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ca.545 Millionen v. Chr.

  • Im Erdaltertum befindet sich das nördliche Rheinland für 200 Millionen Jahre auf der Kontinentalplatte Avalonia auf der Südhalbkugel der Erde und bewegt sich langsam aus dem subantarktischen Raum Richtung Äquator. Sie ist vom Südkontinent Gondwana abgesplittert und bewegt sich auf die Kontinentalplatten Laurussia und Baltica zu. Beim Aufprall kommt es zur Kaledonischen Gebirgsbildung in Nordeuropa. Das nördliche Rheinland ist Teil des Rheinischen Troges und im Kambrium, Ordivizium, Silur und Devon Meeresboden, der von den Sedimenten bedeckt wird, die bei der Abtragung des Kaledonischen Gebirges entstehen (Schindler u.a. 2006, S.46-47) (eb)

ca.417 Millionen v. Chr.

  • Der Kern des Rheinischen Schiefergebirges wird im Unterdevon in 25 Millionen Jahren von Sedimenten der Siegen- und Ems-Stufen bedeckt, die aus Tonschiefern und Grauwacken bestehen. Die Kontinentalplatte hat inzwischen Äquatornähe erreicht. (Schindler u.a. 2006, S.48-49) (eb)

ca.358 Millionen v. Chr.

  • Im Unterkarbon,das 38 Millionen Jahre dauert, kommt es zur variskischen Gebirgsbildung mit Hebung und Faltung. Die oberen Schichten des alten Meeresbodens werden stärker abgetragen. Im Raum Altenkirchen bildet das Unterdevon der oberen Siegenstufe die Gesteinsunterlage. (Schindler u.a. 2006, S.56) (eb)

ca.295 Millionen v. Chr.

  • Im Perm, das 44 Millionen Jahre dauert, wandert die Platte auf die Nordhalbkugel und erreicht die Trockenzone der wechselfeuchten Tropen. Der von Pol zu Pol reichende Großkontinent Pangaea entsteht. Das Gebirge des Karbon wird wieder bis auf den alten Sockel eingeebnet. Das Rumpfgebirge wird in den folgenden Jahrmillionen wiederholt überflutet. (Schindler u.a. 2006, S.60) (eb)

ca.251 Millionen v. Chr.

  • Im Mesozoikum ist der Westerwald Teil des Rheinischen Festlands, sodass Ablagerungen der Trias, des Jura und der Kreidezeit fehlen. Gegen Ende dieser Zeit liegt es auf etwa 40 Grad nördlicher Breite. (Schindler u.a. 2006, S.64-69) (eb)

ca. 65 Millionen v. Chr.

  • Während der "Alpidischen Faltung" im Tertiär werden die alten Faltenrümpfe der Mittelgebirge angehoben. Sie zerbrechen in Rumpfschollen. Die Flüsse schneiden sich während der Hebungsphase ein. Schindler u.a. 2006, S.70-71) (eb)

ca. 2,58 Millionen v.Chr.

  • Im Pleistozän, das von den Eiszeiten beherrscht wurde, bleibt das Rheinische Schiefergebirge - und damit der Westerwald - eisfrei. Klima und Vegetation sind in den Warmzeiten ähnlich wie heute, in den Kaltzeiten der Tundra vergleichbar. (Schirmer 2006, S.75) (eb)

ca. 500.000 v. Chr.

  • Es kommt zu einer kräftigen Hebung des Rheinischen Schiefergebirges. Es bildet sich ein canyonartiger Einschnitt des Rheintals von Bingen bis Bonn. Mit der Tieferlegung der Erosionsbasis lassen sich Terrassenbildungen auch an den Zuflüssen ausmachen. (Schirmer 2006, S.77) (eb) Ablagerungen von Bachschotter legen nahe, dass die Wied vermutlich ca. 40m über dem heutigen Bett floss. (Feldforschungen der Universitäten Bonn und Köln - nach Heinemann 2008, S. 10-11) (sts)

ca. 7.000 v. Chr.

