1781 - 1800

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1781

  • In der Münzstätte Schwabach zwei neue Silbermünzen geprägt in den Nennwerten zu 5 Kreuzer und 20 Kreuzer (1782-85, 1787 nachgeprägt). (Schön 2008a, S.185-186, Nr. 115, 119) (eb)
16. Januar - Es ergeht eine Ansbachsche Ordnung für Sonn- und Festtage. (Text abgedruckt bei Scotti 1836, S.850-51.) (Hertel 1829, S.180) (eb)
22. März - Eine Ansbachsche Verordnung zum Verbot des Einsatzes fremder Bauarbeiter wird erlassen. (Text abgedruckt bei Scotti 1836, S.851-52.) (Hertel 1829, S.181) (eb)
2. April - Es ergeht die Anordnung, dass jeder junge Ehemann im Laufe der ersten Jahre seiner Niederlassung 30 Erlen und 50 Pappeln oder Weiden zu pflanzen hat. (Text abgedruckt bei Scotti 1836, S.852.) (Neu 1956, S.155) (eb)
30. November - Es ergeht die Ansbachsche Verordnung, dass übermäßiger Aufwand bei Hochzeiten, Taufen und Begräbnissen vermieden werden soll. (Text abgedruckt bei Scotti 1836, S.855-56.) (Hertel 1829, S.181) (eb)
27. Dezember
  • Es ergeht eine Ansbachsche Verordnung zum Verbot, das Neujahr mit Schüssen zu begrüßen. (Hertel 1829, S.181) (eb)
  • Es wird ein Verbot der Neujahrseinladung für Paten ausgesprochen. (Text abgedruckt bei Scotti 1836, S.856.) (eb)

1782

  • Franz Ludwig Cancrin(us) wird - evtl. im August - Fürstlich Brandenburgischer Kanzleidirektor in Altenkirchen. Schon 1783 folgt er, zwischenzeitlich in den Adelsstand erhoben, einem Ruf nach Russland, wo er Kaiserlich Russischer Kollegienrat in St. Petersburg wird. 1786-1793 hält er sich aus gesundheitlichen Gründen in Gießen auf, muss aber in dieser Zeit auch zumindest vorübergehend in Altenkirchen gelebt haben. In Altenkirchen schloss er ausweislich der Vorreden folgende Publikationen ab: 6. Mai 1783 Erste Gründe der Berg- und Salzwerkskunde. Neunter Theil. Erste Abtheilung. Frankfurt am Main 1784, 14. März 1787 Geschichte und systematische Beschreibung der ... Bergwerke. Leipzig 1787, 7. April 1787 Abhandlung von der Natur, und Einrichtung einer Bergbelehnung. In: Kleine technologische Werke. Erster Band. Giesen 1788. Die umfangreiche Publikationstätigkeit Cancrins hat sich schon zu seinen Lebzeiten in einer beeindruckenden Werkliste niedergeschlagen (Homberger & Meusel 1796, S. 541-544). (ak)
  • Johann Christoph Cramer, Kammerkommissar in der Altenkirchener Kanzlei, veröffentlicht zwei Kameralgutachten (Cramer 1782a, Cramer 1782b), die sich mit Fragen der Güterzersplitterung in Realerbteilungsgebieten, der Abschaffung der Brache und des Anbaues neuer Futterkräuter beschäftigen. (ak)
  • In der Münzstätte Schwabach wird eine neue Silbermünze zu 1 Pfennig geprägt (1783 nachgeprägt) (Schön 2008a, S. 191, Nr. A 175) (eb)
  • Als lutherischer Inspektor wird Johann Ferdinand Andreas Dörner, genannt Ziegler (* 19.1.1744 Ansbach) eingeführt, gleichzeitig Pfarrer in Altenkirchen. Er stirbt am 23.11 1807. (Sinemus 1933, S.38-39) (eb)
3. Juli - Der Markgraf verbietet die Verheiratung von Ehebrechern. (Markgraf 1782, S. 1-3) (eb)
3. August - Zum Rektor der Lateinschule (bis 1784) wird Johann Sebastian Horrer (* 3.8.1748 Petersaubach/Ansbach) ernannt. Pfarrer (Sinemus 1933, S.68-70) vgl. auch Viehmeyer 1958 (eb)
13. September - Nach Protesten von Bürgern der Stadt seit 1779 verbietet der Markgraf für die Grafschaft die systematische Aufzeichnung aller wehrfähigen Männer, was die Grundlage von Aushebungen von Soldaten war. Damit wird das Recht von 1736 bestätigt, nur bei freiwilliger Meldung Soldaten zu werden. (Vierbuchen 1977, S.174) (eb)
14. Oktober - Es ergeht die Anordnung, dass jeder Handwerker seine Lehrzeit einzuhalten hat, dann vom Meister losgesprochen wird und die Wanderjahre machen muss. (Text abgedruckt bei Scotti 1836, S.865-66.) (Neu 1956, S.168) (eb)
21.Oktober - Es ergeht eine Ansbachsche Verordnung, dass die männliche Ehefähigkeit nicht vor dem 25. Lebensjahr genehmigt wird. (Text abgedruckt bei Scotti 1836, S.866.) (Hertel 1829, S.182) (eb)

