1741 - 1760: Unterschied zwischen den Versionen
(→1758) |
K (→1741) |
||
(24 dazwischenliegende Versionen von 2 Benutzern werden nicht angezeigt) | |||
Zeile 7: | Zeile 7: | ||
:* In der Münzstätte Schwabach der Markgrafschaft Brandenburg-Ansbach wird für das Jahr 1741 eine Silbermünze zu einem Pfennig geprägt. Diese Münze wird auch für die Jahre 1742, 1745, 1747-1750 und 1753 mit geänderter Jahreszahl geprägt. ([[Schön 2008a]], S. 175, Nr. 21) (eb) | :* In der Münzstätte Schwabach der Markgrafschaft Brandenburg-Ansbach wird für das Jahr 1741 eine Silbermünze zu einem Pfennig geprägt. Diese Münze wird auch für die Jahre 1742, 1745, 1747-1750 und 1753 mit geänderter Jahreszahl geprägt. ([[Schön 2008a]], S. 175, Nr. 21) (eb) | ||
:* Das Zollverfahren wird neu geordnet, so dass eine Ware nur noch einmal zu verzollen ist. (LHA Koblenz Abt.30 Nr.4378 I) ([[Vierbuchen 1982]], S.131)(eb) | :* Das Zollverfahren wird neu geordnet, so dass eine Ware nur noch einmal zu verzollen ist. (LHA Koblenz Abt.30 Nr.4378 I) ([[Vierbuchen 1982]], S.131) (eb) | ||
:'''26. Juli''' - Der Tod des in zwei Ehen kinderlos gebliebenen Herzogs Wilhelm Heinrich von Sachsen-Eisenach, eines Enkels der 1701 verstorbenen Herzogin Johannette, führt zum Erbfall. Die Grafschaft geht an den Enkel von Johannettes Tochter Eleonore Erdmuth Louise, den seit 1729 regierenden Markgrafen Carl Wilhelm Friedrich von Brandenburg-Ansbach.([[Schuhmann 1992]], S. 266, genealogische Übersicht S. 281) (ak) Vgl. auch [[Vorbericht 1741]] und [[Groß 1749]], S.552. (eb) | :'''26. Juli''' - Der Tod des in zwei Ehen kinderlos gebliebenen Herzogs Wilhelm Heinrich von Sachsen-Eisenach, eines Enkels der 1701 verstorbenen Herzogin Johannette, führt zum Erbfall. Die Grafschaft geht an den Enkel von Johannettes Tochter Eleonore Erdmuth Louise, den seit 1729 regierenden Markgrafen Carl Wilhelm Friedrich von Brandenburg-Ansbach.([[Schuhmann 1992]], S. 266, genealogische Übersicht S. 281) (ak) Vgl. auch [[Vorbericht 1741]] und [[Groß 1749]], S.552. (eb) | ||
:'''27. Juli''' - Die gut vorbereiteten Übernahmeformalitäten für die Grafschaft Sayn-Altenkirchen werden in Altenkirchen vollzogen: Beamte, Geistliche, Offiziere und Honoratioren - und nicht, wie bei [[Dahlhoff 1874]], S. 37 angegeben, die Untertanen des Amtes Altenkirchen - werden durch den Oberamtmann auf den neuen Landesherren vereidigt, die sachsen-eisenachischen Wappen werden gegen die brandenburg-ansbachischen ausgewechselt ([[Schuhmann 1992]], S. 266). Dem ausführlichen Protokoll, das auch gedruckt vorliegt, sind vor allem auch die Namen des Bürgermeisters sowie der Schöffen zu entnehmen. Es enthält auch eine detaillierte Beschreibung zeremonieller Handlungen! ([[Anonymus 1747]], S. 837-842). Kur-Pfalz versucht, diese Succession durch Brandenburg-Ansbach zu verhindern und lässt u. a. in Altenkirchen die Patente wegnehmen (vgl. Eintrag unter 31. August 1741); dieser und weiterer vorgebrachter Einwendungen der Landgräfin Carolina Christina zu Hessen-Philippsthal kann sich Brandenburg-Ansbach erwehren. ([[Falckenstein 1743]], S. 664f.) (ak) | :'''27. Juli''' - Die gut vorbereiteten Übernahmeformalitäten für die Grafschaft Sayn-Altenkirchen werden in Altenkirchen vollzogen: Beamte, Geistliche, Offiziere und Honoratioren - und nicht, wie bei [[Dahlhoff 1874]], S. 37 angegeben, die Untertanen des Amtes Altenkirchen - werden durch den Oberamtmann auf den neuen Landesherren vereidigt, die sachsen-eisenachischen Wappen werden gegen die brandenburg-ansbachischen ausgewechselt ([[Schuhmann 1992]], S. 266). Dem ausführlichen Protokoll, das auch gedruckt vorliegt, sind vor allem auch die Namen des Bürgermeisters sowie der Schöffen zu entnehmen. Es enthält auch eine detaillierte Beschreibung zeremonieller Handlungen! ([[Anonymus 1742]], S. 68-71; [[Anonymus 1747]], S. 837-842). Kur-Pfalz versucht, diese Succession durch Brandenburg-Ansbach zu verhindern und lässt u. a. in Altenkirchen die Patente wegnehmen (vgl. Eintrag unter 31. August 1741); dieser und weiterer vorgebrachter Einwendungen der Landgräfin Carolina Christina zu Hessen-Philippsthal kann sich Brandenburg-Ansbach erwehren. ([[Falckenstein 1743]], S. 664f.) (ak) | ||
:'''26. August''' - Der neue Landesherr Markgraf Carl Wilhelm Friedrich von Brandenburg-Onolzbach (Ansbach) bestätigt die Urkunde von 1736. ([[Hanke 2006]], S.245) (eb) | :'''26. August''' - Der neue Landesherr Markgraf Carl Wilhelm Friedrich von Brandenburg-Onolzbach (Ansbach) bestätigt die Urkunde von 1736. ([[Hanke 2006]], S.245) (eb) | ||
Zeile 21: | Zeile 21: | ||
:'''5. Oktober''' - Zwei Notaren, die eine gegen die brandenburg-ansbachische Besitzergreifung gerichtete Protestation überbringen sollen, wird das Wirtshaus zur Krone als Unterkunft angewiesen. ([[Gründliche Deduktion 1745]], Beilage Nr. 87, S. 182-191) (ak) | :'''5. Oktober''' - Zwei Notaren, die eine gegen die brandenburg-ansbachische Besitzergreifung gerichtete Protestation überbringen sollen, wird das Wirtshaus zur Krone als Unterkunft angewiesen. ([[Gründliche Deduktion 1745]], Beilage Nr. 87, S. 182-191) (ak) | ||
