bürgermeisterei Altenkirchen schon vorher übergegangen waren. (LHA Koblenz Abt. 441 Nr. 9633) (Schubert 1925, S.173) (eb)
2. Dezember - Die neu eingerichtete Buchdruckerei in Altenkirchen empfiehlt sich - ohne Nennung des Inhabers -für Arbeiten aller Art (Kölnische Zeitung Nr. 336, 02.12.1845). (ak)

1846

  • Das "Bürgereinzugsgeld" wird nicht abgeschafft aus Furcht, sonst kämen zu viele Arme in die Stadt. (Helzer 1999b, S. 178) (sts)
  • Die Armenkasse der Stadt verfügt über 5416 Reichsthaler, 5 Silbergroschen und 10 Pfennig, 1850 noch über 5040 Reichsthaler. (Sinemus 1933, S.259) (eb)
  • Der Stadtrat beschließt die Verlegung des evangelischen Friedhofs von der Stelle des heutigen Rathauses an die Hachenburger Straße. (Helzer 2001, S.255) (eb) - Vgl. hierzu die Angaben unter 19.12.1846 (ak).
  • Martin Jacobi baut in der Neuen Straße 10, der späteren Frankfurter Straße, ein Wohn- und Gasthaus mit eigener Brauerei. (Baum 2008, S.284) (eb)
21. Januar - Die Einfuhr von Getreide in die Rheinprovinz wird zollfrei. (Amtsblatt, Nr.5, 24.1.1846, S. 35) (eb)
17.Februar - Die Post-Expedition wird dem Posthalter Cramer übertragen. (Amtsblatt, Nr.10, 27.2.1846, S. 74) (eb) Die Diensträume befinden sich in seinem Hause bis 1867. (Postgeschichtliche Blätter 1/2, 1961/62, S.5) (eb)
24. Februar - Die Einfuhr von Hülsenfrüchten in die Rheinprovinz wird zollfrei. (Amtsblatt, Nr.10, 27.2.1846, S. 73) (eb)
22. Mai - Der Buchdrucker Christian Krumscheid erhält - noch in Linz/Rh. lebend - die Konzession für die Herausgabe des "Altenkirchener Intelligenz- und Kreisblatt"es (bis 1852). (Wollenweber 1985, S.94) Zeitungsgeschichte (eb) - Vgl. Eintrag unter 2. Juli 1846. (ak)
12. Juni - Christian Krumscheid bewirbt sein ab 1. Juli erscheinendes Altenkirchener Intelligenz- und Kreisblatt für den Kreis Altenkirchen, Inserate werden zum Preis von 1 Sgr pro Zeile aufgenommen (Neuwiedische Nachrichten, No. 49, 19.06.1846). (ak)
22. Juni - In Altenkirchen praktiziert als praktischer Arzt, Wundarzt und Geburtshelfer Dr. Odenkirchen. (Amtsblatt, Nr.38, 3.7.1846, S. 271) (eb)
1. Juli - Die Staatsstraße zwischen Koblenz und Altenkirchen ist ausgebaut und nunmehr kostenpflichtig. (Amtsblatt, Nr.36, 25.6.1846, S. 256) (eb)
  • Die Firma Callmann Söhne erweitert ihr bisher in Altenkirchen betriebenes Geschäft in rohen inländischen Häuten um eine weitere Niederlassung in Köln (Kölnische Zeitung Nr. 183, 02.07.1846). (ak)
2. Juli - Das "Altenkirchener Intelligenz- und Kreisblatt" erscheint mit seiner ersten Nummer, es unterliegt der bundesstaatlichen Zensur (General-Anzeiger für Bonn und Umgegend Nr. 2322, 06.07.1896). Das wöchentlich zweimal erscheinende Blatt kann zum halbjährlichen Preis von 1 Thaler bezogen werden (Intelligenz-Blatt für die Kreise Siegen, Wittgenstein u. Altenkirchen XXIV. Jg., No. 32, 7. Aug. 1846, S. 272). Zeitungsgeschichte (ak)
22. Juli - In Umsetzung der Namenswahl der jüdischen Familien erscheint ein Verzeichnis aller jüdischen Familienoberhäupter mit Angabe der bisherigen und neuen Familiennamen, der Verwandschaftsbeziehungen und der Wohnorte im Regierungsbezirk östlich des Rheins. (Amtsblatt, Nr.42, 22.7.1846, Beilage S. 1-24) Vgl. auch 31.10.1845. (eb)
29. Juli - Am Abend registriert man auch im Kreis Altenkirchen (wie in weiten Teilen des Rheinlandes) ein Erdbeben, das aber wohl keine Schäden verursacht hat (Nöggerath 1847, S. 7). (ak)
23./24. August - Erstes Schützenfest (Winter o. J., S. 14f.). (ak) Der Schützenkönig ist nicht namentlich überliefert. Seither wird jährlich mit Ausnahme des Brandjahres 1893, der Kriegsjahre 1915-1919 und der Kriegs- und Nachkriegsjahre 1940-1950 meist im Juli das Schützenfest gefeiert. (eb)
12. September - Die einstweilige Verwaltung der Bürgermeisterstelle wird Feldwebel Kedesdy übertragen. (Amtsblatt, Nr.57, 24.9.1846, S. 396) (eb)
1. November - Bürgermeisterei-Verwalter Kedesdy legt das älteste erhaltene Protokollbuch der Stadt Altenkirchen an, das 188 Blätter umfasst und die Protokolle der Sitzungen des Gemeinderates in der Zeit vom 28. Nov. 1846 bis 6. September 1862 enthält. Diesem Protokollbuch wurden unter Fortführung der Blattzählung (Bl. 189-208) die Protokolle vom 13. Oktober 1862 bis 5. Dezember 1863 sowie auf 25 nicht paginierten Blättern die Protokolle vom 6. Januar 1864 bis 17. Januar 1865 angehängt. Am Schluss des heute vorliegenden Gesamtbandes ist abweichend von der chronologischen Ordnung das Protokoll der Gemeinderatssitzung vom 20. Februar 1862 eingebunden. Auf dem Rücken des Protokollbuches ist die Laufzeit versehentlich nur bis 10. Januar 1865 angegeben.(Beschlußbuch 1846-1865) (ak)