1783

  • In der Münzstätte Schwabach wird eine neue Silbermünze zu 1 Pfennig geprägt (1784-1791 nachgeprägt). (Schön 2008a, S.191, Nr.176) (eb)
  • Die Verwaltung der Grafschaft ist zum Kanzleidirektorium mit mehreren Hofräten, Sekretären, Registratoren und Kanzlisten angewachsen. (Gensicke 1961, S.372) (eb)
  • Johann Georg Friedrich Christoph Cramer ist Kanzleirat in Altenkirchen. (Haas 1975, S.36) (eb)
28. Januar - Es ergeht eine Verordnung gegen die öffentliche Völlerei und Streitlust. (Text abgedruckt bei Scotti 1836, S.866-67.) (eb)
14. April - Es wird das Verbot des Ausnehmens von Vogelnestern ausgesprochen. (Text abgedruckt bei Scotti 1836, S.868.) (eb)
20. Juni - Es beginnt ein Verfahren der Abstimmung um den Zustand des Obertores, das sich bis August 1787 hinzieht. (Friedhoff 2021, S.23-24) (eb)
23. Juni - Der kinderlos gebliebene Markgraf Alexander schließt einen Staatsvertrag mit seinem Vetter König Georg III. von Großbritannien über die Grafschaft Sayn-Altenkirchen. Gegen Zahlung von 60.000 Reichsthalern wird Großbritannien der Mitbesitz eingeräumt sowie die Erbfolge geregelt. Der Markgraf behält sich die Hoheitsrechte auf die Grafschaft zu Lebzeiten vor. Die Angaben von Dahlhoff 1874 hierzu sind ungenau. (Gensicke 1958, S. 344 sowie Schuhmann 1992, S. 279; Bartolosch 2023) (ak)
26. Juli - Es ergeht eine Anordnung zum Straßenbau für jeden Hof- und Gutsbesitzer. (Text abgedruckt bei Scotti 1836, S.868-69.) (eb)
28. Oktober - Der britische Legationsrat Diedrich Heinrich Ompteda nimmt im Beisein des Gouverneurs von Pöllnitz im Schloss die Huldigung der Untertanen an das Haus Braunschweig-Lüneburg entgegen. Eine Besitzergreifung durch Großbritannien hat dann nicht stattgefunden. (Dahlhoff 1874, S.41) (eb) - Korrektur: Mit der in Altenkirchen stattfindenden Huldigung für den britischen König, entgegengenommen vom britischen Rat Ompteda, wird Großbritannien der Mitbesitz der Grafschaft Sayn-Altenkirchen gemäß dem Vertrag vom 23. Juni 1783 eingeräumt. Das aus demselben Vertrag resultierende Erbrecht hat Großbritannien 1791 nicht in Anspruch genommen. (Gensicke 1958, S. 344; Schuhmann 1992, S. 279) (ak)
14. November - Es ergeht eine Sonn- und Feiertagsordnung. (Text abgedruckt bei Scotti 1836, S.870-71.) (eb)
24. November - Eine Tollwutverordnung wird erlassen. (Text abgedruckt bei Scotti 1836, S.873.) (eb)
27. November - Eine Schulordnung der Grafschaft Sayn-Altenkirchen trifft Regelungen für die Stadtschule Altenkirchen und die Kirchspielsschulen; u. a. sollen die Kinder die Schule vom 6.-14. Lebensjahr besuchen. (Jacobson 1844a, S. 547-48) (ak)
30. November - Es ergeht eine Anordnung, dass die Kinder der herrschaftlichen Beamten das zu gründende Gymnasium inferoris in Altenkirchen besuchen sollen. (Text abgedruckt bei Scotti 1836, S.873.) (eb)

1784

  • In der Münzstätte Schwabach wird ein neuer Konventionstaler geprägt (1785 nachgeprägt). (Schön 2008a, S.192, Nr.177) (eb)
  • Der Altenkirchener Hammer wird gegründet; nähere Angaben bei Cramer 1805 (S. 140-142, § 98). Gegenüber anderen abweichenden Datierungen (vgl. Angaben zu 1786) scheinen Cramers Angaben die zuverlässigeren zu sein. Bartolosch 1998 und Bartolosch 2009 (S.236-239) nimmt an, dass die Baumaßnahmen in mehreren Abschnitten realisiert wurden und daher der Zeitraum 1784-1786 als Gesamtbauzeit zu werten ist; dort auch Ansicht und Grundrisse der Anlage, gefertigt 1787 von F. A. Büsgen.(ak)
  • Es ergeht das Verbot der Anwerbung von Soldaten für die Niederlande. Eigene Untertanen werden angehalten, fremde Untertanen an die preußische Armee übergeben. (Rausch 1921, S.145) (eb)
  • Der "pastor primarius" in Altenkirchen versieht die Aufgaben eines reformierten Inspektors (Gensicke 1961, S.8) (eb)
  • Das 1. Heft von Mahlerische Reise am Niederrhein. Merkwürdigkeiten der Natur und Kunst aus den Gegenden des Niederrheins von Bernhard Constantin von Schönebeck 1785 erscheint, das 2. Heft 1785, das 3. Heft 1789. (Schäfer 1979, S. 90); Auszug aus Heft 2, S.54-59 auch abgedruckt bei (Troßbach 1991, S. 425-429) (eb)
9. Januar- Das Gymnasium inferioris wird eröffnet. (Viehmeyer 1959.2, S.34-38) (eb) - siehe aber auch 8. Februar und 23. Februar 1784
30. Januar - Es ergeht eine Ansbachsche Verordnung, dass Minderjärigen weder Geld noch Ware geborgt werden darf. (Text abgedruckt bei Scotti 1836, S.873-74.) (eb) (Hertel 1829, S.182) (eb)
8. Februar - Das Rektorat (gegründet als Lateinschule 1702) wird zu einem "Gymnasium inferioris" erweitert. Viehmeyer 1959, S. 50) (eb) - siehe aber auch 9. Januar und 23. Februar 1784
23. Februar - Markgraf Christian Friedrich Alexander zu Brandenburg-Onolzbach begründet das Gymnasium inferius. (Krämer 1992, S. 155). (sts) - siehe aber auch 9. Januar und 8. Februar 1784 - Ohne ein genaues Datum anzugeben, teilen zeitgenössische Quellen mit, das Gymnasium inferius habe 3 Klassen umfasst (Allgemeines Verzeichniß neuer Bücher mit kurzen Anmerkungen. Nebst einem gelehrten Anzeiger. Achten Bandes I. Stück, Leipzig 1784, S. 316) bzw. als Rektor sei Johann Sebastian Horrer bestellt (Archiv für die ausübende Erziehungskunst. Zwölfter Theil oder VI. Band zweyter Theil. Gießen und Marburg 1784, S. 298). (ak)
28. Februar - Die Erzbischöfliche Behörde erteilt auf sieben Jahre die Genehmigung, in einem Zimmer des Schlosses katholischen Gottesdienst zu zelebrieren. Die erste Messe seit der Reformation in Altenkirchen findet noch im selben Jahr statt. (Wirtz 1927, S. 223) (eb)
3. Mai - Tabakrauchen in den Straßen und in der Nähe von Gebäuden ist verboten. (Text abgedruckt bei Scotti 1836, S.874.) (eb)
9. Mai - 9. May ging durch Cölln eine Colonie von 70 Menschen, aus Altenkirchen im Anspachischen, nach America, wobey Kinder und schwangere Weiber sich befanden; ... (Journal von und für Deutschland 1784. Supplement zum ersten Jahrgange, S. 3). Ob diese Auswanderer tatsächlich alle aus der Stadt Altenkirchen aufbrachen oder ob sie vielleicht aus verschiedenen Orten der Grafschaft Sayn-Altenkirchen stammten, bleibt zu klären. Diese Ereignisse müssen jedenfalls die Verordnung gegen unerlaubte Auswanderung vom 1.10.1784 veranlasst haben. (ak)
17. Juni - Der Markgraf verbietet die Bestattung in Kirchenräumen. (Markgraf 1789, S. 4) (eb)
24. Juni - Es beginnt eine mehrwöchige Diskussion um den Abbruch des Untertores, an das sich die Privilegierte Apotheke anlehnt, die schließlich im Juli abgelehnt wird. (Friedhoff 2021, S. 21-22) (eb)
1. Oktober - Es ergeht die Ansbachsche Verordnung gegen die unerlaubte Auswanderung, die den Verlust des Wiedereinreiseanspruchs und den Vermögenseinzug nach sich zieht. (Text abgedruckt bei Scotti 1836, S.874-75.) Vgl.dazu den Eintrag vom 9. Mai. (eb)
13. November - Eine Brandschaden-Versicherung wird zum 1. Januar 1785 eingeführt. (Text abgedruckt bei Scotti 1836, S.875.) (eb)
24. November - Es ergeht eine Ansbachsche Verordnung, dass Metzgerhunde immer Maulkörbe tragen sollen. (Hertel 1829, S.182) (eb)
26. November - Der erste katholische Gottesdienst in Altenkirchen seit der Einführung der Reformation wird in der Stadt abgehalten. Nachdem ein Versuch gescheitert war, durch Mitbenutzung der evangelischen Kirche den Katholiken einen Gottesdienstraum zur Verfügung zu stellen, stellte Gouverneur von Pöllnitz einen Raum im Schloß zur Verfügung, für den die erzbischöfliche Genehmigung erteilt wurde. (Wirtz 1927, S.221-223) (eb)
27. November - Die Ansbachsche Schulordnung wird erlassen. (Groh 1962, S.78-79) (eb)

