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:'''Jahr 1830''' - Die Ernteausfälle im Regierungsbezirk Koblenz betragen beim Roggen 40%. ([[Bass 1991]], S. 57) (eb) | :'''Jahr 1830''' - Die Ernteausfälle im Regierungsbezirk Koblenz betragen beim Roggen 40%. ([[Bass 1991]], S. 57) (eb) | ||
:'''7. Februar''' - Müller Wilhelm Beinhauer beabsichtigt, dicht unter dem Eishaus seiner Mahlmühle eine Knochenstampfe mit unterschlägigem Rad anzulegen ([[Amtsblatt]], Nr. 8, 21.2.1831, S. 93). (ak) | |||
:'''1. August''' - Der Zunftzwang wird aufgehoben. ([[Heer 1987]], S.214) (eb) | :'''1. August''' - Der Zunftzwang wird aufgehoben. ([[Heer 1987]], S.214) (eb) | ||
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:* Auf dem Arc de Triomphe in Paris wird die Sterbeszene General Marceaus in Altenkirchen in einem Flachrelief von Philippe Lemaire dargestellt. ([[Menneking 1995a]], S.83) (eb) | :* Auf dem Arc de Triomphe in Paris wird die Sterbeszene General Marceaus in Altenkirchen in einem Flachrelief von Philippe Lemaire dargestellt. ([[Menneking 1995a]], S.83) (eb) | ||
:* Der Papiermachermeister J.H.Laubenburg von der Papiermühle Jagenberg aus Solingen kauft die Papiermühle im Hoffnungsthal. ([[Ascheid 1972]], S. 76-77) Vgl. zum Namen den Eintrag im Verzeichnis der Deutschen Nationalbibliothek Leipzig. (eb) | :* Der Papiermachermeister J.H.Laubenburg von der Papiermühle Jagenberg aus Solingen kauft die Papiermühle im Hoffnungsthal. ([[Ascheid 1972]], S. 76-77) Vgl. zum Namen den Eintrag im Verzeichnis der Deutschen Nationalbibliothek Leipzig. Vgl. auch ([[Pothmann 2008]])(eb) | ||
:'''8. März''' - In einer Nachweisung der im Bauhandwerk vorhandenen Meister, die zur selbstständigen Ausübung ihres Gewerbes berechtigt sind, werden für Altenkirchen aufgeführt: die Maurermeister Carl Langenberg jun., Wilhelm Sturm und Heinrich Haberkam, die Zimmermeister Mathias Rottler und Joseph Korbacher. ([[Amtsblatt]], Nr. 20, 13.4.1833, Beilage) (eb) | :'''8. März''' - In einer Nachweisung der im Bauhandwerk vorhandenen Meister, die zur selbstständigen Ausübung ihres Gewerbes berechtigt sind, werden für Altenkirchen aufgeführt: die Maurermeister Carl Langenberg jun., Wilhelm Sturm und Heinrich Haberkam, die Zimmermeister Mathias Rottler und Joseph Korbacher. ([[Amtsblatt]], Nr. 20, 13.4.1833, Beilage) (eb) | ||
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:'''24. April''' - Nach dem Ende des Zunftzwangs führt Preußen den Wanderpass für Wanderburschen ein, der die Wanderdauer und den Wanderweg festlegt, damit er nicht mit einem Wohnsitzlosen verwechselt wird, der von der Polizei jederzeit zur Feststellung der Identität festgenommen werden kann. ([[Heer 1987]], S.214) (eb) | :'''24. April''' - Nach dem Ende des Zunftzwangs führt Preußen den Wanderpass für Wanderburschen ein, der die Wanderdauer und den Wanderweg festlegt, damit er nicht mit einem Wohnsitzlosen verwechselt wird, der von der Polizei jederzeit zur Feststellung der Identität festgenommen werden kann. ([[Heer 1987]], S.214) (eb) | ||