9. November - Die Gemeindeordnung für die Gemeinde und Bürgermeisterei Altenkirchen ist in allen Gemeinden eingeführt. (Amtsblatt, Nr.69, 24.11.1846, S. 467) (eb)
16. November - Wilhelm Pauly und Julius Pfeiffer werden zum ersten und zweiten Beigeordneten der Bürgermeisterei ernannt. (Amtsblatt, Nr.69, 24.11.1846, S. 473) (eb)
3. Dezember - Die Stadt hat nach der Volkszählung etwa 1300 Einwohner. (Helzer 1999, S.178) (eb)
19. Dezember
  • Der Gemeinderat berät über die Verlegung des Friedhofes nach außerhalb der Stadt. Obwohl das Protokoll über die Abstimmung 7 Stimmen für die Verlegung und 6 Stimmen für das Beibehalten des bisherigen Standortes verzeichnet, führt das Protokoll unmittelbar anschließend aus, dass die Majorität die Ansicht vertritt, wegen der bedeutenden Schulden der Stadt und der ohnehin ausreichenden Größe könne an die beantragte Verlegung nicht gedacht werden. Es liegt sehr wahrscheinlich ein Schreibfehler beim Notieren des Abstimmungsergebnisses vor. (Beschlußbuch 1846-1865) Erst 1855 stimmt der Gemeinderat der Einrichtung eines neuen Friedhofes zu. (ak)
  • Die Trapp- oder Adami-Schule an der Kölner Straße wird eingeweiht. Geitner 1985, S. 19) (eb)
31. Dezember - Der preußische Finanzminister verfügt die Erhebung eines Ausfuhrzolls für Lebensmittel an der Grenze zu Frankreich, um der Teuerung in der Rheinprovinz entgegenzuwirken. (Gesetzsammlung, Nr. 6, 10.2.1847, S. 69)
Jahr 1846 - Die Ernteausfälle im Regierungsbezirk Koblenz betragen beim Roggen 52%, bei den Kartoffeln 28%. (Bass 1991, S. 57) (eb)

1847

  • Auf Kosten der Stadtkasse wird eine "deutsche Fahne" angeschafft. Der dafür gezahlte Betrag wird vom Gemeinderat am 17.5.1853 als gerechtfertigt erachtet. (Beschlußbuch 1846-1865) (ak)
  • 12 Mark pro Jahr gibt die Stadt an jemanden aus, der die Stadtuhr aufzieht. (Helzer 1999b, S. 179). (sts)
  • Die Ehefrau des Altenkirchener Advokaten Julius Pheiffer, Hermine Pheiffer, errichtet im Keller ihres Hauses eine "Anstalt für Arme und Bedürftige, eine sogenannte Suppenanstalt" (Jungbluth 1999 a, S. 38.)(eb)
  • Die Arbeit der Paulus- oder Hundhausen-Schule an der Kirchgasse beginnt. (Geitner 1985, S. 19) (eb)
30. Januar - Die mehr als ein Jahr unbesetzte Stelle für den früher reformierten Pfarrer wird mit Karl Friedrich Anton Wilhelm Bungeroth (* 9.10.1815 Hamm/Sieg) bis zum 30.10.1893 besetzt. (Amtsblatt Nr. 10, 12.2.1847, S.75 ) und (Sinemus 1933, S.89) Als lebenslanger Freund Friedrich Wilhelm Raiffeisens bildet er das städtische Bindeglied zu dessen Gedanken. (Klein 1997, S. 41-45) (eb)
3. Februar - Es werden gesetzliche Bestimmungen über einen Vereinigten Landtag erlassen als Patent die ständischen Einrichtungen betreffend und als Verordnung über die Bildung des Vereinigten Landtages (Gesetzsammlung, 1847, S.33-44), mit denen die Verfassungsidee von 1815 wieder aufgegriffen wird. (eb)
6. Februar - Der Gemeinderat lehnt eine Erhöhung des Gehalts der Hebamme Klein ab, bewilligt für Polizeidiener Groos eine Gratifikation. (Beschlußbuch 1846-1865) (ak)
6. März - Dem Gemeinderat wird bekannt gegeben, dass der Landrat am 14.1.1847 verfügt hat, nach § 23 der Gemeindeordnung sei die in Altenkirchen angewendete gleichheitliche Frohndepflicht aufgehoben. Anstehende Frohndepflichten seien nach Maßgabe der Staatssteuern zu verteilen. Fortan sollen in Altenkirchen die Frohndepflichten nach der Grund- und Klassensteuer umgelegt werden. (Beschlußbuch 1846-1865) (ak)
  • Eine Deputation der Altenkirchener Frauen, an ihrer Spitze Pastor Kümpel, trägt dem Stadtrat vor (Altenkirchen "1848"): Die Frauen wollen die Armen durch eine zu errichtende Suppenanstalt unterstützen, wenn zu dieser Einrichtung eine Unterstützung aus der Stadtkasse bewilligt wird und die Polizei dafür sorgt, dass fremde Bettler aus anderen Bezirken möglichst ferngehalten werden. Mit 10 gegen 2 Stimmen lehnt der Gemeinderat eine Unterstützung aus der Stadtkasse ab. Als Zeichen des guten Willens gewährt er jedoch 2 Klafter Holz aus dem Stadtwald zum Kochen. (Beschlußbuch 1846-1865) (ak)