1785

28. Mai - Es ergeht eine Ansbachsche Verordnung zur Beschränkung des Luxus unter herrschaftlichen Beamten. (Hertel 1829, S.182) (eb)
31. Mai - Der Markgraf ordnet an, dass Verlobungen nur mit elterlicher Erlaubnis stattfinden dürfen. (Markgraf 1785, S.1-3) (eb)
11. Juni - Der Administrationsrat bewilligt 2 Carolinen, um für den Scharfrichter Franz Koch ein gutes Schwert zu beschaffen. (Rausch 1921, S.73) (eb)
19. Juli - Zum Rektor der Lateinschule (bis 1789) wird Henrich Wilhelm Christian Schmeisser (* 25.7.1758 Altenkirchen) ernannt. Pfarrer (Sinemus 1933, S.70) (eb)
7.-9. November - Von den aus den Niederlanden nach Deutschland zurückziehenden "Kriegsvölkern" sollen 3 Divisionen Kubergischer Husaren den Weg über den Westerwald wie folgt nehmen: 7.11. Ankunft in Weyerbusch, 8.11. Rasttag, 9.11. Weitermarsch auf Freilingen (Mannheimer Zeitung Num. CXXXIII, 5. Nov. 1785). (ak)

1786

  • In der Münzstätte Schwabach wird als letzte neue Münze für Brandenburg-Ansbach eine Silbermünze zu 2 1/2 Kreuzer geprägt. (Schön 2008a, S.192, Nr. 178) (eb)
  • Altenkirchen hat drei Markttage: Mittwoch nach Dreikönige, am ersten Montag im August und am Montag auf Simon Juda; diese Regelung besteht auch 1791. (Kurfürstlich-Trierischer Land-Kalender auf das Jahr 1786. Koblenz. [...]auf das Jahr Christi 1791. Koblenz) (ak)
  • Gründung des "Altenkirchener Hammers" durch Jakob Büsgen und J. H. Bender zur Stabeisenproduktion (Haas 1963, S.30) Ergänzung: Nach (Neu 1956 (S.159) fand die Gründung bereits 1784 statt; auch bei Klein 1926 (S. 88) auf 1784 datiert.(eb) - Eversmann 1804 (S. 177-179) gibt das Werk als 1785 erbaut an, zunächst aus zwei Großfeuern unter einem Dach und einem Reckhammer bestehend, 1803 um einen zweiten Reckhammer erweitert. (ak)
  • Hochzeitsfeiern dürfen nur an einem Tag abgehalten werden. (Sinemus 1933, S.241) (eb)
17. August - Durch den Tod Friedrichs des Großen wird Friedrich Wilhelm II. preußischer König. (Pflugk-Harttung 1908, S.387) (eb)
16. Dezember - Es ergeht ein Ansbachsches Verbot des Glücksspiels. (Text abgedruckt bei Scotti 1836, S.877.) (Hertel 1829, S.183) (eb)

1787

  • Nach einer Aufstellung zur Feuerversicherung zählen zur Stadt Altenkirchen 112 Haushaltungen, zu Dieperzen und Honneroth 5 Haushaltungen und zu Leuzbach und Bergenhausen 14 Haushaltungen. (Fabricius 1898, S. 363) (ak)
  • Witwer oder Witwen dürfen nur heiraten, wenn vorher für die Kinder aus der vorigen Ehe ein Vermögensverzeichnis angelegt ist. (Sinemus 1933, S.241) (eb)
  • Die preußische Anwerbung von Soldaten wird zugelassen. (Rausch 1921, S. 144) (eb)
18. März - Nach einem Tagebucheintrag des Freiherrn vom Stein zum Altenstein beginnt mit dem Besuch der 37jährigen englischen Lady Craven in Triesdorf eine Liaison des 51jährigen Markgrafen, der bis zum 18.2.1791 noch verheiratet ist. (Störkel 1995, S. 222 und S. 243) (eb)
27. August - Die Arbeiten am Obertor beginnen, die seit 1783 diskutiert wurden. (Friedhoff 2021, S.24) (eb)
27. Oktober - Es ergeht eine Ansbachsche Verordnung zum Verbot des Lotteriespiels. (Hertel 1829, S.183) (eb)

