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:* Der Stadtrat beschließt die Verlegung des evangelischen Friedhofs von der Stelle des heutigen Rathauses an die Hachenburger Straße. ([[Helzer 2001]], S.255) (eb) - Vgl. hierzu die Angaben unter 19.12.1846 (ak). | :* Der Stadtrat beschließt die Verlegung des evangelischen Friedhofs von der Stelle des heutigen Rathauses an die Hachenburger Straße. ([[Helzer 2001]], S.255) (eb) - Vgl. hierzu die Angaben unter 19.12.1846 (ak). | ||
:* Martin Jacobi baut in der Neuen Straße 10, der späteren Frankfurter Straße, ein Wohn- und Gasthaus mit eigener Brauerei. ([[Baum 2008]], S.284) | :* Martin Jacobi baut in der Neuen Straße 10, der späteren Frankfurter Straße, ein Wohn- und Gasthaus mit eigener Brauerei. ([[Baum 2008]], S.284) (eb) | ||
:'''21. Januar''' - Die Einfuhr von Getreide in die Rheinprovinz wird zollfrei. ([[Amtsblatt]], Nr.5, 24.1.1846, S. 35) (eb) | :'''21. Januar''' - Die Einfuhr von Getreide in die Rheinprovinz wird zollfrei. ([[Amtsblatt]], Nr.5, 24.1.1846, S. 35) (eb) | ||
:'''17.Februar''' - Die Post-Expedition wird dem Posthalter Cramer übertragen. ([[Amtsblatt]], Nr.10, 27.2.1846, S. 74) (eb) Die Diensträume befinden sich in seinem Hause bis 1867. (Postgeschichtliche Blätter 1/2, 1961/62, S.5)(eb) | :'''17.Februar''' - Die Post-Expedition wird dem Posthalter Cramer übertragen. ([[Amtsblatt]], Nr.10, 27.2.1846, S. 74) (eb) Die Diensträume befinden sich in seinem Hause bis 1867. (Postgeschichtliche Blätter 1/2, 1961/62, S.5) (eb) | ||
:'''24. Februar''' - Die Einfuhr von Hülsenfrüchten in die Rheinprovinz wird zollfrei. ([[Amtsblatt]], Nr.10, 27.2.1846, S. 73) (eb) | :'''24. Februar''' - Die Einfuhr von Hülsenfrüchten in die Rheinprovinz wird zollfrei. ([[Amtsblatt]], Nr.10, 27.2.1846, S. 73) (eb) | ||
:'''22. Mai''' - Der Buchdrucker Christian Krumscheid erhält - noch in Linz/Rh. lebend - die Konzession für die Herausgabe des "Altenkirchener Intelligenz- und Kreisblatt"es (bis 1852). ([[Wollenweber 1985]], S.94) [[Zeitungsgeschichte]] (eb) - Vgl. Eintrag unter 2. Juli 1846. (ak) | :'''22. Mai''' - Der Buchdrucker Christian Krumscheid erhält - noch in Linz/Rh. lebend - die Konzession für die Herausgabe des "Altenkirchener Intelligenz- und Kreisblatt"es (bis 1852). ([[Wollenweber 1985]], S.94) [[Zeitungsgeschichte]] (eb) - Vgl. Eintrag unter 2. Juli 1846. (ak) | ||
:'''12. Juni''' - Christian Krumscheid bewirbt sein ab 1. Juli erscheinendes Altenkirchener Intelligenz- und Kreisblatt für den Kreis Altenkirchen, Inserate werden zum Preis von 1 Sgr pro Zeile aufgenommen (Neuwiedische Nachrichten, No. 49, 19.06.1846). (ak) | |||
:'''22. Juni''' - In Altenkirchen praktiziert als praktischer Arzt, Wundarzt und Geburtshelfer Dr. Odenkirchen. ([[Amtsblatt]], Nr.38, 3.7.1846, S. 271) (eb) | :'''22. Juni''' - In Altenkirchen praktiziert als praktischer Arzt, Wundarzt und Geburtshelfer Dr. Odenkirchen. ([[Amtsblatt]], Nr.38, 3.7.1846, S. 271) (eb) | ||