22. März - Im Rahmen der im Gasthof Luyken abgehaltenen Mitgliederversammlung des Landwirtschaftlichen Vereins, Lokalabteilung Nr. XV (Direktor: Stoll, Sekretär: Pheiffer), werden Ackergeräte und Werkzeuge verlost; Mitglied der Verlosungskommission ist u. a. Bürgermeister Raiffeisen aus Weyerbusch (Neuwiedische Nachrichten, No. 18 u. 30, 05.03. und 16.04.1847). (ak)
27. März - Der Gemeinderat beschließt, künftig den Beiwachtdienst (Unterstützung des besoldeten Nachtwächters durch zwei zum unbezahlten Dienst verpflichtete Bürger) in Altenkirchen wie folgt zu handhaben: Zum Beiwachtdienst sind alle verpflichtet, die einen selbstständigen Haushalt führen. Davon ausgenommen sind die Gendarmen, die Geistlichen, die Lehrer und alle die Personen, welche aus öffentlichen Armenmitteln unterhalten werden müssen. Als Reaktion auf eine Verfügung des Landrates muss der Gemeinderat am 28. Juli 1847 ergänzend festsetzen, dass dieser Dienst durch Zahlung von 4 Talern in die Gemeindekasse abgelöst werden kann; in diesem Falle muss der in der Reihe Nächstfolgende den Dienst übernehmen. (Beschlußbuch 1846-1865) (ak)
29. März - Auf der Hohen Straße von Freilingen über Höchstenbach nach Wahlrod bis Altenkirchen verkehren außer dem Postwagen fast keine Fuhrwerke mehr, wie der nassauischen Landes-Deputierten-Versammlung vorgetragen wird (Verhandlungen der Landes-Deputirten-Versammlung des Herzogthums Nassau von dem Jahre 1847, Anlage Lit. A zum Protokoll Nr. 3, S. 14). (ak)
11. April - Es kommt zur Gründung der Landwirtschaftlichen Akademie in Poppelsdorf, die der Landwirtschaft eine wissenschaftliche Grundlage geben soll. (Bär 1919, S.549) (eb)
18. April - Es wird starker Schneefall auf dem Westerwald gemeldet. (Heimatblatt, Nr.5, 1923, S.24) (eb)
23. April - Durch Verordnung wird versucht, der starken Teuerung bei den Lebensmitteln entgegenzuwirken, indem Zwischenhändlern und Wiederverkäufern der Aufkauf von Warenbeständen auf den Märkten erst ab 11 Uhr gestattet wird. (Gesetzsammlung, Nr. 31, 28.4.1847, S. 192) (eb)
27. April - Die Gemeinderäte Pheiffer, Kraft und Luyken beantragen, eine Redaktionskommission zu wählen, welche Beschlüsse des Gemeinderates durch das Kreisblatt veröffentlicht. Der Antrag wird allgemein angenommen, die Kommission wird mit Advokat Pheiffer, Wegebaumeister Kraft und Advokat Meyer besetzt. (Beschlußbuch 1846-1865) (ak)
1. Mai - Es ergeht ein Verbot der Kartoffelausfuhr und der Herstellung von Branntwein aus Kartoffeln und Getreide. (Gesetzsammlung, Nr. 19, 3.5.1847, S. 194) (eb)
6. Mai - Der Gemeinderat gewährt zur Unterstützung der Armen 200 Taler zum Ankauf von 10.000 Pfund Saatkartoffeln. Die Begünstigten sollen die Kosten bis 1. September zurückzahlen und dürfen die Kartoffeln nicht ernten, bevor die Schulden getilgt sind. Die bis Ende Mai noch bestehende Suppenanstalt soll nur dann Unterstützung aus Gemeindemitteln erhalten, wenn nach erfolgter Rechnungslegung evtl. noch Ausgaben zu decken seien. (Beschlußbuch 1846-1865, Altenkirchen "1848") (ak)
1. Juni - Von der Post-Anstalt in Altenkirchen ist von nun an Landbriefzustellung möglich. (Amtsblatt, Nr. 36, 9.6.1847, S. 275) (eb)
10. Juli - Das "Altenkirchener Intelligenz- und Kreisblatt" erscheint mit einer Auflage von 400 Exemplaren (Neuwiedische Nachrichten, No. 56, 10.07.1847). (ak)
23. Juli - Das Gesetz über die Verhältnisse der Juden vereinheitlicht die bisher unterschiedlichen Regelungen in den preußischen Provinzen. Allerdings erreichen die Juden auch jetzt noch nicht den Status eines gleichberechtigten Staatsbürgers, wie es 1812 noch vorgesehen war, aber seither nicht verwirklicht wurde. (Gesetzsammlung, Nr. 30, 5.8.1847, S.263- 278 ) (Brammer 1987, S.368-372) Zur Synagogengemeinde in Altenkirchen gehören auch die Juden aus Hamm/Sieg, die erst 1883 als eigene Gemeinde gründen. Moog 1995, S.164-165) (eb)
24. August - Der kommissarische Bürgermeister Kedesdy wird definitiv bestätigt. (Amtsblatt Nr. 57, 4.9.1847, S. 422) (eb)
30. August - Bürgermeisterei-Verwalter Kedesdy kündigt einen vom 8. September l. J. eröffneten Frucht- und Gemüsemarkt in Altenkirchen an, der jeden Mittwoch (bei Feiertag ggf. auf Dienstag ausweichend) gehalten werden soll (Intelligenz-Blatt für die Kreise Siegen, Wittgenstein u. Altenkirchen, XXV. Jg., No. 36, 3. Sept. 1847, S. 302). (ak)