1788

  • In der Marktstraße wird durch ein Brandtor ein Zugang zum Mühlengraben geschaffen. (Käppele 1983, S.189) (eb) Das Tor befand sich am Hasselbachschen Hof und führte zum Quengelweiher. (Rausch 1921, S.55) (bw) Der von (Käppele 1983, S.85) als 12. Turm benannte Bürgerturm wurde durch einen Umbau als Gefängnisbau geplant, dessen Fertigstellung nicht belegt ist. (Friedhoff 2021, S. 24-26) (eb)
  • In Hannover erscheint die "Statistische Beschreibung der Gr. Sayn-Altenkirchen" (Statistische Beschreibung 1788). Sie enthält u. a. eine kritische Beschreibung der Behördenorganisation (z. B.: "Die Canzley zu Altenkirchen aber ist in besonders schlechter Verfassung.", S. 728). Gegen diese Einschätzungen wendet sich Cramer 1805 (S. 2-6, Anm. 2). Auch Canzler 1792 referiert die Statistische Beschreibung kritisch, ergänzt sie sogar. (ak)
14. April - Der Markgraf erlässt ein Verbot, ohne Genehmigung Wald zu roden oder neu anzulegen. (Markgraf 1788, S.1-10) (eb)
5. Juli - Es ergeht die Ansbachsche Trauer- und Begräbnis-Ordnung. (Text abgedruckt bei Scotti 1836, S.878-79.) (Hertel 1829, S.183) (eb)
17. September - Aus Altenkirchen wird die Feuerspritze zum Großbrand im 3 Stunden entfernten Wissen gebracht; deren Einsatz schreibt man es zu, dass noch acht Häuser gerettet werden können (Augspurgische Ordinari Postzeitung Nr. 248, 15. Okt. 1788). (ak)

1789

19. Januar -Der Markgraf erlässt eine Trauerordnung, mit der Beschränkungen beim Aufwand für Trauerkleidung und Trauerfeiern ausgesprochen werden. (Markgraf 1789, S. 1-8) (eb)
30. April - Rektor der Lateinschule (bis 1794) wird Johann Gustav Karl Ebhardt (* 23.7.1753 Bendorf) Pfarrer (eb)
17. Juli - Es wird ein Verbot der Abgabe von Getränken in Gastwirtschaften auf Pump ausgesprochen. (Text abgedruckt bei Scotti 1836, S.880.) (Hertel 1829, S.183) (eb)
12. September - Der Markgraf wiederholt die schon 1771 ausgesprochenen Beschränkungen des Getreidehandels wegen der zu beobachtenden Wirkungen auf die Preise. (Markgraf 1789 a, S. 1-4) (eb)
27. Oktober - Der Niederrheinisch-Westfälische Reichskreis veröffentlicht eine Drohung an die Untertanen, von aller Gewalt, Bewaffnung, Zusammenlaufen und ruhestörenden Unternehmungen abzustehen, die als ein Übergreifen der revolutionären Ereignisse aus Frankreich zu deuten sind. (Lukis 1996, S.11) (eb)

1790

26. Juli - Die Anstellung Hardenbergs als Minister und Geheimer Rat in Ansbach-Bayreuth wird vom Markgrafen genehmigt (Stamm-Kuhlmann 2000, S.204) (eb)
23. Oktober - Hardenberg tritt seinen Dienst in Ansbach an. (Stamm-Kuhlmann 2000, S.205-208) (eb)

1791

  • Neben dem Schloss zählen 122 Häuser zur Stadt Altenkirchen. "Das Städtchen ist nach alter Art gebaut." Es folgen nähere Angaben zur Behördenorganisation. (Canzler 1792) (ak)
16. Januar - In einem Geheimvertrag zwischen König Friedrich Wilhelm II. von Preußen und Markgraf Karl Alexander, in dessen Verhandlungen Lady Craven, nicht jedoch Hardenberg einbezogen wird, wird die Abdankung des Markgrafen und damit die vorzeitige Einverleibung der Markgraftschaften Ansbach-Bayreuth in Preußen vorbereitet. (Thielen 1967, S.61) (eb)
18. Februar - Durch den Tod der Markgräfin wird der Markgraf frei für eine legitime Beziehung zu Lady Craven. (Störkel 1995, S.243) (eb)
9. Juni - Karl Alexander betraut Hardenberg für die Zeit seiner Abwesenheit mit der Regierung der Markgraftschaften. (Text abgedruckt bei Scotti 1836, S.881.) (Thielen 1967, S.62) (eb)
24. Oktober - Der Tod von Lord Craven gibt auch Lady Craven für eine legitime Beziehung zum Markgrafen frei. (Störkel 1995, S. 257) (eb)
30. Oktober - Nach Erhalt der Nachricht vom Tod Lord Cravens heiratet der Markgraf in Lissabon Lady Craven, die damit zur letzten Gräfin von Altenkirchen wird. (Störkel 1995, S. 257) Vgl. auch Seelbach, K. 2001, S.310-313.) (eb)
2. Dezember - Karl Alexander erhält in Bordeaux die Papiere zugestellt, nach deren Unterschrift er endgültig zu Gunsten Preußens auf die Markgrafschaften gegen eine Jahresrente von 300 000 Gulden, dabei 33 570 Gulden von Sayn-Altenkirchen verzichtet. Dieses wird auf seine Lebenszeit unter preußische Verwaltung gestellt. (Störkel 1995, S.257) Die Unterzeichnung hat tatsächlich wohl erst am 28.1.1792 in Bristol stattgefunden . (Störkel 1995, S. 269, Anmerkung 45) (Landesherrschaft) (eb)