:'''7. Oktober''' - Der Markgraf besucht Altenkirchen zur Entgegennahme des Handgelöbnisses (Bericht bei Jakob [[Rausch 1921]]). Vgl. auch [[Groß 1749]], S.557. (eb) - Mit dem Eintreffen des Markgrafen Carl Wilhelm Friedrich in Altenkirchen am Nachmittag des 7. Oktober beginnt dessen mehrtägiger Staatsbesuch. In diesem Rahmen nimmt der neue Landesherr am 10. Oktober von mehr als 3000 Personen das Handgelübde ab. Nach [[Groß 1749]] (S.556) wird bei dieser Gelegenheit eine Gedächtnismünze verteilt. Abbildung und Details zur Münze wie auch zur historischen Situation ihrer Ausgabe finden sich bei [[Köhler 1742]] (S. 273-283). Diese Silbermünze zu 2 Gutegroschen wurde in 3600 Exemplaren in der Münzstätte in Schwabach geprägt. ([[Schön 2008a]], S.976, Nr. 3) (eb) Die Abreise des Markgrafen erfolgt am Morgen des 16. Oktober ([[Schuhmann 1992]], S. 270-273). Es werden viele Details zum Zeremoniell aus den überlieferten Reisejournalen berichtet. Ein vom reimeschmiedenden Cammer-Courier Johann David Ritter in Versen gebotener Reisebericht hat keinen Staatsbesuch im Jahre 1760 zum Inhalt, wie es die bibliographischen Angaben der Bayerischen Staatsbibliothek München nahelegen ([[Ritter o. J.]]). Ein näherer Abgleich der auch von Ritter genannten weiteren Aufenthaltsorte im Westerwald (z. B. Hachenburg, Friedewald, Daaden, Marienstatt) mit den aus Akten gewonnenen Angaben bei [[Schuhmann 1992]] sowie die Prüfung der Angaben zu Reisebegleitern zeigt, dass Ritter den Staatsbesuch im Oktober 1741 zum Thema gemacht hat. Anlass für die irreführende Datierung auf 1760 ist wahrscheinlich die von Ritter etwas verschlüsselt vorgenommene Angabe zum Erscheinungsjahr seines Werkes "Gedruckt in diesem alten Jahr,/ Da Krieg und Streit in Böhmen war", die sich auf dem Titelblatt findet. Tatsächlich bezieht er sich auf den 1741 schwelenden Österreichischen Erbfolgekrieg. Ritter bietet hauptsächlich Einblicke in die unterhaltsamen Erlebnisse der Reisegesellschaft und vermittelt kaum landeskundliches Wissen.(ak) | :'''7. Oktober''' - Der Markgraf besucht Altenkirchen zur Entgegennahme des Handgelöbnisses (Bericht bei Jakob [[Rausch 1921]]). Vgl. auch [[Groß 1749]], S.557. (eb) - Mit dem Eintreffen des Markgrafen Carl Wilhelm Friedrich in Altenkirchen am Nachmittag des 7. Oktober beginnt dessen mehrtägiger Staatsbesuch. In diesem Rahmen nimmt der neue Landesherr am 10. Oktober von mehr als 3000 Personen das Handgelübde ab. Nach [[Groß 1749]] (S.556) wird bei dieser Gelegenheit eine Gedächtnismünze verteilt. Abbildung und Details zur Münze wie auch zur historischen Situation ihrer Ausgabe finden sich bei [[Köhler 1742]] (S. 273-283). Diese Silbermünze zu 2 Gutegroschen wurde in 3600 Exemplaren in der Münzstätte in Schwabach geprägt. ([[Schön 2008a]], S.976, Nr. 3) (eb) Die Abreise des Markgrafen erfolgt am Morgen des 16. Oktober ([[Schuhmann 1992]], S. 270-273). Es werden viele Details zum Zeremoniell aus den überlieferten Reisejournalen berichtet. Ein vom reimeschmiedenden Cammer-Courier Johann David Ritter in Versen gebotener Reisebericht hat keinen Staatsbesuch im Jahre 1760 zum Inhalt, wie es die bibliographischen Angaben der Bayerischen Staatsbibliothek München nahelegen ([[Ritter o. J.]]). Ein näherer Abgleich der auch von Ritter genannten weiteren Aufenthaltsorte im Westerwald (z. B. Hachenburg, Friedewald, Daaden, Marienstatt) mit den aus Akten gewonnenen Angaben bei [[Schuhmann 1992]] sowie die Prüfung der Angaben zu Reisebegleitern zeigt, dass Ritter den Staatsbesuch im Oktober 1741 zum Thema gemacht hat. Anlass für die irreführende Datierung auf 1760 ist wahrscheinlich die von Ritter etwas verschlüsselt vorgenommene Angabe zum Erscheinungsjahr seines Werkes "Gedruckt in diesem alten Jahr,/ Da Krieg und Streit in Böhmen war", die sich auf dem Titelblatt findet. Tatsächlich bezieht er sich auf den 1741 schwelenden Österreichischen Erbfolgekrieg. Ritter bietet hauptsächlich Einblicke in die unterhaltsamen Erlebnisse der Reisegesellschaft und vermittelt kaum landeskundliches Wissen. (ak) | ||
:'''29. November''' - Konrad Hermann Gerhard Gisberti wird als reformierter zweiter [[Pfarrer]] eingeführt. ([[Sinemus 1933]], S.82) (eb) | :'''29. November''' - Konrad Hermann Gerhard Gisberti wird als reformierter zweiter [[Pfarrer]] eingeführt. ([[Sinemus 1933]], S.82) (eb) | ||
Zeile 28: | Zeile 28: | ||
==1742== | ==1742== | ||