4. September - Die Mitglieder des Gemeinderates konstituieren eine Aktien-Gesellschaft. Diese soll den am 8. September erstmals zu haltenden Frucht- und Gemüsemarkt dadurch beleben, dass den Landleuten der Ankauf aller Früchte zugesichert wird, die im gewöhnlichen Handel nicht abgesetzt werden konnten. (Beschlußbuch 1846-1865) (ak)
24. September - Der Inhaber der Knochen- und Ölmühle in der Driescheid, Heinrich Hütt aus Leuzbach, beantragt einen Graben nebst Weiher anlegen zu dürfen. (Amtsblatt, Nr. 65, 30.9.1847, S. 477) (eb)
4. November - Eine Verfügung des Landrates vom 17.11.1847 regelt die Kostenaufteilung für das Stellen und Aufziehen der Stadtuhr, die sich auf jährlich 12 Taler belaufen. Der Gemeinderat übernimmt einen Anteil von 7 Taler auf die Stadtkasse, drängt aber darauf, die gleichfalls beitragspflichtigen Kirchspielsgemeinden ebenfalls ihrem Anteil gemäß an den Kosten zu beteiligen. (Beschlußbuch 1846-1865) (ak)
14. Dezember - Bergwerksverwalter Englert aus Aachen hat den Antrag gestellt, in der Gemarkung Altenkirchen Flur IX (Schafstall) am Weg nach Sörth Schürfversuche anstellen zu dürfen. (Beschlußbuch 1846-1865) (ak)

1848

  • In Deutschland gibt es neben der Stadt Altenkirchen (Westerwald) weitere sieben Orte, die denselben Namen führen: 1) A. in Bayern, Niederbayern, Kirchweiler mit 27 E. in 5 H.; 2) A. in Bayern, Pfalz, Kanton Waldmohr, ev. Pfarrdorf mit 581 E. in 61 H.; 3) A. in Nassau, Amt Weilburg, Pfarrdorf mit 388 E. in 64 H.; 4) A. in Oldenburg, Kreis Oldenburg, Gem. Halle, 30 E. in 5 H.; 5) A. in Preußen, Reg.bez. Stralsund, Kreis Bergen (Rügen), mit 350 E. in 90 H.; 6) A. in Preußen, Reg.bez. Frankfurt, Kreis Königsberg, Dorf mit 190 E. in 29 H.; 7) A. in Preußen, Reg.bez. Koblenz, Kreis Wetzlar, Dorf mit Kirche, 404 E. in 101 H. (Huhn 1848, S. 94). (ak)
Februar - Die Lokalabteilung Altenkirchen des Landwirtschaftlichen Vereins für Rheinpreußen wird vom Ober-Steuerkontrolleur Stoll geleitet (Zeitschrift des Landwirthschaftlichen Vereins für Rheinpreussen Bonn, 16. Jahrgang 1848, Nr.2, S.79/80); als Sekretär des 190 Mitglieder zählenden Vereins ist Advokat Pheiffer genannt. (Böttcher 1848, S. 116f.) (eb) (ak)
3. März - Der Bundesbeschluß über die Einführung der Preßfreiheit hebt die bisherigen Beschränkungen auf, überlässt den Mitgliedern aber Beschlüsse zum Presserecht. (Huber 1990) Vgl. 17.März 1848 (eb)
10. März - Der Bundesbeschluß über die Berufung von Männern des allgemeinen Vertrauens dient der Vorbereitung einer Revision der Bundesverfassung. (Huber 1990) (eb)
12. März - Der Altenkirchener Gemeinderat tritt zu einer Sondersitzung zusammen und beschließt trotz einer Strafandrohung des Landrates eine Petition an den König von Preußen. (Altenkirchen "1848") (Jungbluth 1999, S. 37f., Beschlußbuch 1846-1865) Vgl. auch 9.8.1832. (eb)(ak)
12. März - Ratsmitglieder fordern in Altenkirchen demokratische Rechte und eine allgemeine deutsche Volksvertretung. (Krämer 2000, S.48) (eb)
17.März - Es ergeht ein Pressegesetz, das die bisherigen Zensurbestimmungen aufhebt, die Herausgabe von Druckwerken erleichtert, aber der Verwaltung ein Kontrollrecht einräumt. (Gesetzsammlung, Nr. 8, 20.3.1848, S. 69-72) (eb)
25. März - Der Gemeinderat leitet eine Eingabe an den auf den 2. April einberufenen Landtag; der Inhalt des Schreibens ist nicht protokolliert. (Beschlußbuch 1846-1865, Altenkirchen "1848") (ak)
25. März - Der Gemeinderat überlässt Haltung und Pflege des Zuchtstiers Wilhelm Herchet; die Kosten in Höhe von 50 Talern jährlich müssen unter Einrechnung des Pachtertrages für den sog. Ochsenplatz die Besitzer der Kühe aufbringen. (Beschlußbuch 1846-1865) (ak)
30. März - Der erste Bundesbeschluß über die Wahl der deutschen Nationalversammlung und der am 7. April folgende zweite Bundesbeschluß über die Wahl der deutschen Nationalversammlung regeln die Repräsentation der Bevölkerung in der zukünftigen Nationalversammlung. (Huber 1990) (eb)