1792

  • In der Münzstätte Schwabach werden für den neuen Landesherrn König Friedrich Wilhelm II. von Preußen drei Silbermünzen in den Nennwerten zu 1 Pfennig (bis 1796 jährlich nachgeprägt), 1 Kreuzer (1793-94 nachgeprägt), 2/3 Taler (1794 nachgeprägt) geprägt. (Schön 2008a, S. 209, Brandenburg-Bayreuth Nr. 149-50, 152) (eb)
  • Es erfolgt letztmalig der Aufbau des Hochgerichts am Galgenberg in Helmenzen. (Hanke 1988, S.40) (eb)
5. Januar - Preußen ergreift Besitz in Sayn-Altenkirchen. (Gensicke 1958, S. 344) (ak)
10. Januar - Hardenberg legt einen Rechenschaftsbericht über seine Verwaltung in Ansbach-Bayreuth in zwei Denkschriften vor. (Die erste abgedruckt bei Hans Haussherr 1963, S.225-240; die zweite bei Leopold von Ranke Bd.I,1877,S.125-) (eb)
19. Januar - Hardenberg wird zum preußischen Kabinettsminister ernannt, mit allen fränkischen Geschäften unter der Leitung des Kabinettsministeriums betraut. (eb)
26. Januar - Hardenberg trifft in Franken ein und vollzieht die Besitzergreifung für Preußen (Thielen 1967,S.63) (eb)
28. Januar - Der preußische König lässt Hardenberg die Huldigung der fürstlichen Beamten vornehmen. (Barth 1795, S. 338) (eb)
31. Januar - Es werden Pressebeschränkungen eingeführt. (Meyer 1904, S.27 – dort auch Wortlaut der Verfügung) (eb)
9. Februar - Es ergeht die Rechnungsinstruktion. (R. 44 C.Fin.Dep.168 vgl. Hartung 1906, S.172-173) (eb)
20. April - Mit der Kriegserklärung Frankreichs an Österreich beginnt der 1. Koalitionskrieg (Pflugk-Harttung 1908, S.494) (eb)
25. Juli - Eine Verordnung zum Umtausch von rheinischen Gulden, preußischer Kurantmark und französischen Laubtalern wird erlassen. (Hartung 1906, S.202-203) (eb)
18. November - Wildpretabtragsgelder werden eingeführt. (Immediatbericht Hardenberg R. 96, 254 A.) (eb)

1793

  • Die Rektorenstelle der Lateinschule verwaltet der Prorektor Johann Friedrich Wilhelm Ebhardt (* 5.6.1770 Gebhardshain) bis zu seinem Tod am 14.2.1796. Pfarrer (Sinemus 1933, S.71) (eb)
3. Mai - Der Geschäftsgang für das Ministerium in Ansbach-Bayreuth wird geregelt. (Erlaß Hardenbergs 3.5.1793 (R.44 C. Best.Dep.57) zitiert nach Hartung 1906, S.67). Es kommt damit zum Bruch mit dem Kollegialprinzip. (eb)

1794

  • In der Münzstätte Schwabach wird für den neuen Landesherrn König Friedrich Wilhelm II. von Preußen eine Silbermünze im Nennwert zu 3 Kreuzer (bis 1797 jährlich nachgeprägt) geprägt. (Schön 2008a, S. 209, Brandenburg-Bayreuth Nr. 151) (eb)
  • der Die Verpflichtung, den königlichen Truppen Wohnung und Verpflegung zu gewähren, wird aufgehoben. Stattdessen werden „Servis- und Fouragegeldern“ erhoben. (eb)
  • Das Verbot der Anwerbung von Soldaten in niederländische Dienste wird wiederholt, die Anwerbung für die preußische Armee ausdrücklich erlaubt. (Rausch 1921, S. 145) (eb)
  • In Altenkirchen findet die zwölfköpfige französische Emigrantenfamilie des Fontaines de Preux Aufnahme im Hause von Lukas Neuhoff. (Wirtz 1927, S.226) (eb)
24. August - Der Kaiserlich-österreichische Kriegskommissar in Altenkirchen lässt im Schloss ein Kriegslazarett (bis 1797) einrichten (Rausch 1921, S.196) (eb)
Winter - Der Rhein bildet die Grenze zwischen den französischen Revolutionsarmeen und der österreichischen Niederrheinarmee (Kirch 1931, S.5) (eb)
3. und 4. November - Kaiserliche Regimenter marschieren durch Birnbach und Altenkirchen in ihre Winterquartiere. (Redlich 1895, S. 118) (eb)
11. November - Das Fränkische Departement Hardenbergs wird dem König direkt unterstellt. (Thielen 1967, S.71) (eb)
22. bis 27. November - Kaiserliche Regimenter marschieren durch Birnbach und Altenkirchen in ihre Winterquartiere. (Redlich 1895 S. 120) (eb)

1795

