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An die Nationalversammlung in Berlin
Dem Vernehmen nach ist eine, von wenigen Einwohnern hiesigen Ortes unterzeichnete Adresse an die National-Versammlung abgesandt worden, worin derselben die Zustimmung zu dem in den letzten Tagen ausgeführten Verhalten zu erkennen gegeben wird.
Wir, die Unterzeichner hiesigen Ortes, ehren jede politische Meinung und sind weit weg davon, uns zu Richtern über die eine oder die andere Ansicht aufzuwerfen. Eben deshalb aber nehmen wir auch das Recht in Anspruch, unsere Ansicht ebenfalls laut werden zu lassen, wozu wir uns unter den gegenwärtigen traurigen Verhältnissen um so mehr gedrungen fühlen, als wir zu der Erkenntnis gelangt sind, daß es eine Versündigung am Vaterlande sei, ferner zu schweigen. Wir protestieren demnach feierlich dagegen, daß die berührte Adresse den Ausdruck der Gesinnung sämtlicher Einwohner hiesiger Stadt, oder gar des Kreises enthalte.
Wenn die National-Versammlung, statt sich mit zeitraubenden Interpellationen zu beschäftigen, die vom ganzen Lande sehnlichst gewünschte Verfassung zu Stande gebracht hätte, so würde jetzt so manches über unserm Vaterlande schwebende Unhail demselben nicht drohen. Es muß, soll der Staat nicht in den Abgrund des Verderbens gestürzt werden, an dessen Rande wir bereits stehen, baldigst jene Verfassung aus der National-Versammlung hervorgehen. Dies war bei dem in Berlin herrschenden gesetzlosen Zustand nicht zu hoffen, weshalb wir uns mit der nötig gewordenen Massregel unseres geliebten Königs, die Versammlung zu vertagen und nach Brandenburg zu verlegen, ganz einverstanden erklären, auch an dieselbe die dringende Bitte stellen, sofort jener Anordnung Folge zu leisten und an der Beratung über den Verfassungsentwurf getreulich zu arbeiten, damit ein gesetzlicher Zustand in unser Vaterland und die hiermit verbundene Wohlfahrt aller treuen Untertanen zurückkehre.
Schließlich erklären wir noch, daß es nicht auf den Ort, wo die Verfassung zu Stande gebracht werden soll, sondern darauf ankommt, w a s die zur Vereinbarung mit der Krone berufene National-Versammlung für das Land schaffe.
Altenkirchen, den 15. November 1848
Wilh. Gross, Färbermeister. C. Schumann, Stadtrath. W. Jäger, Buchbinder. W. Hölzemann. C. Spahr
Mendel. Hüppe. Frh. v. Hilgers. G. Ottweiler. W. Spahr. Ottweiler, Gerichtsschöffe. C. Fries, Lehrer. F. Fries. C. Collet. Spahr, Steuerbote. F. Spahr. F. Graner. Ludw. Sturm. C. Köhler. C. Breusing. H. Gross. Chr. Scheerer. F. W. Isenhard. W. Langenberg III. H. Erdnüss. C. Thisson. Brandt, Förster. Struben, Obercontroleur u. Premier-Lieutenant. Wilh. Gross. C. Erdnüss. Dr. Kastendick, Kreisphysikus. Deubel. Fuhrmeister.Joh. Welker. W. Walter. L. Breusing. Kabberdt. C. Korbacher. Sainisch. Kupfermann, Postbeamter. R. Cramer. F. Schumann. W. Schumann. J. Heischeid. H. Luyken, Stadtrath. Kipp. Meder. Bach, Aktuar. Frd. Rottler. Ph. Bierbrauer. C. Hümmerich. W. Behl. Ernst Henning. Stoll, Stadtrath. Huber. L. Henning. W. Klauen. Ant. Held. W. Langenberg. W. Brink. F. Gross. F. Müller. Carl Bergisch. W. Walter. C. Heidorn. F. Molli. A. Müller. P. Pick. W. Brandt sen. W. Weißgerber. H. Weißgerber. P. Deubel. C. Weißgerber. H. Weißgerber. W. Lehmann, Metzger. J. Bungart. C. Lehmann. C. Hundhausen, evgl. Lehrer. C. Neumann. Ph. Remy. Kebbekus. A. Sainisch. L. Brandt. W. Meier. H. Dilldei. L. Dilldei. Keller, Akt. W. Ross. C. Kümpel, evgl. Pfarrer. C. Cramer. E. Gross. W. Sturm. P. Sturm. L. Sturm. K. Meier. F. Jung. L. Keller, Katastergeometer. Schmidt. Jul von Runkel, Gutsbesitzer und Lieutenant a. D. W. Beinhauer
Aus der Chronik von Werner Mendel 1949
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