31. März - 4. April - Als "Mitglieder der berathenden Versammlung deutscher Abgeordneter und Volksmänner über ein deutsches Parlament" (sog. Frankfurter Vorparlament) sind drei Altenkirchener verzeichnet: Pheiffer, Gerichts-Assessor Plönnis und Wilhelmi (Offizieller Bericht über die Verhandlungen zur Gründung eines deutschen Parlaments Nro. 21, 3. April 1848, Frankfurt/M.; Verhandlungen des Deutschen Parlaments. Officielle Ausgabe. Erste Lieferung. 2. Aufl., Frankfurt am Main 1848, S. XII.). (ak)
April - Leopold von Eltester, späterer Staatsarchivar am Staatsarchiv Koblenz, wird zum kommissarischen Richter an das Justizamt in Altenkirchen berufen (bis 1853). (www.wikipedia.de Leopold von Eltester) Er berichtet im Juli und August über die Stadt. (Schützenchronik 1995, S. 12-14) (eb)
2. April - Mit dem Bundesbeschluß über die Aufhebung der Bundes-Ausnahmegesetze werden aufgehoben: die Karlsbader Beschlüsse vom 20. September 1820, die Bundes-Maßregeln-Gesetze vom 21. Oktober 1830, 28. Juni 1832, 5. Juli 1832, 30. Juni 1833 und 12. Juni 1834, das Petitionsverbot vom 9. August 1832 und das Verbot der Gesellenvereine vom 15. Januar 1835. (Huber 1990) (eb)
23. April - Georg Plönnis aus Altenkirchen richtet einen offenen Brief an Dr. Schmitthenner in Ehrenbreitstein, spricht sich für den im Werden begriffenen deutschen Reichstag aus und will der konstituierenden Versammlung umfassende Kompetenzen zugewiesen sehen; Schmitthenner antwortet mit offenem Brief vom 29. April 1848 (Neuwiedische Nachrichten, No. 34 und 36, 26.04. und 02.05.1848). (ak)
29. April - Das Reglement über die in Altenkirchen durch Regulativ des Ober-Präsidenten vom 6.4.1848 errichtete Bürgerwehr liegt dem Gemeinderat vor, der es mit entsprechenden Bemerkungen gutheißt. (Beschlußbuch 1846-1865) (ak)
6. Mai - Die körperliche Züchtigung durch Gerichtsurteil wird abgeschafft. (Gesetzsammlung, Nr. 21, 8.5.1848, S. 123) (eb)
8. Mai - Landrat und Wahlkommissair Frhr. v. Hilgers macht bekannt, dass bei den Wahlen zu der zur Vereinbarung der Preuß. Staats-Verfassung berufenen Versammlung in Berlin u. a. Advokat Pheiffer aus Altenkirchen als Stellvertreter gewählt wurde (Neuwieder Intelligenz- und Kreisblatt No. 39, 08.05.1848). (ak)
18. Juni - Ein "General-Appell mit Waffen und Exercier-Übung" wird veranstaltet. (Hanke 1988, S.249) (eb)
27. Juni - Es ergeht ein Aufruf zur Gründung eines "constitutionellen Klubs". (Hanke 1986, S.40) (eb)
18. August - Schon im Vorfeld der anstehenden Abstimmungen in der Nationalversammlung bewirbt Christian Krumscheid "Preußens bürgerliches Gesetzbuch", das im Oktavformat erscheinend alle neuen gesetzlichen Vorschriften enthalten soll (Neuwiedische Nachrichten, No. 67, 18.08.1848). (ak)
27. September - Die Kreissynode der Unierten Landeskirche tagt in Altenkirchen. (Sinemus 1933, S.51) (eb)
6. November - Christian Krumscheid kündigt "für die nächsten Tage" an, "Das neue Jagdgesetz" werde in seinem Verlag in Linz und Altenkirchen erscheinen (Neuwieder Intelligenz- und Kreis-Blatt No. 90, 06.11.1848). (ak)
11. November - Der Gemeinderat erachtet es nicht als erforderlich, einen Abgeordneten für den vom Magistrat zu Berlin ausgeschriebenen allgemeinen Städtetag zu entsenden. (Beschlußbuch 1846-1865, Altenkirchen "1848") (ak)
15. November - Es wird eine Erklärung aus der Bürgerschaft von Altenkirchen an die Nationalversammlung in Berlin abgegeben. (Mendel 1949) (eb)
17. November - Abweichend von seiner am 11.11.1848 getroffenen Entscheidung beauftragt der Gemeinderat Altenkirchen Julius Pheiffer, die Interessen der Stadt auf dem Städtetag in Berlin zu vertreten, wo Grundprinzipien einer neuen Gemeinde-Ordnung beraten werden sollen; Pheiffer soll jedoch keinen Anspruch auf Zahlung von Diäten haben. (Beschlußbuch 1846-1865, Altenkirchen "1848") (ak)
20. November: Es "trafen sich beim Wirt Jakoby 40 Bürger, Beamte und Geistliche mit dem Ziel, einen politischen Club, einen ´konstitutionellen Volksverein´ zu gründen". (Jungbluth 1999 a, S. 59f.) (eb)
27. November - Ein anonym bleibender Bewohner des Kreises Neuwied wendet sich gegen das "augenscheinlich im Solde der Demokratie stehende Altenkircher Kreisblatt" (Neuwieder Intelligenz- und Kreis-Blatt No. 97, 27.11.1848). (ak)
5. Dezember - Der König verkündet nach Auflösung der verfassunggebenden Versammlung eine preußische Verfassung (Gesetzsammlung, Nr. 55, 6.12.1848, S. 375-391) (eb)