:'''5. Juni''' - Die durch Tod verwaiste Apothekerstelle wird Wilhelm Josef Zinken übergeben. ([[Amtsblatt]], Nr. 37, 21.6.1833,S.245) (eb) | :'''5. Juni''' - Die durch Tod verwaiste Apothekerstelle wird Wilhelm Josef Zinken übergeben. ([[Amtsblatt]], Nr. 37, 21.6.1833,S.245) Vgl. auch ([[Pothmann 2008]]) (eb) | ||
:'''30. Juni''' - Im Schlußprotokoll der Wiener Ministerkonferenzen des Deutschen Bundes werden verschärfte Maßnahmen zur Pressezensur und zur Kontrolle der Studenten und Professoren beschlossen. ([[Huber 1990]]) (eb) | :'''30. Juni''' - Im Schlußprotokoll der Wiener Ministerkonferenzen des Deutschen Bundes werden verschärfte Maßnahmen zur Pressezensur und zur Kontrolle der Studenten und Professoren beschlossen. ([[Huber 1990]]) (eb) | ||
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:'''1. Januar''' - Mit dem Inkrafttreten der Regeln des Deutschen Zollvereins entfallen die inneren Grenzen; allerdings tritt das Herzogtum Nassau erst zum 1.1.1836 bei. Der Salzschmuggel lebt einstweilen fort, weil Salz neben Spielkarten noch Zollzahlungen unterliegt. ([[Vierbuchen 1974]], S.124) und ([[Vierbuchen 1982]], S.167) (eb) | :'''1. Januar''' - Mit dem Inkrafttreten der Regeln des Deutschen Zollvereins entfallen die inneren Grenzen; allerdings tritt das Herzogtum Nassau erst zum 1.1.1836 bei. Der Salzschmuggel lebt einstweilen fort, weil Salz neben Spielkarten noch Zollzahlungen unterliegt. ([[Vierbuchen 1974]], S.124) und ([[Vierbuchen 1982]], S.167) (eb) | ||
:'''17. Juli''' - Bürgermeister Nörrenberg macht bekannt, dass der Bürger Anton Schneider beabsichtigt, im Distrikt Trescheid eine unterschlägige Öl- und Knochenmühle mit einer Presse und vier Stampfen anzulegen (Öffentlicher Anzeiger No. 48, 8. September 1834, als Beilage zum [[Amtsblatt]] No. 49). (ak) | |||
:'''31.Dezember''' - Im (späteren) Synagogenbezirk Altenkirchen leben 147 Juden, davon 66 in der Bürgermeisterei Altenkirchen. ([[Amtsblatt]], Nr.42, 9. August 1835, S. 284) (eb) | :'''31.Dezember''' - Im (späteren) Synagogenbezirk Altenkirchen leben 147 Juden, davon 66 in der Bürgermeisterei Altenkirchen. ([[Amtsblatt]], Nr.42, 9. August 1835, S. 284) (eb) | ||
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:* Für das Jahr 1836 werden Jahrmärkte am 25. Mai, 28. Oktober und 21. Dezember, sowie Kram-und Viehmärkte angekündigt. ([[Der Kleine Koblenzer Bote]], 1836, S. 37) (eb) | :* Für das Jahr 1836 werden Jahrmärkte am 25. Mai, 28. Oktober und 21. Dezember, sowie Kram-und Viehmärkte angekündigt. ([[Der Kleine Koblenzer Bote]], 1836, S. 37) (eb) | ||
:* Während des Jahres zieht der Wetzlarer Arzt Julius Budge (6.9.1811 Wetzlar-14.7.1888 Greifswald) nach Altenkirchen, um als Arzt, Wundarzt und Geburtshelfer tätig zu sein. Während seiner sechsjährigen Tätigkeit in der Stadt arbeitet er überdies wissenschaftlich an ''Untersuchungen über das Nervensystem'', die 1841 veröffentlicht werden. Seine Bemühungen um den Erhalt der Stelle als Kreis-Physikus scheitern an seiner jüdischen Religion. Ein Übertritt zum protestantischen Glauben ändert nichts. Bereits 1833 zum Doktor der Medizin promoviert, habilitiert er 1842 in Bonn. 26.12.1843 heiratet er Helene Butschbach, 10. Kind von Christian August Butschbach