:* Die neuen Ansbacher Herren lassen Um- und Neubauten am Schloss vornehmen. Es wird aber trotzdem als "für die Herrschaft unbewohnbar" erklärt. ([[Sommerfeld o. D.]], S.67)(eb) - '''Ergänzung:''' Schon seit Beginn des Jahrhunderts wurden die Räume des Schlosses zwar hin und wieder modernisiert, die Gemächer wurden jedoch nur gelegentlich als landesherrliche Unterkunft genutzt oder durchreisenden Standespersonen zur Unterkunft überlassen. Den Rang einer Residenz hatte das Schloss nicht mehr: "Es handelte sich um eine bessere landesherrliche Absteige." ([[Laß 1999]], S. 57) Nach 1741 gefertigte Grundrisse von Erdgeschoss, erstem und zweitem Obergeschoss des Schlosses finden sich bei [[Laß 1999]].(ak) | :* Die neuen Ansbacher Herren lassen Um- und Neubauten am Schloss vornehmen. Es wird aber trotzdem als "für die Herrschaft unbewohnbar" erklärt. ([[Sommerfeld o. D.]], S.67) (eb) - '''Ergänzung:''' Schon seit Beginn des Jahrhunderts wurden die Räume des Schlosses zwar hin und wieder modernisiert, die Gemächer wurden jedoch nur gelegentlich als landesherrliche Unterkunft genutzt oder durchreisenden Standespersonen zur Unterkunft überlassen. Den Rang einer Residenz hatte das Schloss nicht mehr: "Es handelte sich um eine bessere landesherrliche Absteige." ([[Laß 1999]], S. 57) Nach 1741 gefertigte Grundrisse von Erdgeschoss, erstem und zweitem Obergeschoss des Schlosses finden sich bei [[Laß 1999]]. (ak) | ||
:* Die kaiserliche Post wird von Höchstenbach über Hachenburg und Altenkirchen geleitet, das so den Anschluss an die Postlinie erhält. ([[Schumacher 1959]], S.84) (eb) | :* Die kaiserliche Post wird von Höchstenbach über Hachenburg und Altenkirchen geleitet, das so den Anschluss an die Postlinie erhält. ([[Schumacher 1959]], S.84) (eb) | ||
Zeile 34: | Zeile 34: | ||
:'''16. Januar''' - Markgraf Carl Wilhelm Friedrich von Brandenburg-Ansbach empfängt in Bonn die Belehnung mit der Grafschaft durch den Kölner Kurfürsten. ([[Genealogisch-historische Nachrichten 1742]],S.752-53) (eb) | :'''16. Januar''' - Markgraf Carl Wilhelm Friedrich von Brandenburg-Ansbach empfängt in Bonn die Belehnung mit der Grafschaft durch den Kölner Kurfürsten. ([[Genealogisch-historische Nachrichten 1742]],S.752-53) (eb) | ||
:'''21. April''' - Es ergeht eine Verordnung, dass nur das Erz, das nicht in der Grafschaft verarbeitet wird, nach außerhalb verkauft werden darf. (Der Text ist abgedruckt bei [[Cramer 1805]], Beilage 3.) Vgl. auch [[Neu 1956]], S. 150. | :'''21. April''' - Es ergeht eine Verordnung, dass nur das Erz, das nicht in der Grafschaft verarbeitet wird, nach außerhalb verkauft werden darf. (Der Text ist abgedruckt bei [[Cramer 1805]], Beilage 3.) Vgl. auch [[Neu 1956]], S. 150. (eb) | ||
:'''29. Mai''' - Es ergeht die Anordnung zur sofortigen Anzeige von witterungsbedingten Ernteausfällen, wenn Steuernachlässe beantragt werden. (Text abgedruckt bei [[Scotti 1836]], S.666-67.) (eb) | :'''29. Mai''' - Es ergeht die Anordnung zur sofortigen Anzeige von witterungsbedingten Ernteausfällen, wenn Steuernachlässe beantragt werden. (Text abgedruckt bei [[Scotti 1836]], S.666-67.) (eb) | ||
:'''13. Juni''' - Ein Bericht wird von Pfarrer Ungewitter erstellt, wie Prüfung und Ordination der Pfarrer bisher in Sayn-Altenkirchen duchgeführt wurden. ([[Jacobson 1844a]], S. 544-45) | :'''13. Juni''' - Ein Bericht wird von Pfarrer Ungewitter erstellt, wie Prüfung und Ordination der Pfarrer bisher in Sayn-Altenkirchen duchgeführt wurden. ([[Jacobson 1844a]], S. 544-45) (eb) | ||
:'''16. Juli''' - Es ergeht die Ansbachsche Verordnung über das Anleinen der Dorfhunde. (Text abgedruckt bei [[Scotti 1836]], S.667.) ([[Hertel 1829]], S.172) (eb) | :'''16. Juli''' - Es ergeht die Ansbachsche Verordnung über das Anleinen der Dorfhunde. (Text abgedruckt bei [[Scotti 1836]], S.667.) ([[Hertel 1829]], S.172) (eb) | ||
:'''26. Juli''' - Es ergeht eine Verordnung, dass Knechten und Mägden ein eigenes Bett anzuweisen sei, um die Sittlichkeit zu wahren. (Text abgedruckt bei [[Scotti 1836]], S.667-68.) ([[Vierbuchen 1978]], S.182) | :'''26. Juli''' - Es ergeht eine Verordnung, dass Knechten und Mägden ein eigenes Bett anzuweisen sei, um die Sittlichkeit zu wahren. (Text abgedruckt bei [[Scotti 1836]], S.667-68.) ([[Vierbuchen 1978]], S.182) (eb) | ||
:'''6. August''' - Die Verordnungen von 1705 und 1710 gegen "herrenloses Gesindel" werden verschärft, indem die Vertreibung durch Einsatz von Husaren und bei Wiedereinreise eine Züchtigung befohlen werden. (Text abgedruckt bei [[Scotti 1836]], S.669.) ([[Vierbuchen 1978]], S.180) | :'''6. August''' - Die Verordnungen von 1705 und 1710 gegen "herrenloses Gesindel" werden verschärft, indem die Vertreibung durch Einsatz von Husaren und bei Wiedereinreise eine Züchtigung befohlen werden. (Text abgedruckt bei [[Scotti 1836]], S.669.) ([[Vierbuchen 1978]], S.180) (eb) | ||
:'''14. August''' | :'''14. August''' | ||
Zeile 51: | Zeile 51: | ||