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:'''6. März''' - Eine Deputation der Altenkirchener Frauen, an ihrer Spitze Pastor Kümpel, trägt dem Stadtrat vor ([[Altenkirchen "1848"]]): Die Frauen wollen die Armen durch eine zu errichtende Suppenanstalt unterstützen, wenn zu dieser Einrichtung eine Unterstützung aus der Stadtkasse bewilligt wird und die Polizei dafür sorgt, dass fremde Bettler aus anderen Bezirken möglichst ferngehalten werden. Mit 10 gegen 2 Stimmen lehnt der Gemeinderat eine Unterstützung aus der Stadtkasse ab. Als Zeichen des guten Willens gewährt er jedoch 2 Klafter Holz aus dem Stadtwald zum Kochen. ([[Beschlußbuch 1846-1865]]) (ak) | :'''6. März''' - Eine Deputation der Altenkirchener Frauen, an ihrer Spitze Pastor Kümpel, trägt dem Stadtrat vor ([[Altenkirchen "1848"]]): Die Frauen wollen die Armen durch eine zu errichtende Suppenanstalt unterstützen, wenn zu dieser Einrichtung eine Unterstützung aus der Stadtkasse bewilligt wird und die Polizei dafür sorgt, dass fremde Bettler aus anderen Bezirken möglichst ferngehalten werden. Mit 10 gegen 2 Stimmen lehnt der Gemeinderat eine Unterstützung aus der Stadtkasse ab. Als Zeichen des guten Willens gewährt er jedoch 2 Klafter Holz aus dem Stadtwald zum Kochen. ([[Beschlußbuch 1846-1865]]) (ak) | ||
:'''22. März''' - Im Rahmen der im Gasthof Luyken abgehaltenen Mitgliederversammlung des Landwirtschaftlichen Vereins, Lokalabteilung Nr. XV (Direktor: Stoll, Sekretär: Pheiffer), werden Ackergeräte und Werkzeuge verlost; Mitglied der Verlosungskommission ist u. a. Bürgermeister Raiffeisen aus Weyerbusch (Neuwiedische Nachrichten, No. 18 u. 30, 05.03. und 16.04.1847). (ak) | |||
:'''27. März''' - Der Gemeinderat beschließt, künftig den Beiwachtdienst (Unterstützung des besoldeten Nachtwächters durch zwei zum unbezahlten Dienst verpflichtete Bürger) in Altenkirchen wie folgt zu handhaben: Zum Beiwachtdienst sind alle verpflichtet, die einen selbstständigen Haushalt führen. Davon ausgenommen sind die Gendarmen, die Geistlichen, die Lehrer und alle die Personen, welche aus öffentlichen Armenmitteln unterhalten werden müssen. Als Reaktion auf eine Verfügung des Landrates muss der Gemeinderat am 28. Juli 1847 ergänzend festsetzen, dass dieser Dienst durch Zahlung von 4 Talern in die Gemeindekasse abgelöst werden kann; in diesem Falle muss der in der Reihe Nächstfolgende den Dienst übernehmen. ([[Beschlußbuch 1846-1865]]) (ak) | :'''27. März''' - Der Gemeinderat beschließt, künftig den Beiwachtdienst (Unterstützung des besoldeten Nachtwächters durch zwei zum unbezahlten Dienst verpflichtete Bürger) in Altenkirchen wie folgt zu handhaben: Zum Beiwachtdienst sind alle verpflichtet, die einen selbstständigen Haushalt führen. Davon ausgenommen sind die Gendarmen, die Geistlichen, die Lehrer und alle die Personen, welche aus öffentlichen Armenmitteln unterhalten werden müssen. Als Reaktion auf eine Verfügung des Landrates muss der Gemeinderat am 28. Juli 1847 ergänzend festsetzen, dass dieser Dienst durch Zahlung von 4 Talern in die Gemeindekasse abgelöst werden kann; in diesem Falle muss der in der Reihe Nächstfolgende den Dienst übernehmen. ([[Beschlußbuch 1846-1865]]) (ak) | ||
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:'''1. Juni''' - Von der Post-Anstalt in Altenkirchen ist von nun an Landbriefzustellung möglich. ([[Amtsblatt]], Nr. 36, 9.6.1847, S. 275) (eb) | :'''1. Juni''' - Von der Post-Anstalt in Altenkirchen ist von nun an Landbriefzustellung möglich. ([[Amtsblatt]], Nr. 36, 9.6.1847, S. 275) (eb) | ||