27. Dezember - Der Gemeinderat beauftragt drei seiner Mitglieder, die Heizung der evangelischen Kirche zu besorgen, wenn diese im Februar 1849 als Wahllokal für die Wahl dreier Deputierter zur Nationalversammlung genutzt werden wird. Zugleich sollen vier weitere Ratsmitglieder am 28.12.1848 von Haus zu Haus gehen, um zu ermitteln, wo Räume zur Unterbringung der Wahlmänner vorhanden sind. (Beschlußbuch 1846-1865, Altenkirchen "1848") (ak)
30. Dezember - Die Bürgerwehr-Stammliste der Stadt Altenkirchen verzeichnet 153 Mann für die Dienstwehr und 29 Mann für die Hilfswehr, insgesamt 182 Mann. Da die Stadt 1365 Einwohner hat und auf je 20 Einwohner ein Bürgerwehrmann entfällt, wird die Dienstwehr auf jährlich 68 Mann festgestellt. Der Gemeinderat formuliert jedoch einstimmig seine grundsätzlichen Einwände gegen die Bürgerwehr und lehnt die Übernahme der entstehenden Kosten ab. (Beschlußbuch 1846-1865, Altenkirchen "1848") (ak)

1849

  • Schlosser Ottweiler wartet die städtischen Pumpen für jährlich 28 Taler. (Helzer 1999b, S. 179)
  • Der Rat der Stadt zahlt dem suspendierten Bürgermeister Nörrenberg eine Mietschuld und "fordert ihn auf, eine billigere Wohnung zu nehmen". (Helzer 1999b, S. 178). (sts)
6. Januar - Unter diesem Datum veröffentlicht Karl Fries aus Altenkirchen (Näheres zur Person bleibt zu ergründen) ein 20 Strophen zu je sechs Versen umfassendes Gedicht "Mit Gott für König und Vaterland", von antirepublikansicher Stimmung geprägt (Neuwiedische Nachrichten, No. 3, 09.01.1849). (ak)
13. Januar - Der Gemeinderat überlässt die Wartung der städtischen Brunnen dem Kupferschmiedmeister Nießen für jährlich 32 Taler, obwohl ein niedrigeres Gebot über 28 Taler vorliegt. Am 10.7.1849 muss dieser Beschluss abgeändert werden: Das von Schlossermeister Ottweiler vorgelegte Gebot in Höhe von 28 Taler jährlich soll maßgeblich sein, wenn es nicht unterboten wird. (Beschlußbuch 1846-1865) (ak)
  • Der Stadtrat Altenkirchen hat Vorsorge getroffen, über 400 Wahlmännerzur Wahl der Abgeordneten zur Zweiten Kammer am 5. Februar teils in Gasthäusern, teils bei Privaten unterzubringen. Die Gastwirte Schumann und Erdnüß, Baumeister Kraft, Steuerkontrolleur Stoll, Advokat Pheiffer und Bürgermeister Kedesdy sind als Kommission bestellt, im Voraus durch Korrespondenz die von jedem Wahlmann gewünschten Quartiere zu bestellen und zu sichern (Neuwiedische Nachrichten, No. 4, 12.01.1849). (ak)
18. Januar - Eine an diesem Tage im Gasthof Luyken abgehaltene Urwählerversammlung gerät in die öffentliche Kritik: Der der "Rückschrittspartei" zugeordnete Landrat von Hilgers und seine als reaktionär eingestuften Parteigänger (darunter Kreisphysikus Dr. Castendyk, Kreissekretär Hueppe und Flurschütz Collet; vgl. Eintrag zum 24. Jan. 1849) hätten diese Versammlung in manipulativer Absicht einberufen, um sich gegen den Einfluss "ächt constitutionell-monarchisch" gesinnter Bürger abzuschotten. Ein auf den 23. Januar datierter Korrespondenzbeitrag will diesen Vorgang über Altenkirchen hinaus öffentlich machen (Didaskalia. Blätter für Geist, Gemüth und Publicität, Nro. 24, 27. Jan. 1849; Kölnische Zeitung Nr. 23, Beilage, 27.01.1849). (ak)
22. Januar - Es findet die Urwahl zur 1. Wahl zum Preußischen Abgeordnetenhaus statt. (Schmidt, Paul 1971) (eb) - Die konstitutionelle Partei teilt mit, bei der Urwahl der Wahlmänner in der Stadt Altenkirchen den vollständigen Sieg über die Partei der Demokraten davon getragen zu haben. Im unteren Stadtteil wurden Karl Schumann und Ludwig Erdnüß gewählt, im oberen Stadtteil Landrat v. Hilgers, Kreisphysikus Castendyk und Justizdirektor Meder (Neuwiedische Nachrichten, No. 9, 30.01.1849). (ak)
24. Januar - Als im "Auftrag der Mehrzahl der hiesigen Bürgerschaft" handelnd, erklären 18 Unterzeichner (darunter Frhr. v. Hilgers, Dr. Castendyk, C. Collet - also die von der Gegenseite als "Rückschrittspartei" Bezeichneten), dass sie die Verfassung vom 5. Dez. 1848 anerkennen wollen, aber auch deren Fortbildung wünschen (Neuwieder Intelligenz- und Kreis-Blatt, 23. Jg., No. 9, 29.01.1849). (ak)