aus Altenkirchen. Er wird 1847 außerordentlicher Professor in Bonn, 1856 wechselt er als ordentlicher Professor nach Greifswald und wird Direktor des Anatomischen Instituts der Universität, 1868 Geheimer Medizinalrat. ([[Sartor 1989 a]], S.27-34) (eb) | :* Während des Jahres zieht der Wetzlarer Arzt Julius Budge (6.9.1811 Wetzlar-14.7.1888 Greifswald) nach Altenkirchen, um als Arzt, Wundarzt und Geburtshelfer tätig zu sein. Während seiner sechsjährigen Tätigkeit in der Stadt arbeitet er überdies wissenschaftlich an ''Untersuchungen über das Nervensystem'', die 1841 veröffentlicht werden. Seine Bemühungen um den Erhalt der Stelle als Kreis-Physikus scheitern an seiner jüdischen Religion. Ein Übertritt zum protestantischen Glauben ändert nichts. Bereits 1833 zum Doktor der Medizin promoviert, habilitiert er 1842 in Bonn. 26.12.1843 heiratet er Helene Butschbach, 10. Kind von Christian August Butschbach aus Altenkirchen. Er wird 1847 außerordentlicher Professor in Bonn, 1856 wechselt er als ordentlicher Professor nach Greifswald und wird Direktor des Anatomischen Instituts der Universität, 1868 Geheimer Medizinalrat. ([[Sartor 1989 a]], S.27-34) Vgl. auch ([[Pothmann 2008]])(eb) - '''Ergänzung''': Budge war wohl nur fünf Jahre in Altenkirchen tätig, denn er wird schon Anfang Mai 1841 als nach Bonn verzogen gemeldet (Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Köln, Stück 18, 4. Mai 1841, S. 120). Er hat die Stadt wohl umgehend nach dem Scheitern seiner Bewerbung um die Amtsarztstelle verlassen. Nicht erst um 1900, sondern schon viel früher werden sein wissenschaftliches Wirken und seine Publikationen in Konversationslexika gwürdigt, so "Brockhaus", 11. Aufl. 1864, S. 831, und Meyers Konversations-Lexikon, 3. Aufl. 1874, S. 944. Anlässlich seines Todes erscheint eine Würdigung mit Portraitzeichnung in der "Illustrirten Zeitung" ([[Anonymus 1888]]). (ak) | ||
:* Das heute im Kreisarchiv verwahrte Urkataster wird angelegt. (Kreisarchiv Altenkirchen FHA0239) Friedhoff bemerkt, dass darin die beiden Tortürme und die Flankentürme der Stadtbefestigung mit Ausnahme des Rundturms an der Ecke des früheren Rathauses nicht mehr verzeichnet sind. ([[Friedhoff 2021]], S. 13) (eb) | |||
:'''1. Januar''' - Durch den Beitritt des Herzogtums Nassau zum Deutschen Zollverein ([[Gesetzsammlung]] Nr. 6, 1.3.1836, S.126-140) verliert Altenkirchen seine wirtschaftliche Grenzlage. ([[Heimatblatt]], Nr.3, 1923, S.12) | :'''1. Januar''' - Durch den Beitritt des Herzogtums Nassau zum Deutschen Zollverein ([[Gesetzsammlung]] Nr. 6, 1.3.1836, S.126-140) verliert Altenkirchen seine wirtschaftliche Grenzlage. ([[Heimatblatt]], Nr.3, 1923, S.12) | ||
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:* Ferdinand Jagenberg kauft die seit den 1820er Jahren betriebene Papiermühle zu Hoffnungsthal (am Platz des stillgelegten Altenkirchener Hammers) an. ([[Klein 1926]], S. 102; dort weitere Angaben zur Geschichte der Papierfabrik) (ak) Vgl. auch [[Ascheid 1972]]. (eb) | :* Ferdinand Jagenberg kauft die seit den 1820er Jahren betriebene Papiermühle zu Hoffnungsthal (am Platz des stillgelegten Altenkirchener Hammers) an. ([[Klein 1926]], S. 102; dort weitere Angaben zur Geschichte der Papierfabrik) (ak) Vgl. auch [[Ascheid 1972]]. (eb) | ||