  • Es gibt Fundstücke aus der Steinzeit (Jungsteinzeit), so ein Steinbeil im Dorn und einen Faustkeil an der B 414 bei Altenkirchen (Heinemann 2008, S. 20) (sts) In Michelbach wird in einem Quellhorizont eine importierte Klinge gefunden, deren Alter auf 5000 bis 1800 vor Chr. geschätzt wird. (RZ 31.3.1994) (eb)

ca. 2000 v.Chr.

  • Im Westerwald leben Kelten, die Namen Sieg, Sayn, Lahn, Westerwald sind keltischen Ursprungs. Die steinzeitlichen Urbewohner des Rheinlands wurden von den Kelten vertrieben.(Rausch 1921, S.7) (bw)

100-50 v.Chr.

  • Im germanischen Gebiet zwischen Elbe und Rhein werden von dem Vordringen der Sueben an den Rhein die Ubier ins Neuwieder Becken gedrängt. (Fuchs 1990, S.39) (eb) - Die zu Beginn des letzten vorchristlichen Jahrhunderts einsetzenden Wanderungen der Sueben bewirken erhebliche Verschiebungen in den Siedlungsgebieten der germanischen Stämme. Für das rechtsrheinische Gebiet zwischen Lahn und Sieg lassen sich keine völlig sicheren Angaben zu der hier siedelnden Bevölkerung machen; möglicherweise lösen sich hier verschiedene Stämme oder Gefolgschaften in kurzer Zeit ab oder existieren nebeneinander. Zwei neuere Darstellungen bieten verschiedene Ergebnisse: A. Während das Gebiet noch im 1. Jh. v. Chr. als von den Chatten beeinflusst gesehen wird, ist der Westerwald im 1. Jh. n. Chr. dem Gebiet der Usipeter zugerechnet. Für diese wird eine Bevölkerungszahl von 7.000 - 20.000 Menschen geschätzt, die ein Aufgebot von 2.000 oder bis zu 4.000 Mann stellen konnten (Tausend 2009, Karte 2 und 3). B. Die caesarisch-augusteische Germanienpolitik führt gerade im rechtsrheinischen Vorfeld der Rheingrenze, dem auch der Westerwald zugerechnet werden muss, zu bedeutenden Verschiebungen der hier siedelnden Bevölkerung, wobei sich besonders markant die Umsiedlung der Ubier abhebt. Vielleicht folgen in das so verfügbar gewordene Land Tenkterer und Usipeter nach (Kehne 2010, Abb. 1). Für die Tenkterer schätzt Tausend 2009 ( S. 237) eine Bevölkerungszahl von 15.000-25.000 Menschen, die ein Aufgebot von 3.000-5.000 Mann stellen konnten. (ak)

58 bis 51 v. Chr.

  • Römische Truppen erobern unter Cäsar Gallien und gelangen bis an den Rhein, den sie zunächst als Grenze wählen. Für das rechtsrheinische keltisch-germanische Hinterland im Westerwald gibt es keinerlei römische geschichtliche Spuren (= Texte). Die Zuschreibungen des Tacitus 1925, Ziffer 28 sind ungenau. Auch vorgeschichtliche Funde sind äußerst selten (Gensicke 1958, S.8), obwohl es militärische Operationen sicher häufiger gegeben hat. Nach (Cüppers 1990, S.45, 50-51) siedeln östlich des Neuwieder Beckens die keltischen Ubier, ohne dass ihre Siedlungsgebiete genau abzugrenzen wären. Mit der Angabe "zwischen Sieg und Lahn" ist der Vordere Westerwald aber ziemlich exakt benannt. (Jahn 2001, S.23) (eb)

55 v.Chr.