5. April - Die Unterzeichnung des Friedens von Basel erfolgt. (Pflugk-Harttung 1908, S.503) (eb) - Eine am selben Tag abgeschlossene und unterzeichnete "Besondere Konvention zwischen Frankreich und dem Könige von Preußen wegen einer NeutralitätsLinie" bezieht ausdrücklich die gesamte Grafschaft Sayn-Altenkirchen ein, obwohl deren Territorium zum Teil außerhalb der Neutralitätslinie liegt, die im Wesentlichen durch Orte entlang der großen Heerstraßen bezeichnet ist. Das Abkommen sichert ohnehin den Truppen der Republik Frankreich, Österreichs und Reichstruppen freie Passage auf der Hohen Straße zu. Der Inhalt des Abkommens wird am 17. Mai 1795 publik, vgl. Schwäbischer Merkur Nro. 78, 17. Mai 1795. Das Separatabkommen und daraus resultierende Erklärungen Preußens werden auch andernorts schon im Mai 1795 publiziert, vgl. Politisches Journal nebst Anzeige von gelehrten und andern Sachen, Jahrgang 1795, Erster Band, Fünftes Stück, Mai 1795, S. 455-464. (ak)
21. April - Alexander von Humboldt wird Oberbergrat in Ansbach-Bayreuth (Imm. Ber. Hardenb.21.4.1795 (R. 96, 254 A)) Vgl. auch (Langenbach 2002) (eb)
17. Mai - Es wird ein geheimes Zusatzabkommen zum Baseler Frieden geschlosen. Eine Demarkationslinie zwischen Duisburg, Altenkirchen, Limburg und Darmstadt neutralisiert die Gebiete östlich des Rheins. (Dankadresse der Bewohner des Amtes Friedewald an Hardenberg – Antwort von Hardenberg abgedruckt bei Rausch 1921, S.202-203.) Diese Gebiete sollten so vor dem französischen Zugriff geschützt werden, womit Sayn-Altenkirchen einbezogen war, allerdings wurden Durchmarschrechte auf den Hauptwegen gewährt. (Thielen 1967, S.75 – vgl. Art.1,4 und 5 bei Helmut Rönnefarth: Konferenzen und Verträge.- Teil II, 3.Band, 2.Auflage Würzburg 1958, S.213-214) (eb) Zu prüfen: In verschiedenen gedruckten Karten mit Darstellung der Neutralitätslinie wird der 17. Mai 1795 als Datum des Abkommens angegeben. Möglicherweise ist dabei das Datum des Bekanntwerdens der Vereinbarung als Datum des Abschlusses angenommen worden; vgl. Eintrag zum 5. April 1795. Möglicherweise geht das Datum auch auf die Neutralitätserklärung zurück, die der Westfälische Kreis, Ober- und Niedersachsen, Franken, die Oberpfalz, Hesse-Kassel und Hessen-Darmstadt am 17. Mai 1795 abgaben, dabei aber eine von der französisch-preußischen abweichende Neutralitätslinie festlegten. Dass Preußen einbezogene Gebiete vor französischem Zugriff schützen wollte, ist gewiss eine verklärende Darstellung zu den Motiven. Preußen stellte sich außerhalb des Reichsverbandes.(ak)
22. Juni – Es ergeht die Rechnungsinstruktion. (R. 44 C. Fin.Dep.231; Hartung 1906, S.177) (eb)
3. Juli - Ein Organisationspatent für Ansbach-Bayreuth wird erlassen.(Thielen 1967, S.78; gedruckt in: Novum Corpus Prussico-Brandenburgensium IX, 2565). (eb)
29. Juli - Es ergeht eine Kabinettsordre als Bestätigung dieses Patents. (Haussherr 1963, S.190) (eb)
September Der französische General Kleber (Kirch 1931, S.6) überschreitet (1. franz.Vormarsch) bei Düsseldorf den Rhein. (eb) - Eine gut lesbare übersichtliche Darstellung zu den Truppendurchzügen im Westerwald in den Jahren 1795-1797 findet sich bei Menneking 1996. Vgl. auch Bassier 2016, der zudem nachdrücklich auf die fatalen Auswirkungen des neuen Versorgungswesens verweist, das die Armeen praktizieren. Der von allen Konfliktparteien vorgenommene Wechsel vom Magazinwesen zum Requirierungssystem belastete die Bewohner des Westerwaldes über alle Maßen. (ak)
13. September
  • General Kleber wirft die Österreicher am Kaesberg bei Uckerath zurück. (Zimmermann 1933, S.30-62) (eb)
15. September: Nachdem der französische General Jourdan bei Neuwied den Rhein überschritten hat, stößt die frz. Kavallerie bis Dierdorf vor. Vom 18. September bis zum 17. Oktober belagern die frz. Truppen die Festung Ehrenbreitstein (Bassier 2016, S. 125). (ak) Jourdan durchquert den Westerwald und
20. September - erzwingt den Lahnübergang bei Diez. (eb)
Oktober - 1. franz.Rückzug Jourdans durch den Westerwald. (Eine Übersicht über das in einigen Dörfern im September und Oktober im Kriegsjahr 1795 abhanden gekommene Vieh bei (Sommerfeld o.D., S.62.) (eb)
31. Dezember - Ein in Kirn geschlossener Waffenstillstandsvertrag zwischen Österreichern und Franzosen gilt für fünf Monate. (Kirch 1931, S.7; Bassier 2016, S. 125) (eb) (ak)