:* Das Schloss wird von französischen Truppen der 2. französischen Armee besetzt (bis 23.8), die sich unter Marschall Maillebois auf dem Weg von den Niederlanden nach Böhmen befindet. Frankreich ist in diesem Konflikt gegen die österreichische Kaiserin Verbündeter des preußischen König, der gerade den Ansbacher Verwandten die Übernahme der Landesherrschaft gegen die Kurpfalz gesichert hatte.([[Rausch 1921]], S. 129-30) (eb) | :* Das Schloss wird von französischen Truppen der 2. französischen Armee besetzt (bis 23.8), die sich unter Marschall Maillebois auf dem Weg von den Niederlanden nach Böhmen befindet. Frankreich ist in diesem Konflikt gegen die österreichische Kaiserin Verbündeter des preußischen König, der gerade den Ansbacher Verwandten die Übernahme der Landesherrschaft gegen die Kurpfalz gesichert hatte.([[Rausch 1921]], S. 129-30) (eb) | ||
:'''15. August''' - Von Kircheib (in der Quelle als Kirchenberg verschrieben) heranmarschierend, trifft die erste Division der 35-36.000 Mann umfassenden Armee des Marschalls Maillebois in Altenkirchen ein, rastet dort am 16. August und marschiert am 17. August nach Freilingen weiter. Die drei weiteren Divisionen folgen ebenfalls mit einem Rasttag in Altenkirchen im Abstand von jeweils zwei Tagen (die zweite Division trifft also am Tag des Abmarschs der ersten ein usw.). Die insgesamt 1.508 Pferde mit sich führende Armee hat nach Divisionen gegliedert folgenden - nicht vollständig mitgeteilten - täglichen Versorgungsbedarf: 1. Division - 13.695 Bund Stroh (zu je 10 Pd.) und 34,5 Klafter Holz; 2. Division - 9.165 Bund Stroh und 20 Klafter Holz; 3. Division 8.290 Bund Stroh und 16 Klafter Holz; 4. Division - 8.874 Bund Stroh und 28 Klafter Holz ([[Anonymus 1743]], S. 188-190). (ak) | :'''15. August''' - Von Kircheib (in der Quelle als Kirchenberg verschrieben) heranmarschierend, trifft die erste Division der 35-36.000 Mann umfassenden Armee des Marschalls Maillebois in Altenkirchen ein, rastet dort am 16. August und marschiert am 17. August nach Freilingen weiter. Die drei weiteren Divisionen folgen ebenfalls mit einem Rasttag in Altenkirchen im Abstand von jeweils zwei Tagen (die zweite Division trifft also am Tag des Abmarschs der ersten ein usw.). Die insgesamt 1.508 Pferde mit sich führende Armee hat nach Divisionen gegliedert folgenden - nicht vollständig mitgeteilten - täglichen Versorgungsbedarf: 1. Division - 13.695 Bund Stroh (zu je 10 Pd.) und 34,5 Klafter Holz; 2. Division - 9.165 Bund Stroh und 20 Klafter Holz; 3. Division 8.290 Bund Stroh und 16 Klafter Holz; 4. Division - 8.874 Bund Stroh und 28 Klafter Holz ([[Anonymus 1743]], S. 188-190). Vgl. auch [[Kehr 1926]] mit auszugsweise gebotenen Namenslisten geschädigter Einwohner. (ak) | ||
:'''21.-22. August''' - Für den Transport der französischen Divisionen von Altenkirchen nach Niederhadamar muss das Kirchspiel 12 Pferde und 21 Paar Ochsen stellen. Für die Verpflegung der Truppen stellt die Stadt 68 Säcke Hafer zu je 6 Malter, 100 Cent. 10 Pfund Heu und 146 Cent. 105 Pfund Stroh. ([[Rausch 1921]], S. 130-131) (eb) | :'''21.-22. August''' - Für den Transport der französischen Divisionen von Altenkirchen nach Niederhadamar muss das Kirchspiel 12 Pferde und 21 Paar Ochsen stellen. Für die Verpflegung der Truppen stellt die Stadt 68 Säcke Hafer zu je 6 Malter, 100 Cent. 10 Pfund Heu und 146 Cent. 105 Pfund Stroh. ([[Rausch 1921]], S. 130-131) (eb) | ||
Zeile 87: | Zeile 87: | ||
:'''2. August''' - Es wird verboten, Maibäume zu schlagen. (Text abgedruckt bei [[Scotti 1836]], S.703.) (eb) | :'''2. August''' - Es wird verboten, Maibäume zu schlagen. (Text abgedruckt bei [[Scotti 1836]], S.703.) (eb) | ||
:'''Anfang Oktober''' - Nach einer Nachricht vom 12. Oktober haben "vor etlichen Tagen" 36 berittene Husaren von Ansbach kommend auf ihrem Ritt nach Altenkirchen in Frankfurt/M. Station gemacht (Beytrag Zu den Privilegirten Historischen Nachrichten Der XLIIsten Woche, Anno 1743, S. 840). (ak) | |||
:'''Ende Oktober/Anfang November''' - Holländische Truppen im Umfang von 10 Divisionen als Avantgarde einer Alliierten Armee sollen von Limburg über Weyerbusch nach den Niederlanden marschieren, englische und österreichische Einheiten sollen diesen folgen. Das Holländische Garde-Regiment zu Fuß und das zu Pferd als 1. Division marschieren am 29. Oktober von Hundsangen nach Freilingen (Münchnerische Ordinari-Post-Zeitungen, Num. XLV, 9.11.1743 und Num. XLVI, 16.11.1743). (ak) | :'''Ende Oktober/Anfang November''' - Holländische Truppen im Umfang von 10 Divisionen als Avantgarde einer Alliierten Armee sollen von Limburg über Weyerbusch nach den Niederlanden marschieren, englische und österreichische Einheiten sollen diesen folgen. Das Holländische Garde-Regiment zu Fuß und das zu Pferd als 1. Division marschieren am 29. Oktober von Hundsangen nach Freilingen (Münchnerische Ordinari-Post-Zeitungen, Num. XLV, 9.11.1743 und Num. XLVI, 16.11.1743). (ak) | ||
Zeile 143: | Zeile 145: | ||
:* In der Münzstätte Schwabach werden zwei Silbermünzen geprägt, 1/2 Speziesreichstaler und 1 Speziesreichstaler. ([[Schön 2008a]], S.179, Nr. 52-53) (eb) | :* In der Münzstätte Schwabach werden zwei Silbermünzen geprägt, 1/2 Speziesreichstaler und 1 Speziesreichstaler. ([[Schön 2008a]], S.179, Nr. 52-53) (eb) | ||