  • Römer ziehen entlang der Sieg in Richtung Betzdorf/Wissen. (Heinemann 2008, S. 25) (sts) - Zweifel: Sehr wahrscheinlich gehen diese ohne Quellenbelege gebotenen Angaben auf Überlegungen zurück, die Ritter 1864 (S. 22-24) anstellt, um zu erweisen, dass Cäsars erste Rheinbrücke bei Bonn errichtet worden sei. (ak)
  • Nachdem die verbündeten Usipeter und Tenkterer durch Truppen Cäsars an einer Ansiedlung am linken Niederrhein gehindert worden waren, zogen sich die Reste beider Stämme, namentlich die Reiterei, über den Rhein zurück und bildeten eine Stammeskoalition mit den Sugambrern (Tausend 2009, S. 16). Auch um 100 n. Chr. gilt der westliche Westerwald als Stammesterritorium der Tenkterer (Fischer 2020, S. 34). (ak)
  • Cäsars erster Rheinübergang zielt auf die Bekämpfung der von den Sugambrern geführten Stammeskoalition (Tausend 2009, S. 16). Zugleich diente die Aktion nach Cäsars eigener Darstellung (Caes. BG 4, 16-19) der Unterstützung der bedrängten Ubier, aus deren rechtsrheinisch gelegenem Gebiet er die Operationen gegen die Sugambrer zu führen gedachte. Cäsars Aufenthalt rechts des Rheines wurde nach 18 Tagen beendet. (ak)

53 v.Chr.

  • Römische Truppen ziehen von Neuwied aus über den Westerwald an die Sieg. (Heinemann 2008, S. 25) (sts)
  • Cäsars zweiter Rheinübergang, der vorrangig der Einschüchterung der Sueben galt, führt ihn erneut ins Gebiet der Ubier (Tausend 2009, S. 16f.; Caes. BG 6,9-10). (ak)

39/38 v. Chr.

  • Der römische Statthalter Marcus Vipsanius Agrippa veranlasst die Umsiedlung der Ubier vom rechtsrheinischen Neuwieder Becken in die linksrheinische Kölner Bucht und die Gründung des Oppidum Ubiorum (heutiges Köln) durch Agrippa. (Fuchs 1990, S.41) (eb)

30 bis 20 v. Chr.

  • Es erfolgt die Gründung der Vicus Bonna (heutiges Bonn) (Vicus = kleine röm. Siedlung), ab 69 n. Chr. "Castra Bonnensia". (Horn 1987, S.364) (eb)

16 v. Chr.

  • Die verbündeten Sugambrer, Usipeter und Tenkterer fallen plündernd in Gallien ein, fügen M. Lollius, dem Legaten der 5. Legion, eine entscheidende Niederlage bei (clades Lolliana), erbeuten den Legionsadler und ziehen sich wieder über den Rhein zurück. Diese Aktionen veranlassen Augustus, selbst nach Gallien zu kommen (Tausend 2009, S. 18). (ak)

12-7 v. Chr.

  • Augustus lässt seinen Stiefsohn Nero Claudius Drusus Germanicus Kriegszüge in das rechtsrheinische Germanengebiet u. a. gegen die Sugambrer und Chatten durchführen; nach seinem Tod wird sein Bruder Tiberius mit der Fortsetzung beauftragt. (Fuchs 1990, S.42) (eb) - Der Militäraktion des Drusus im Jahre 12 v. Chr. gingen von den Sugambrern und sehr wahrscheinlich auch von den Usipetern und Tenkterern als deren Bundesgenossen getragene Einfälle in linksrheinisches Gebiet voraus. Die Stammesgebiete der Sugamberer und Usipeter wurden von Drusus zur Vergeltung verwüstet. (Tausend 2009, S. 18f.) (ak)

8 v. Chr.

  • Ein Teil der Sugambrer wird auf das römisch kontrollierte linke Rheinufer umgesiedelt. Damit endet die Wirksamkeit des antirömischen Bündnisses, das Sugambrer, Usipeter und Tenkterer gebildet hatten. (Tausend 2009, S. 21 u. 92) (ak)



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