1796

  • In der Münzstätte Bayreuth wird für den neuen Landesherrn König Friedrich Wilhelm II. von Preußen eine Silbermünze im Nennwert zu 1 Pfennig (1797 nachgeprägt). (Schön 2008a, S. 220, Brandenburg-Bayreuth Nr. 153) (eb)
1. Januar - Das preußische Allgemeine Landrecht nebst der Gerichtsordnung wird in Preußen eingeführt. (In Ansbach-Bayreuth wurde es offenbar parallel vorbereitet; (Hartung 1906, S.103) (eb)
März - Johann Jakob Albrecht tritt seine Stelle als Rektor der Lateinschule (bis 1808) an. Pfarrer (Sinemus 1933, S.39) (eb)
21. März - Das Kantonreglement wird eingeführt. (In Ansbach-Bayreuth wurde es offenbar parallel vorbereitet. (Hartung 1906, S.103) (eb)
21. Mai - Österreich kündigt den Waffenstillstand auf. (Rausch 1921, S.197)(eb). Nach Erzherzog Carl 1813 (Band II, S. 23) beziehen die Österreicher und Franzosen ihre Schlachtpositionen am 30. und 31. Mai. Zwischen Altenkirchen, Hachenburg und Dierdorf stehen 7187 österreichische Infanteristen und 2318 Reiter. (Erzherzog Carl 1813, Band II, S. 26) (eb)
31. Mai - Kleber wirft von Düsseldorf kommend (2. franz. Vormarsch) die Österreicher in den Westerwald zurück. (Kirch 1931, S.8); vgl. auch Rausch 1921, S.198) Nach Erzherzog Carl 1813 (Band II, S.51) erfolgte der kaiserliche Rückzug auf Altenkirchen befehlsgemäß. (eb) - Ergänzung: Aufruf von General Kleber an die Bewohner der rechten Rheinseite (Hansen, S. 799) (sts); Klebers Aufruf findet sich abgedruckt in der Augsburgischen Ordinären Zeitung Nr. 145 vom 18. Juni 1796, S. 584f. (ak)
4. Juni - Die Schlacht bei Altenkirchen (Haas, Emil: Der Westerwald als militärisches Operationsgebiet.- In: Kirch 1931,S.17-23) endet mit Sieg der Franzosen. (Eintrag im Kirchenbuch der evangelischen Kirchengemeinde – abgedruckt bei Rausch 1921, S.202), der später auch auf dem Arc de Triomphe in Paris festgehalten wurde. (vgl. auch Fritzsche 1999, S.216-218, darin zitiert aus Johann Breusing: Rechnung über Einnahme und Ausgab Geld des Kirchspiel Altenkirchen vom 1. Juni 1796 bis Ultimo may 1797 im Archiv der Evangelischen Kirchengemeinde Altenkirchen). Eine frühe Darstellung der militärischen Operationen findet sich bei Maier 1809, S. 70-71. Eine Darstellung aus kaiserlicher Sicht findet sich bei Erzherzog Carl 1813 (Band II, S.58-61). Eine ausführliche Darstellung der Schlacht auch im Stadtgebiet bei Neu 1956, (S.105-107), sowie bei Bleibtreu 1834, S. 324-330, in jüngerer Zeit bei Schneider 2011 S. 187-189. Zu Truppenstärken und Verlusten sowie zu den Folgen der Schlacht Angaben bei Bassier 2016, S. 126-127. (eb) (ak)
15. Juni - Die bis an die Lahn vorgerückten französischen Truppen werden von den Österreichern wieder durch den Westerwald zurückgedrängt. (Kirch 1931, S.9; Bassier 2016, S. 128) (eb)
18. Juni - Der österreichische General Kray findet mit seiner Vorhut von 18 000 Mann Altenkirchen von den Franzosen verlassen vor. (Jomini 1841, S.383) (eb)
19. Juni - Es kommt zum Gefecht bei Kircheib und Uckerath. (Haas, Emil In: Kirch 1931,S.24-31; Bassier 2016, S. 128). Die Franzosen ziehen sich über die Sieg zurück. (2. franz. Rückzug) (eb)
28. Juni - Eine erneute französische Offensive von Düsseldorf und Neuwied aus drängt die Österreicher wieder südlich über die Lahn zurück. (3. franz. Vormarsch) Eine Darstellung der Abläufe findet sich bei Erzherzog Carl 1813 (Band II., S. 193-201). (eb)
3. Juli - Die französischen Truppen erreichen wieder Altenkirchen. (Erzherzog Carl 1813, Bd. II, S.197) (eb)
9. Juli - Ein Ausfuhrverbot von Holz und Kohlen in Nassau-Oranische Gebiete wird eingeführt. (Hertel 1829, S.179) (eb)
5. August - Die Berliner Verträge (Steffens 1953) mit Frankreich revidieren gegen den Willen Hardenbergs den Baseler Vertrag: die Demarkationslinie wird weit vom Rhein zurückgezogen; Sayn-Altenkirchen liegt jetzt außerhalb dieser von Hardenberg gedachten Schutzzone. (Haussherr 1963, S.188 und Thielen 1967, S.91) (eb)
3. September - Der Sieg der Österreicher bei Würzburg zwingt die Franzosen zum Rückzug über den Rhein. (Haussherr 1963, S.206) (eb)
18. September - "2 Bat. u. 1 Escad." werden zur Sicherung Altenkirchens nach Altenkirchen verlegt (Sayn 1992, S. 146). (sts) Die Abläufe aus kaiserlicher Sicht stellt Erzherzog Carl 1813 (Band III, S.205-207) dar. (eb)
19. September - Beim Rückzug der Franzosen hinter den Rhein kommt es bei Höchstenbach zum Gefecht (Haas, Emil In: Kirch 1931, S.32-38), bei dem General Francois Severin Marceau tödlich verwundet wird. (3. franz. Rückzug) (eb) - Ergänzung: Laut Sayn 1992 (S. 146) wurde Marceau morgens gegen 11 Uhr verwundet. Gegen 16 Uhr wird er zum preußischen Gouverneur in Altenkirchen gebracht; gegen 19 Uhr fand eine erste Untersuchung statt. (sts) Die vorstehende zeitliche Einordnung der Vorgänge findet keine Bestätigung in den Erinnerungen des behandelnden Arztes Meyer (s. u.). (ak) (Abdruck von Übersetzungen des letzten Briefes von Marceau vom 18.9. und eines Berichts seines Adjutanten vom 21.9. aus den Archives historiques, Ministere de Guerre) (eb) - Sowohl zu den Ereignissen vom 17.-19. September 1796 als auch zur Errichtung des Denkmals 1797 nahe Höchstenbach kenntnisreiche Nachträge in einem Artikel der Kölnischen Zeitung Nr. 264, 21.09.1838. Kreis-Chirurg Meyer teilte seine Erinnerungen an die Behandlung Marceaus einem Freund mit, der sie in der Kölnischen Zeitung Nro. 280, 07.10.1838, veröffentlichte. (ak)
21. September - Der auf den Tod verwundete General Marceau stirbt im Gouvernementsgebäude, nicht im österreichischen Lazarett, das in den Schlossgebäuden betrieben wird. Für die frühe Rezeption der Ereignisse um Marceaus Tod ist die vom Publizisten und Reichstagsabgeordneten Karl Braun gelieferte Darstellung immer noch lesenswert (vgl. Braun 1870). Die Augsburgische Ordinäre Zeitung Nr. 236 vom 7. Okt. 1796 vermeldet, gestützt auf Nachrichten aus Wien vom 29. September 1796, Marceaus Tod eher beiläufig. (ak) - In den Schlossgebäuden ist das Lazarett der Österreicher mit bis zu 714 Verwundeten, 52 Offizieren, 42 Feldscheren [= Wundärzten] und 100 Soldaten belegt (Sayn 1992, S. 145). (sts)
31. Oktober - Nach der Ausdehnung der Steuerpflicht auf alle Untertanen wird die Verpflichtung neu geordnet, für die Soldaten Unterkunft und Verpflegung aufzubringen (Servis- und Fourage-Reglement). (Hartung 1906, S.167) (eb)