5. Februar - Die Wahlmännerwahl zur 1. Wahlperiode zum Preußischen Abgeordnetenhaus vom 26.2. bis 27.4.1849 wird am Wahlort Altenkirchen im Wahlkreis Koblenz I abgehalten, der sich aus den Kreisen Altenkirchen, Neuwied und Wetzlar zusammensetzt. Als einer von drei Abgeordneten wird der Advokat Pheiffer aus Altenkirchen gewählt. (Schmidt, Paul 1971) (eb)- 456 von 463 Wahlmännern sind erschienen. Proteste gegen die Urwahl in den zwei Wahlbezirken der Stadt Altenkirchen werden verworfen. In einem langwierigen Abstimmungsverfahren für den ersten von drei Sitzen geht das Mandat an den Advokaten Pheiffer (Neuwiedische Nachrichten, No. 12, 09.02.1849). Pheiffer schließt sich dem Linken Centrum an (Deutsche Zeitung Nr. 41, 10.2.1849). (ak)
18./19. März: In Altenkirchen existiert ein "Demokratischer Verein", der der einjährigen Revolution gedachte. (Jungbluth 1999, S. 62ff.) (eb)
28. März - Die deutsche verfassunggebende Nationalversammlung hat beschlossen und verkündigt als Reichsverfassung die Verfassung des deutschen Reiches. (Huber 1988) (eb)
28. April - Der Gemeinderat regelt die Einteilung der Feuerwehr: 24 Mann bedienen die größere Feuerspritze, 16 Mann die kleinere, je 12 Mann sind an den Brandleitern und für die Brandhut eingesetzt, je 16 Mann sind als Rettungsmannschaften und für die Bewachung eingeteilt. (Beschlußbuch 1846-1865) (ak)
12. Mai - Die Gemeinderatsmitglieder Steuerkontrolleur Stoll und Gastwirt Luyken haben am 8.5.1849 den nach Köln ausgeschriebenen Städtetag besucht und erstatten dem Gemeinderat genauen Bericht. (Beschlußbuch 1846-1865, Altenkirchen "1848") (ak)
30. Mai - Ein neues preußisches Wahlgesetz wird erlassen. Wahlberechtigt sind männliche preußische Bürger ab 24 Jahre, wählbar sind sie ab 30 Jahre, sofern sie Steuern zahlen. Damit sind etwa 80 % der Bürger von den Wahlen ausgeschlossen. Gewählt wird überdies in drei Steuerklassen, die jeweils ein Drittel der Wahlmänner bestimmen. In der ersten Klasse sind im Wahlkreis Koblenz I 6,8 % der Wahlberechtigten, in der zweiten Klasse 15,8 % der Wahlberechtigten, in der dritten Klasse 77,4 % der Wahlberechtigten. Auf die Kandidatur der Kandidaten nehmen Regierung und Verwaltung starken Einfluss. (Schmidt, Paul 1971)(eb)
1. Juli
  • Mit der Verordnung über die Organisation des preußischen Gerichtswesens erhält die Stadt ein Kreisgericht (Gesetzsammlung Nr. 1, 8.1.1849, S. 1-13) mit einem Direktor und neun Kreisrichtern. Berufungsgericht bleibt Ehrenbreitstein, die letzte Instanz ist das Obertribunal in Berlin. (Baldus 1986, S.190) Alle Rechtsangelegenheiten werden ordentlichen Gerichten zugewiesen. (Bär 1919, S.430) (eb)
  • In Strafsachen, die mit Todes- oder Zuchthaustrafen oder mit Gefängnis über 5 Jahre bedroht waren, werden an den Kreisgerichten Schwurgerichte eingeführt. Für Altenkirchen ist dabei das Kreisgericht Neuwied zuständig. (Bär 1919, S.431) (eb)
8. Juli - Der Gemeinderat beruft eine Kommission, die dem zuständigen Ministerium Vorschläge vorlegen soll, wie die erforderlichen Räumlichkeiten für die Einrichtung des Kreisgerichts zu beschaffen seien. (Beschlußbuch 1846-1865) (ak)
17. Juli - Die Urwahl zur 2. Wahl zum Preußischen Abgeordnetenhaus findet mit einer Wahlbeteiligung von 11,4 % statt. (Schmidt, Paul 1971) (eb)
27. Juli - Die Wahlmännerwahl zur 2. Wahlperiode zum Preußischen Abgeordnetenhaus vom 7.8.1849 bis 9.5.1852 im Wahlkreis Koblenz I findet statt, der sich aus den Kreisen Ahrweiler, Altenkirchen, Neuwied und der Bürgermeisterei Bendorf zusammensetzt. Am Wahlort Neuwied werden vier Abgeordnete gewählt, darunter der Landrat des Kreises, Jakob von Hilgers. (Schmidt, Paul 1971) (eb)
5. August - Soldaten der 3. Batterie der nassauischen Artillerie, die wesentlichen Anteil am siegreichen Verlauf des Gefechts im Hafen von Eckernförde am 5. April 1849 hatten, ziehen unter Vorzeigen ihrer Orden durch Altenkirchen, dürfen aber eine ebenfalls mitgeführte,von den Jungfrauen Eckernfördes gestiftete Medaille aus dem Kupfer des versenkten dänischen Linienschiffes Christian VIII. nicht als militärische Auszeichnung tragen (Neuwiedische Nachrichten, No. 65, 10.08.1849). (ak)
25. August - Der Gemeinderat berät über die Umwandlung der Rektoratsschule in ein Progymnasium und stellt 300 Taler als Beihilfe zur Verfügung, um den Münzflügel des Schlosses instand zu setzen. (Beschlußbuch 1846-1865) (ak)
18. September - Christian Krumscheid gibt per Anzeige bekannt, mit seinem dreimal wöchentlich erscheinenden "Altenkirchener Intelligenz- und Kreisblatt" an den Königlichen Versprechungen vom März 1848 festhaltend, entschieden die Tendenz der konstitutionellen Demokratie verfolgen zu wollen (Neuwiedische Nachrichten, No. 76, 18.09.1849). (ak)