:'''3. März''' - Der Fürst von Taxis lässt die städtischen Boten auf den Strecken anhalten und die Briefpakete öffnen und untersuchen. Die Stadt Köln wehrt sich mit einer Klage beim Reichshofrat, die abgewiesen wird. (Faulhaber 1883, S.84) | :'''3. März''' - Der Fürst von Taxis lässt die städtischen Boten auf den Strecken anhalten und die Briefpakete öffnen und untersuchen. Die Stadt Köln wehrt sich mit einer Klage beim Reichshofrat, die abgewiesen wird. ([[Faulhaber 1883]], S.84) (eb) | ||
:'''19. März''' - Das Saynische Administrationskollegium erlässt eine Verfügung zum Verfahren in Ehesachen. ([[Jacobson 1844a]], S. 545-46) (eb) | :'''19. März''' - Das Saynische Administrationskollegium erlässt eine Verfügung zum Verfahren in Ehesachen. ([[Jacobson 1844a]], S. 545-46) (eb) | ||
Zeile 158: | Zeile 160: | ||
==1747== | ==1747== | ||
:* Der "Hoch-Fürstlich-Brandenburg-Onoltzbachische Address- und Schreib-Calender auf das Jahr 1747" verzeichnet sowohl die Mitglieder des in Ansbach residierenden Hoch-Fürstl. Brandenburg-Onolzbach-Saynischen Administrations-Raths-Collegiums (S. 86) als auch sämtliche in der Grafschaft Sayn-Altenkirchen tätigen Räte und Diener (= Beamte) (S. 87-92) ([[Address- und Schreib-Calender 1747]]). (ak) | |||
:* In der Münzstätte Schwabach wird ein weiterer Golddukat geprägt, der auch 1750 mit neuer Jahreszahl aufgelegt wird. ([[Schön 2008a]], S.179, Nr. 54) (eb) | :* In der Münzstätte Schwabach wird ein weiterer Golddukat geprägt, der auch 1750 mit neuer Jahreszahl aufgelegt wird. ([[Schön 2008a]], S.179, Nr. 54) (eb) | ||
:* Eine Stadtrechnung für 1746/47 weist vier Schutzjuden nach ([[ | :* Eine Stadtrechnung für 1746/47 weist vier Schutzjuden nach ([[Groß 1924]]; [[Krämer 1995b]], S. 125). (sts) '''Ergänzung''': Genannt werden die Schutzjuden Calm (Callmann) David und Mortgen. (eb) | ||
:* Als [[Bürgermeister]] wird Peter Weber genannt ([[Groß 1924]], S. 79 (eb) | |||
:* | :* Die Stadtrechnung 1746/47 hat Hinweise auf eine von J. G. Hasselbach geführte Klage (nicht näher datiert), wonach ihm ungarische Ochsen seine gepachteten Weideflächen abgegrast hätten. Während [[Groß 1924]] daraus auf das "Umherziehen fremder Kriegsvölker" schließen will, ist es wahrscheinlicher, in dieser Beschwerde einen Hinweis auf den Fernhandel mit Ochsen zu sehen, der in Köln ein Absatzgebiet hatte, für das die Hohe Straße als Triebweg diente. (ak) | ||
:'''4. Januar''' - Die Fürstlich Brandenburgische Cantzley befiehlt "zur Bestreitung der Commissariatsausgaben" 3000 Gulden für die Monate Januar bis April zu erheben. Diese zusätzliche Steuer für die Grafschaft wird auch am 3.5. und 25.9. für die folgenden Tertiale erhoben. Sie wird am 15.8.1748 als erledigt von Kammerkommissar Johann Gerhard Cramer attestiert. ([[RZ]], 10.3.1962) (eb) | :'''4. Januar''' - Die Fürstlich Brandenburgische Cantzley befiehlt "zur Bestreitung der Commissariatsausgaben" 3000 Gulden für die Monate Januar bis April zu erheben. Diese zusätzliche Steuer für die Grafschaft wird auch am 3.5. und 25.9. für die folgenden Tertiale erhoben. Sie wird am 15.8.1748 als erledigt von Kammerkommissar Johann Gerhard Cramer attestiert. ([[RZ]], 10.3.1962) (eb) | ||
Zeile 173: | Zeile 179: | ||
==1748== | ==1748== | ||
:* Der "Hoch-Fürstlich-Brandenburg-Onoltzbachische Address- und Schreib-Calender auf das Jahr 1748" verzeichnet sowohl die Mitglieder des in Ansbach residierenden Hoch-Fürstl. Brandenburg-Onolzbach-Saynischen Administrations-Raths-Collegiums (S. 86) als auch sämtliche in der Grafschaft Sayn-Altenkirchen tätigen Räte und Diener (= Beamte) (S. 87-92) ([[Address- und Schreib-Calender 1748]]). (ak) | |||
:* Es finden sich Angaben zur konfessionellen Gliederung des Kirchspiels Altenkirchen; die Haushaltungen verteilen sich wie folgt auf die drei Konfessionen: Stadt Altenkirchen 36 luth., 14 ref., 11 kath.; Dieperzen 4 luth., 0 ref., 3 kath.; Leuzbach 6 luth., 17 ref., 0 kath. ([[Fabricius 1909]], S. 180). (ak) | :* Es finden sich Angaben zur konfessionellen Gliederung des Kirchspiels Altenkirchen; die Haushaltungen verteilen sich wie folgt auf die drei Konfessionen: Stadt Altenkirchen 36 luth., 14 ref., 11 kath.; Dieperzen 4 luth., 0 ref., 3 kath.; Leuzbach 6 luth., 17 ref., 0 kath. ([[Fabricius 1909]], S. 180). (ak) | ||
Zeile 190: | Zeile 198: | ||
==1749== | ==1749== | ||
:* Johann Christoph Friedrich Röger wird mit der Vermessung der Grafschaft Sayn-Altenkirchen betraut. ([[ | :* Johann Christoph Friedrich Röger wird mit der Vermessung der Grafschaft Sayn-Altenkirchen betraut. ([[Güthling 1969]], S.29) (ak) | ||