1797

  • In der Münzstätte Bayreuth wird für den neuen Landesherrn König Friedrich Wilhelm II. von Preußen eine Silbermünze im Nennwert zu 6 Kreuzer geprägt. (Schön 2008a, S. 210, Brandenburg-Bayreuth Nr. 154) (eb)
12. April - Es ergeht die Instruktion für die Kreisdirektorien und Ämter. (Instruktion vom 12.4.1797 (R.44 C. Best.Dep.713a). Vgl. auch Hartung 1906, S.92)(eb)
15. April - Es ergeht ein Stempelgesetz, durch das offizielle Dokumente mit einer Steuer belegt werden. (Hartung 1906, S. 194) (eb)
18. April - (4. franz. Vormarsch) Während die Österreicher noch auf Verhandlungen setzen, rücken frz. Truppen erneut Richtung Westerwald vor, stehen schon in der Nacht zum 17. April in Hennef und setzen am Morgen des 18. April bei Neuwied auf die rechte Rheinseite über. Gefechte bei Dierdorf (18. April) und bei Kirburg (19. April). Allein um Altenkirchen stehen die Österreicher mit 5.335 Soldaten, müssen sich aber vollständig aus dem Westerwald zurückziehen. Der linke Flügel der frz. Streitkräfte unter General Championnet rückt mit mind. 16.000 Soldaten über Altenkirchen vor (Bassier 2016, S. 133-147; Maier 1809, S. 422-424). Die militärischen Operationen im April 1797 sind bislang unzureichend eingeordnet (Haas, Emil: In: Kirch 1931,S.38-43) oder in falsche Zusammenhänge gestellt worden (angeblicher Aufruf von General Kleber an die Bewohner der rechten Rheinseite – abgedruckt bei Rausch 1921, S.201; dazu Richtigstellung bei Rudersdorf 1998, S. 231, Anm. 8), Hansen, S. 799). (ak)
18. April - Der Friede von Leoben bringt ein Ende der Kampfhandlungen am Rhein. (Gebhardt 1960, Bd.III, S.20-21)(eb). General Hoche kündigt am 13. April jedoch trotz laufender Friedensverhandlungen den im Dezember des Vorjahres vereinbarten Frieden auf. Die Kampfhandlungen im Westerwald reichen mindestens bis zum 19. April (Gefecht bei Kirburg), der Vertrag von Leoben hat hier seine Wirkung noch nicht entfaltet (Bassier 2016, S. 133-147).
12. Mai - Die Organisation der Ämter wird festgelegt. (Instruktion vom 12.5.1797 (R.44 C Best.Dep.872). Hartung 1906, S.96) (eb)
17. Mai - Das Ressortreglement für die Verwaltung wird erlassen. ((R. 89, 126 A.) Hartung 1906, S.104) (eb)
10. Juni - Hardenberg legt seinen Generalbericht über die fränkische Verwaltung vor.(Ende der 1.Phase seiner Tätigkeit in Ansbach-Bayreuth; abgedruckt bei Meyer 1904, S.25-159.) (eb)
11. Juni - Untergerichte werden eingerichtet. (Abgedruckt bei Meyer 1904, S.25-159.) (eb)
17. Juni - Mit einem allgemeinen Sportelreglement werden die Gebühren für Staatstätigkeit von den Beamtengehältern getrennt. (Hartung 1906, S. 109) (eb)
  • Sommer - Hardenberg wird als Amtssitz Berlin angewiesen (Meyer 1904, S.33) (eb)
17./18. Oktober - Der Friede von Campo Formio bestätigt den Rückzug Österreichs aus dem Reich. (Gebhardt 1960, Bd.III, S.22) (eb)
31. Oktober - Es wird ein Servis- und Einquartierungsreglement für alle Untertanen erlassen. (Hartung 1906), S. 167 ) (eb)
16. November - Durch den Tod Friedrich Wilhelms II. wird Friedrich Wilhelm III. preußischer König. (Gebhardt 1960, Bd.III, S.24) (eb)
1. Dezember - Der Rastatter Friedenskongresses beginnt. (Gebhardt 1960, Bd.III, S.23-25) (eb)

1798

  • In der Münzstätte Bayreuth werden für den neuen Landesherrn König Friedrich Wilhelm III. von Preußen drei Silbermünzen in den Nennwerten zu 1 Kreuzer (1799-1800 nachgeprägt), 3 Kreuzer (1799-1802 nachgeprägt) und 6 Kreuzer (1799-1802 nachgeprägt) geprägt. (Schön 2008a, S. 210, Brandenburg-Bayreuth Nr. 156-158) (eb)
  • Es erfolgt die Verleihung der Grubenrechte der Grube Petersbach in Altenkirchen auf Kupfer, Blei und Eisen (Fuchs 1961, S.123) (eb)
17. Januar - Frankreich erhebt die Forderung nach Einverständnis mit einer Rheingrenze des Reiches gegen Frankreich. (Gebhardt 1960, Band III, S.23) (eb)
9.März - Im Verlauf des Rastatter Kongresses werden von einer Reichsdeputation die linksrheinischen deutschen Besitzungen an Frankreich abgetreten. (Gebhardt 1960, Band III, S.24) (eb)
10. März - Es ergeht eine Übersicht über den Gesamtaufwand an Besoldungen. (Bericht 27.3.1798 (R.89, 126 A.) Hartung 1906, S.126) (eb)
April - Die Reichsdeputation verhandelt über den Ausgleich für den Verlust linksrheinischer Besitzungen durch Übernahme geistlicher Territorien (Säkularisation) (Gebhardt 1960, Band III, S.24) (eb)
15. April - Hardenberg legt seinen Rechenschaftsbericht über seine Tätigkeit in Ansbach-Bayreuth vor. (Er ist abgedruckt bei Hartung 1906, S.128-132.) (eb)
26. August - Hardenberg muss seinen Dienstsitz nach Berlin verlegen. (Haller 1987, S.76) (eb)
24. September - An den in Altenkirchen verstorbenen französischen General Marceau erinnert ein Denkmal, das zunächst auf dem Petersberg, 1817 nach Koblenz-Lützel versetzt wurde. An die Rolle Altenkirchens wird an zwei Stellen erinnert. (Menneking 1995, S.29) (eb)
10. Dezember - Das Fränkische Departement wird in das Berliner Generaldirektorium eingegliedert. (Thielen 1967, S.104) (eb)
21. Dezember - In einer Aufstellung der Ansbacher Regierung wird Andre Thierry aus Chalons als französischer Emigrant genannt, der in der Stadt Französischunterricht erteilt. (Ebach 1964, S.45) (eb)

1799

  • In der Münzstätte Bayreuth wird für den neuen Landesherrn König Friedrich Wilhelm III. von Preußen eine Silbermünze im Nennwert zu 1 Pfennig (1801 nachgeprägt) geprägt. (Schön 2008a, S. 209, Brandenburg-Bayreuth Nr. 155) (eb)
1. März - Der 2. Koalitionskrieg bricht aus. (Gebhardt 1960, Bd.III, S.25-26) (eb)
24. März - Hardenberg legt seine Denkschrift über das Finanzwesen der Markgrafschaften vor. (Haussherr 1963, S.240-255) (eb)
13. April - Es ergeht die Anordnung Hardenbergs zur Geschäftsverteilung im Fränkischen Departement. (Thielen 1967, S.104-105 (R. 44 C.Best. Dep.127)) (eb)
24. November - Justizrat Hertel weist eine Beschwerde des Stadtbürgermeisters Siegmund Pauly und der sieben Schöffen ab, die mit dem Ziel eingelegt worden war, keine weiteren Juden mehr aufnehmen zu müssen. In der Stadt wohnen in eigenen Häusern die Familien von Salomon Callmann, David Callmann, Salomon Meier, Simon Hirsch, Joseph und Rafael Moses, zur Miete Moses Joseph. (Jungbluth 1999, S.216) (eb)

1800

14. Juni - Der französische Sieg in der Schlacht bei Marengo über die Österreicher entscheidet den 2. Koalitionskrieg.(Ploetz 1980, S.781) (eb)
4. August - Aus Frankfurt wird gemeldet, Kavallerie und Artillerie des aus Holland kommenden Korps des französischen Obergenerals Augereau habe den Weg über den Westerwald, also gewiss auch über Altenkirchen, genommen und lagere nun an der Nidda (Schwäbischer Merkur Nro. 157, 7. August 1800, S. 505). (ak)




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