:'''1.Januar''' - Im (späteren) Synagogenbezirk Altenkirchen leben 171 Juden, davon 83 in der Bürgermeisterei Altenkirchen. ([[Amtsblatt]], Nr.31, 2. Juni 1838, S. 189-190) (eb) | :'''1. Januar''' - Im (späteren) Synagogenbezirk Altenkirchen leben 171 Juden, davon 83 in der Bürgermeisterei Altenkirchen. ([[Amtsblatt]], Nr.31, 2. Juni 1838, S. 189-190) (eb) | ||
:'''3. Februar''' - Bürgermeister C. H. Norrenberg nimmt als ehemaliger Angehöriger des Bergischen Jäger-Bataillons an | :'''3. Februar''' - Bürgermeister C. H. Norrenberg (so!) nimmt als ehemaliger Angehöriger des Bergischen Jäger-Bataillons an einerer in Köln abgehaltenen Erinnerungsfeier teil ([[Immermann 1838]], S. 84). Man gedenkt des am 3. Februar 1813 ergangenen Aufrufs König Friedrich Wilhelms III. von Preußen zur Bildung freiwilliger Jägerkorps. - Die genaue Dauer der Amtszeit des Bürgermeisters ist noch abschließend zu klären. (ak) | ||
:'''20. Juni''' - Die Kreissynode der Unierten Landeskirche tagt in Altenkirchen. ([[Sinemus 1933]], S.51) (eb) | :'''20. Juni''' - Die Kreissynode der Unierten Landeskirche tagt in Altenkirchen. ([[Sinemus 1933]], S.51) (eb) |
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1839
31. Januar - Nach Abschluss der Katasterarbeiten in der Rheinprovinz tritt das Grundsteuergesetz in Kraft. (Käding 1913 S. 116) (eb)
1840
bis 1 v.Chr. 0001 - 1000 n.Chr. · 1001 - 1100 n.Chr. ·1101 - 1150 n.Chr. ·1151 - 1200 n.Chr. ·1201 - 1250 n.Chr. · 1251 - 1300 n.Chr. ·1301 - 1350 n.Chr. · 1351 - 1400 n.Chr. ·1401 - 1500 n.Chr. · 1501 - 1520 n.Chr. · n.Chr. · 1521 - 1540 n.Chr. · 1541 - 1560 n.Chr. · 1561 - 1580 n.Chr. · 1581 - 1600 n.Chr. · 1601 - 1620 n.Chr. · 1621 - 1640 n.Chr. · 1641 - 1660 n.Chr. · 1661 - 1680 n.Chr. · 1681 - 1700 n.Chr. · 1701 - 1720 n.Chr. · 1721 - 1740 n.Chr. · 1741 - 1760 n.Chr. · 1761 - 1780 n.Chr. · 1781 - 1800 n.Chr. · 1801 - 1810 n.Chr. · 1811 - 1820 n.Chr. · 1821 - 1830 n.Chr. · 1831 - 1840 n.Chr. · 1841 - 1850 n.Chr. · 1851 - 1860 n.Chr. · 1861 - 1870 n.Chr. · 1871 - 1880n.Chr. · 1881 - 1890n.Chr. · 1891 - 1900n.Chr. · 1901 - 1910 n.Chr. · 1911 - 1920 n.Chr. · 1921n.Chr. · 1922 n.Chr. · 1923 n.Chr. · 1924 n.Chr. · 1925 n.Chr. · 1926 n.Chr. · 1927 n.Chr. · 1928 n.Chr. · 1929 n.Chr. · 1930 n.Chr. · 1931 n.Chr. · 1932 n.Chr. · 1933 n.Chr. · 1934 n.Chr. · 1935 n.Chr. · 1936 n.Chr. · 1937 n.Chr. · 1938 n.Chr. · 1939 n.Chr. · 1940 n.Chr. · 1941 n.Chr. · 1942 n.Chr. · 1943 n.Chr. · 1944 n.Chr. · 1945 n.Chr. · 1946 - 1950 n.Chr. · 1951 - 1960 n.Chr. · 1961 - 1970 n.Chr. · 1971 - 1980 n.Chr. · 1981 - 1990 n.Chr. · 1991 - 2000 n.Chr. · 2001 - 2005 n.Chr. · 2006 - 2010 n.Chr. · 2011 - 2015 n.Chr. ·2016 - 2020 n.Chr. 2021 - 2025 n.Chr. Hauptseite · Die Stadtchronik von Altenkirchen (Westerwald) · Gang durch die Geschichte: Altenkirchen - Von den Anfängen bis 1945 · Jubiläen · Das Projekt AKdia · Einzelne Themen und Verzeichnisse · Veröffentlichungen im Rahmen AKdias · Quellentexte · Literatur & Belege · Prinzipien · Links · Nachrichten · Vorlagen |