:* Eine überwiegend herrschaftliche und kirchliche Gebäude umfassende Aufstellung der wichtigsten Gebäude in der Grafschaft Sayn-Altenkirchen führt für Altenkirchen u. a. das "Würthshauß zum weißen Falcken" an, welches als neu erbaut und bei der Kirche stehend angegeben ist.([[Schmeisser 1958]], S. 92) Ob dieses Wirtshaus in einer Verbindung mit dem für [http://akdia.altenkirchen.de/index.php/1101_-_1200#1179 1179] genannten Gasthaus "Zum weißen Falken" steht ([[Heuken 1996]], S. 81), ist eher fraglich. Auch die Verbindung zum angeblich 1525 bestehenden Gasthaus "Zum Falken" lässt sich nicht nachweisen. All diese Ungereimtheiten, die [[Heinemann 2014]] (S. 84 u. S. 93) erneut ausbreitet, gehen offensichtlich auf einen Zeitungsartikel "Das Wirtshaus zum Falken" zurück, dessen mit den Initialen K. R.-M. zeichnender Verfasser wohl Karl Ramseger-Mühle war ([[RZ]] Nr. 18, 12./13.2.1949). Für die Namengebung des Wirtshauses "Zum weißen Falken" dürfte mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit die unübertroffene Leidenschaft für die Falknerei bestimmend gewesen sein, die Markgraf Carl Wilhelm Friedrich von Brandenburg-Ansbach zeigte. Kein anderer Reichsfürst seiner Zeit betrieb die Beizjagd mit vergleichbarem Aufwand (und ruinösen Folgen für die Staatskasse). (ak) | :* Eine überwiegend herrschaftliche und kirchliche Gebäude umfassende Aufstellung der wichtigsten Gebäude in der Grafschaft Sayn-Altenkirchen führt für Altenkirchen u. a. das "Würthshauß zum weißen Falcken" an, welches als neu erbaut und bei der Kirche stehend angegeben ist.([[Schmeisser 1958]], S. 92) Ob dieses Wirtshaus in einer Verbindung mit dem für [http://akdia.altenkirchen.de/index.php/1101_-_1200#1179 1179] genannten Gasthaus "Zum weißen Falken" steht ([[Heuken 1996]], S. 81), ist eher fraglich. Auch die Verbindung zum angeblich 1525 bestehenden Gasthaus "Zum Falken" lässt sich nicht nachweisen. All diese Ungereimtheiten, die [[Heinemann 2014]] (S. 84 u. S. 93) erneut ausbreitet, gehen offensichtlich auf einen Zeitungsartikel "Das Wirtshaus zum Falken" zurück, dessen mit den Initialen K. R.-M. zeichnender Verfasser wohl Karl Ramseger-Mühle war ([[RZ]] Nr. 18, 12./13.2.1949). Für die Namengebung des Wirtshauses "Zum weißen Falken" dürfte mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit die unübertroffene Leidenschaft für die Falknerei bestimmend gewesen sein, die Markgraf Carl Wilhelm Friedrich von Brandenburg-Ansbach zeigte. Kein anderer Reichsfürst seiner Zeit betrieb die Beizjagd mit vergleichbarem Aufwand (und ruinösen Folgen für die Staatskasse). (ak) | ||
:* Johann Christian Schmeisser fertigt im Auftrag des Erbprinzen von 1748 18 Bilder von Ansichten der Hauptorte der Grafschaft an, die im Falle der von Altenkirchen bisher als verschollen gelten. Er erwähnt für die Stadt das Obertor und das Untertor, sowie die Hauptwache. (Güthling 1958, S. 92) (ak) | |||
:* Für Altenkirchen sind 3 Markttage angesetzt: am Mittwoch nach Hl. 3 Könige, am ersten Montag im August und am Montag vor Simon Juda (Der Hinckend- und Stolpernd- doch eilfertig-fliegend- und laufende Reichs-Bott [...) Auf das Jahr 1749. Offenbach/M., o. S.). (ak) | :* Für Altenkirchen sind 3 Markttage angesetzt: am Mittwoch nach Hl. 3 Könige, am ersten Montag im August und am Montag vor Simon Juda (Der Hinckend- und Stolpernd- doch eilfertig-fliegend- und laufende Reichs-Bott [...) Auf das Jahr 1749. Offenbach/M., o. S.). (ak) | ||
Zeile 202: | Zeile 212: | ||
:'''20. Januar''' - Es ergeht die Ansbachsche Verordnung zur Beschränkung der Vermächtnisse von Immobilien an die Kirchen. (Text abgedruckt bei [[Scotti 1836]], S.714.) ([[Hertel 1829]], S.175) (eb) | :'''20. Januar''' - Es ergeht die Ansbachsche Verordnung zur Beschränkung der Vermächtnisse von Immobilien an die Kirchen. (Text abgedruckt bei [[Scotti 1836]], S.714.) ([[Hertel 1829]], S.175) (eb) | ||
:'''28. Mai''' - Die Stadt Köln verständigt sich mit dem Fürst von Taxis, die städtische Botenpost von Köln nach Frankfurt zu verkaufen. (Faulhaber 1883, S.86) (eb) | :'''28. Mai''' - Die Stadt Köln verständigt sich mit dem Fürst von Taxis, die städtische Botenpost von Köln nach Frankfurt zu verkaufen. ([[Faulhaber 1883]], S.86) (eb) | ||
:'''Jahresmitte''' - Das Werk "Staatsrecht der Reichs-Graffschaft Sayn" von Johann Jakob Moser erscheint. ([[Volz 1978]], S.175) (eb) | :'''Jahresmitte''' - Das Werk "Staatsrecht der Reichs-Graffschaft Sayn" von Johann Jakob Moser erscheint. ([[Volz 1978]], S.175) (eb) | ||
Zeile 215: | Zeile 225: | ||
==1750== | ==1750== | ||
:* Gelbe Postwagen der Thurn-und-Taxisschen Post fahren als "Westerwälder Cours" von Frankfurt über Limburg - Wallmerod - Dierdorf - Hachenburg - Freilingen - Wahlrod - Gieleroth Altenkirchen zweimal wöchentlich nach Köln. (Faulhaber | :* Gelbe Postwagen der Thurn-und-Taxisschen Post fahren als "Westerwälder Cours" von Frankfurt über Limburg - Wallmerod - Dierdorf - Hachenburg - Freilingen - Wahlrod - Gieleroth Altenkirchen zweimal wöchentlich nach Köln. ([[Faulhaber 1883]], S.130-163) (eb) | ||