3. Dezember - Altenkirchen hat nach der Volkszählung 1388 Einwohner. (Beschlußbuch 1846-1865, Eintrag 22.Juli 1850) (ak)

1850

  • Der Bau der Straßenverbindung nach Hachenburg wird aufgenommen (bis 1852) (Landkreis Altenkirchen 1992, S.266). (eb) - Das Projekt geht auf ein Reskript der Königl. Regierung vom 28.11.1846 zurück. Die chaussierte Neubaustrecke macht es nun nicht mehr erforderlich, von Altenkirchen nach Hachenburg den Weg über Wahlrod und Höchstenbach zu nehmen (Idelberger 1959a). Ausschreibung der Arbeiten und Materiallieferungen s. Neuwieder Intelligenz- und Kreis-Blatt, 24. Jg., No. 24, 02.04.1850; ebd. 25. Jg., No. 42, 26.05.1851). (ak)
24. Januar - Es kommt zur Urwahl zum Erfurter Volkshaus im Wahlkreis Koblenz I, der sich aus den Kreisen Altenkirchen und Wetzlar und den Bürgermeistereien Niederwambach, Puderbach, Dierdorf und Asbach zusammensetzt. Die Wahlbeteiligung beträgt 8,8 %. (Schmidt, Paul 1971)(eb)
31. Januar
  • In Artikel 21 der Verfassung werden alle Schulen unter Staatsaufsicht gestellt, alle Kinder sollen Unterricht erhalten. Artikel 23 sichert den Lehrern als Staatsbeamten festes Einkommen. (Fuchs 1981, S.166) (eb)
  • Die Wahlmännerwahl zur Wahl zum Erfurter Volkshaus findet in der Stadt Altenkirchen statt. Unter den gewählten ist der Landrat des Kreises, Jakob von Hilgers. (Schmidt, Paul 1971)(eb)
22. Februar - Der Neuwieder Schwurgerichtshof verhandelt gegen Christian Krumscheid als Buchdrucker und Verleger des Altenkirchener Kreis- und Intelligenzblattes, dem als Verteidiger die Rechtsanwälte Pheiffer aus Altenkirchen und Etscheid aus Ehrenbreitstein zur Seite stehen. Weil er in mehreren Originalbeiträgen die "Ehrfurcht gegen des Königs Majestät" verletzt habe, wird er zu fünf Monaten Gefängnis, zum Verlust der Nationalkokarde und in die Kosten des Verfahrens verurteilt. Freigesprochen wird er hingegen vom Vorwurf, andere zum Hochverrat verleitet zu haben. In einer weiteren Verhandlung wird er von dem Vorwurf freigesprochen, Landrat v. Hilgers in Beziehung auf sein Amt beleidigt zu haben (Neuwieder Intelligenz- und Kreisblatt 24. Jg., No. 17, 07.03.1850; Neuwiedische Nachrichten, No. 16, 01.03.1850). (ak)
27. Februar - Christian Krumscheid ist nach geleisteter Kaution aus der Haft entlassen und nach Altenkirchen zurückgekehrt. Die "Neuwiedischen Nachrichten" können sich einen hämischen Kommentar dazu nicht verkneifen (Neuwiedische Nachrichten, No. 17, 05.03.1850). (ak)
2. März - Das Gesetz, betreffend die Ablösung der Reallasten und die Regulierung der gutsherrlichen und bäuerlichen Verhältnisse wird erlassen. (Gesetzsammlung, Nr. 10, 13.3.1850, S. 77 - 128 ) (eb)
11. März
  • Die Verordnung über der Verhütung eines die gesetzliche Freiheit und Ordnung gefährdenden Mißbrauchs des Versammlungs- und Vereinigungsrechtes (Gesetzsammlung, 1850, S. 277 - 283 ) stellt die Bildung von Vereinen unter Staatsaufsicht. Es hebt insoweit die Grundrechte aus der Revolution von 1848 wieder auf. (Brandt 1981, S.116) (eb)
28. Juni - Die von Christin Krumscheid gegen das Urteil vom 22. Feb. 1850 geführte Beschwerde ist vom Kgl. Ober-Tribunal Berlin abgewiesen worden (Neuwiedische Nachrichten, No. 50, 28.06.1850). (ak)
14./15. Juli - Auf diesen Termin ist das Schützenfest angesetzt (Kölnische Zeitung Nro. 157, Beilage, 02.07.1850). (ak)
17. August - Der Gemeinderat beschließt, die städtische Jagd so zu verpachten, dass der gesamte Gemeindebann einen Jagdbezirk bildet und die Verpachtung nur unter der Bedingung erfolgt, die Jagd in den Fluren nicht vor dem 15. September beginnen zu lassen. (Beschlußbuch 1846-1865) (ak)
25. September - Ein Eisenbahn-Komitee legt eine Denkschrift über ein Projekt der Cöln-Frankfurter-Eisenbahn über den Westerwald durch das Wiedbachtal (Altenkirchen) nach dem Siegthal (Siegburg vor. (Merzhäuser/Wenzel 1996, S.110) (eb)
ab 15. November - Auf dem Postamt werden Briefmarken mit der Bezeichnung "Preußen" abgegeben (Michel-Katalog 2001, S.77) Da die Marken nicht mit einem Ortsstempel entwertet werden dürfen, wird ein Nummernstempel abgeschlagen, für Altenkirchen die Nummer 28. (www.baseportal.de)(eb)





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