:* Die Verschärfung der Tag- und Nachtwachen gegen "Diebe und Vagabunden", deren Verfolgung mit geladener Waffe und verstärkte Passkontrollen werden befohlen. ([[Vierbuchen 1978]], S.180) (eb) | :* Die Verschärfung der Tag- und Nachtwachen gegen "Diebe und Vagabunden", deren Verfolgung mit geladener Waffe und verstärkte Passkontrollen werden befohlen. ([[Vierbuchen 1978]], S.180) (eb) | ||
Zeile 253: | Zeile 263: | ||
:'''11. Januar''' - Als Rektor der Lateinschule wird Anton Ludwig Ebhardt eingeführt, Sohn des Amtsverwalters von Bendorf Johann Jakob Ebhardt. [[Pfarrer]] ([[Sinemus 1933]], S.64-65) (eb) | :'''11. Januar''' - Als Rektor der Lateinschule wird Anton Ludwig Ebhardt eingeführt, Sohn des Amtsverwalters von Bendorf Johann Jakob Ebhardt. [[Pfarrer]] ([[Sinemus 1933]], S.64-65) (eb) | ||
:'''2. März''' - Es ergeht eine Ansbachsche Verordnung zum Glücksspielverbot. ([[Hertel 1829]], S.177)(eb) | :'''2. März''' - Es ergeht eine Ansbachsche Verordnung zum Glücksspielverbot. ([[Hertel 1829]], S.177) (eb) | ||
:'''12./13. August''' - Der Scharfrichter im kurtrierischen Montabaur wird abends entführt und genötigt, einen angeblich vom Markgrafen von Brandenburg-Ansbach zum Tode verurteilten 30-35-jährigen Mann zu exekutieren. Die Entführer hindern ihn jedoch am entscheidenden Hieb, eröffnen dem "Verurteilten" seine Begnadigung zur Haft auf der Freusburg und lassen den Scharfrichter frei. ([[Stramberg 1853]], S. 277-280) Welche Bewandtnis es mit dieser Scheinexekution auf Sayn-Altenkirchener Gebiet gehabt hat, das bleibt zu ermitteln; vorläufig liegt allein "eine dunkle Geschichte" vor. (ak) | :'''12./13. August''' - Der Scharfrichter im kurtrierischen Montabaur wird abends entführt und genötigt, einen angeblich vom Markgrafen von Brandenburg-Ansbach zum Tode verurteilten 30-35-jährigen Mann zu exekutieren. Die Entführer hindern ihn jedoch am entscheidenden Hieb, eröffnen dem "Verurteilten" seine Begnadigung zur Haft auf der Freusburg und lassen den Scharfrichter frei. ([[Stramberg 1853]], S. 277-280) Welche Bewandtnis es mit dieser Scheinexekution auf Sayn-Altenkirchener Gebiet gehabt hat, das bleibt zu ermitteln; vorläufig liegt allein "eine dunkle Geschichte" vor. (ak) | ||
Zeile 272: | Zeile 282: | ||
:'''28. Februar''' - Hermann Konrad Altgelt wird als zweiter reformierter [[Pfarrer]] ernannt. ([[Sinemus 1933]], S.83) (eb) | :'''28. Februar''' - Hermann Konrad Altgelt wird als zweiter reformierter [[Pfarrer]] ernannt. ([[Sinemus 1933]], S.83) (eb) | ||
:'''5. März''' - Es ergeht eine Ansbachsche Verordnung zum Verbot, mit brennenden Lichtern in Ställe zu gehen ([[Hertel 1829]], S.177)(eb) | :'''5. März''' - Es ergeht eine Ansbachsche Verordnung zum Verbot, mit brennenden Lichtern in Ställe zu gehen ([[Hertel 1829]], S.177) (eb) | ||
:'''16. Oktober''' - Es wird eine Ansbachsche Verordnung erlassen, dass herrschaftliche Beamte von Untertanen und Hofleuten keine Kohlen kaufen dürfen. ([[Hertel 1829]], S.177)(eb) | :'''16. Oktober''' - Es wird eine Ansbachsche Verordnung erlassen, dass herrschaftliche Beamte von Untertanen und Hofleuten keine Kohlen kaufen dürfen. ([[Hertel 1829]], S.177)(eb) | ||
Zeile 290: | Zeile 300: | ||
:* In der Münzstätte Altenkirchen werden sieben Silbermünzen geprägt in den Nennwerten 1 Stüber, 4 Kreuzer, 1/12 Reichstaler, 1/6 Reichstaler, 1/12 und 1/6 Reichstaler mit der Inschrift ''Graf zu Sayn und Wittgenstein'', 1 Konventionstaler. ([[Schön 2008a]], S.977, Nr. 11, 15-19, 21) (eb) | :* In der Münzstätte Altenkirchen werden sieben Silbermünzen geprägt in den Nennwerten 1 Stüber, 4 Kreuzer, 1/12 Reichstaler, 1/6 Reichstaler, 1/12 und 1/6 Reichstaler mit der Inschrift ''Graf zu Sayn und Wittgenstein'', 1 Konventionstaler. ([[Schön 2008a]], S.977, Nr. 11, 15-19, 21) (eb) | ||
:'''12. März''' - Es ergeht eine Ansbachsche Verordnung zur Verwaltung des Kirchenvermögens. ([[Hertel 1829]], S.178) (eb) | :'''12. März''' - Es ergeht eine Ansbachsche Verordnung zur Verwaltung des Kirchenvermögens. ([[Hertel 1829]], S.178) (eb) Neben dem Kirchenvermögen der christlichen Konfessionen erfasst die Verordnung auch Wohltätigkeitsanstalten. Da die Gemeinde- bzw. Städteordnungen der Rheinprovinz 1845 und 1856 die bestehende Organisation der Armen-Verwaltung nicht berühren, gilt die Ansbachsche Verordnung in der Bürgermeisterei Altenkirchen auch noch 1859 ([[Bachem 1859]], S. 148). (ak) | ||
:'''10. Juni''' - Es ergeht eine Ansbachsche Verordnung, dass herrschaftliche Beamte beim Verkauf oder Verpachtung herrschaftlicher Güter nicht mitbieten dürfen. ([[Hertel 1829]], S.178) (eb) | :'''10. Juni''' - Es ergeht eine Ansbachsche Verordnung, dass herrschaftliche Beamte beim Verkauf oder Verpachtung herrschaftlicher Güter nicht mitbieten dürfen. ([[Hertel 1829]], S.178) (eb) | ||
Zeile 301: | Zeile 311: | ||
:* Ein Postreisender kann die Strecke Frankfurt-Köln zum Preis von 9 Gulden nutzen, zahlt (ab Frankfurt) bis Weyerbusch 7 Gulden, bis Gieleroth 5 Gulden, bis Freilingen 4 Gulden 20 Kreuzer ([[Eber 1756]], S. 157). (ak) | :* Ein Postreisender kann die Strecke Frankfurt-Köln zum Preis von 9 Gulden nutzen, zahlt (ab Frankfurt) bis Weyerbusch 7 Gulden, bis Gieleroth 5 Gulden, bis Freilingen 4 Gulden 20 Kreuzer ([[Eber 1756]], S. 157). (ak) | ||
:'''18. Februar''' - Der Raum Aachen/Düren wird durch ein starkes Erdbeben mit schweren Gebäudeschäden erschüttert. ([[Pauls 1893]], S. 94) Es verursacht große Schäden linksrheinisch und wird rechtsrheinisch bis Frankfurt, Arnsberg und Paderborn wahrgenommen. ((http://juskis-erdbebennews.de/historische-erdbeben-in-deutschland/ abgerufen 25.9.2016) (eb) | :'''18. Februar''' - Der Raum Aachen/Düren wird durch ein starkes Erdbeben mit schweren Gebäudeschäden erschüttert. ([[Pauls 1893]], S. 94) Es verursacht große Schäden linksrheinisch und wird rechtsrheinisch bis Frankfurt, Arnsberg und Paderborn wahrgenommen. ((http://juskis-erdbebennews.de/historische-erdbeben-in-deutschland/ abgerufen 25.9.2016) (eb) - Nach Meldungen aus Neuwied haben sich kurz nach 8 Uhr Erdstöße und nachfolgender Sturmwind auf dem ganzen Westerwald "mit vieler Heftigkeit verspüren lassen", Schornsteine stürzten ein, Bäume wurden entwurzelt (Münchner Zeitungen Num. XXXIII, 26. Februar 1756, S. 130). (ak) | ||
:'''29. August''' - Preußische Truppen marschieren in Sachsen ein ([[Oncken/Heyck 1908]], S.317) und lösen damit den Siebenjährigen Krieg aus. Ansbach steht damit im Loyalitätskonflikt zwischen dem habsburgischen Kaiser und der preußischen Verwandtschaft. Vgl dazu [[Störkel 1995]] (S.60-64). Der Konflikt besteht auch zwischen dem Markgrafen, der die kaiserliche Partei ergreift, und dem Kronprinzen, der auf preußischer Seite steht. (eb) | :'''29. August''' - Preußische Truppen marschieren in Sachsen ein ([[Oncken/Heyck 1908]], S.317) und lösen damit den Siebenjährigen Krieg aus. Ansbach steht damit im Loyalitätskonflikt zwischen dem habsburgischen Kaiser und der preußischen Verwandtschaft. Vgl dazu [[Störkel 1995]] (S.60-64). Der Konflikt besteht auch zwischen dem Markgrafen, der die kaiserliche Partei ergreift, und dem Kronprinzen, der auf preußischer Seite steht. (eb) | ||
==1757== | ==1757== | ||
:* [[Bürgermeister]] ist Johann Gerhard Hasselbach. ([[ | :* [[Bürgermeister]] ist Johann Gerhard Hasselbach. ([[Groß 1924]], S. 79) (eb) | ||
:* Auf dem Schlossgelände entsteht ein Fruchtspeicher zur Aufnahme der Getreideabgaben der Bevölkerung. ([[Sommerfeld o. D.]], S.67) (eb) | :* Auf dem Schlossgelände entsteht ein Fruchtspeicher zur Aufnahme der Getreideabgaben der Bevölkerung. ([[Sommerfeld o. D.]], S.67) (eb) | ||
Zeile 349: | Zeile 359: | ||
:* Quirin Fritsch ist bis 1765 Münzunternehmer. ([[Schön 2008]], S. 304) (eb) | :* Quirin Fritsch ist bis 1765 Münzunternehmer. ([[Schön 2008]], S. 304) (eb) | ||
:* Die Stadtrechnung 1758/59 weist als gehaltene Stadtmärkte den Thomasmarkt (21.12.) und den Lichtmessmarkt (2.2.) aus ([[Groß 1924]]). (ak) | |||
:'''31. Januar''' - Es wird eine Neufassung der Zollordnung vorgenommen. ([[Heuber 1784]], S. 568-574). (eb) | :'''31. Januar''' - Es wird eine Neufassung der Zollordnung vorgenommen. ([[Heuber 1784]], S. 568-574). (eb) |
Aktuelle Version vom 24. Januar 2023, 20:23 Uhr
Zurück
1741
1742
1743
1744
1745
1746
1747
1748
1749
1750
1751
1752
1753
1754
1755
1756
1757
1758
1759
1760
bis 1 v.Chr. 0001 - 1000 n.Chr. · 1001 - 1100 n.Chr. ·1101 - 1150 n.Chr. ·1151 - 1200 n.Chr. ·1201 - 1250 n.Chr. · 1251 - 1300 n.Chr. ·1301 - 1350 n.Chr. · 1351 - 1400 n.Chr. ·1401 - 1500 n.Chr. · 1501 - 1520 n.Chr. · n.Chr. · 1521 - 1540 n.Chr. · 1541 - 1560 n.Chr. · 1561 - 1580 n.Chr. · 1581 - 1600 n.Chr. · 1601 - 1620 n.Chr. · 1621 - 1640 n.Chr. · 1641 - 1660 n.Chr. · 1661 - 1680 n.Chr. · 1681 - 1700 n.Chr. · 1701 - 1720 n.Chr. · 1721 - 1740 n.Chr. · 1741 - 1760 n.Chr. · 1761 - 1780 n.Chr. · 1781 - 1800 n.Chr. · 1801 - 1810 n.Chr. · 1811 - 1820 n.Chr. · 1821 - 1830 n.Chr. · 1831 - 1840 n.Chr. · 1841 - 1850 n.Chr. · 1851 - 1860 n.Chr. · 1861 - 1870 n.Chr. · 1871 - 1880n.Chr. · 1881 - 1890n.Chr. · 1891 - 1900n.Chr. · 1901 - 1910 n.Chr. · 1911 - 1920 n.Chr. · 1921n.Chr. · 1922 n.Chr. · 1923 n.Chr. · 1924 n.Chr. · 1925 n.Chr. · 1926 n.Chr. · 1927 n.Chr. · 1928 n.Chr. · 1929 n.Chr. · 1930 n.Chr. · 1931 n.Chr. · 1932 n.Chr. · 1933 n.Chr. · 1934 n.Chr. · 1935 n.Chr. · 1936 n.Chr. · 1937 n.Chr. · 1938 n.Chr. · 1939 n.Chr. · 1940 n.Chr. · 1941 n.Chr. · 1942 n.Chr. · 1943 n.Chr. · 1944 n.Chr. · 1945 n.Chr. · 1946 - 1950 n.Chr. · 1951 - 1960 n.Chr. · 1961 - 1970 n.Chr. · 1971 - 1980 n.Chr. · 1981 - 1990 n.Chr. · 1991 - 2000 n.Chr. · 2001 - 2005 n.Chr. · 2006 - 2010 n.Chr. · 2011 - 2015 n.Chr. ·2016 - 2020 n.Chr. 2021 - 2025 n.Chr. Hauptseite · Die Stadtchronik von Altenkirchen (Westerwald) · Gang durch die Geschichte: Altenkirchen - Von den Anfängen bis 1945 · Jubiläen · Das Projekt AKdia · Einzelne Themen und Verzeichnisse · Veröffentlichungen im Rahmen AKdias · Quellentexte · Literatur & Belege · Prinzipien · Links · Nachrichten · Vorlagen |