:'''10. Juli''' - Das "Altenkirchener Intelligenz- und Kreisblatt" erscheint mit einer Auflage von 400 Exemplaren (Neuwiedische Nachrichten, No. 56, 10.07.1847). (ak) | |||
:'''23. Juli''' - Das ''Gesetz über die Verhältnisse der Juden'' vereinheitlicht die bisher unterschiedlichen Regelungen in den preußischen Provinzen. Allerdings erreichen die Juden auch jetzt noch nicht den Status eines gleichberechtigten Staatsbürgers, wie es 1812 noch vorgesehen war, aber seither nicht verwirklicht wurde. ([[Gesetzsammlung]], Nr. 30, 5.8.1847, S.263- 278 ) ([[Brammer 1987]], S.368-372) Zur Synagogengemeinde in Altenkirchen gehören auch die Juden aus Hamm/Sieg, die erst 1883 als eigene Gemeinde gründen. [[Moog 1995]], S.164-165) (eb) | :'''23. Juli''' - Das ''Gesetz über die Verhältnisse der Juden'' vereinheitlicht die bisher unterschiedlichen Regelungen in den preußischen Provinzen. Allerdings erreichen die Juden auch jetzt noch nicht den Status eines gleichberechtigten Staatsbürgers, wie es 1812 noch vorgesehen war, aber seither nicht verwirklicht wurde. ([[Gesetzsammlung]], Nr. 30, 5.8.1847, S.263- 278 ) ([[Brammer 1987]], S.368-372) Zur Synagogengemeinde in Altenkirchen gehören auch die Juden aus Hamm/Sieg, die erst 1883 als eigene Gemeinde gründen. [[Moog 1995]], S.164-165) (eb) | ||
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:'''2. April''' - Mit dem ''Bundesbeschluß über die Aufhebung der Bundes-Ausnahmegesetze'' werden aufgehoben: die Karlsbader Beschlüsse vom 20. September 1820, die Bundes-Maßregeln-Gesetze vom 21. Oktober 1830, 28. Juni 1832, 5. Juli 1832, 30. Juni 1833 und 12. Juni 1834, das Petitionsverbot vom 9. August 1832 und das Verbot der Gesellenvereine vom 15. Januar 1835. ([[Huber 1990]]) (eb) | :'''2. April''' - Mit dem ''Bundesbeschluß über die Aufhebung der Bundes-Ausnahmegesetze'' werden aufgehoben: die Karlsbader Beschlüsse vom 20. September 1820, die Bundes-Maßregeln-Gesetze vom 21. Oktober 1830, 28. Juni 1832, 5. Juli 1832, 30. Juni 1833 und 12. Juni 1834, das Petitionsverbot vom 9. August 1832 und das Verbot der Gesellenvereine vom 15. Januar 1835. ([[Huber 1990]]) (eb) | ||
:'''23. April''' - Georg Plönnis aus Altenkirchen richtet einen offenen Brief an Dr. Schmitthenner in Ehrenbreitstein, spricht sich für den im Werden begriffenen deutschen Reichstag aus und will der konstituierenden Versammlung umfassende Kompetenzen zugewiesen sehen; Schmitthenner antwortet mit offenem Brief vom 29. April 1848 (Neuwiedische Nachrichten, No. 34 und 36, 26.04. und 02.05.1848). (ak) | |||
:'''29. April''' - Das Reglement über die in Altenkirchen durch Regulativ des Ober-Präsidenten vom 6.4.1848 errichtete Bürgerwehr liegt dem Gemeinderat vor, der es mit entsprechenden Bemerkungen gutheißt. ([[Beschlußbuch 1846-1865]]) (ak) | :'''29. April''' - Das Reglement über die in Altenkirchen durch Regulativ des Ober-Präsidenten vom 6.4.1848 errichtete Bürgerwehr liegt dem Gemeinderat vor, der es mit entsprechenden Bemerkungen gutheißt. ([[Beschlußbuch 1846-1865]]) (ak) | ||
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:'''27. Juni''' - Es ergeht ein Aufruf zur Gründung eines "constitutionellen Klubs". ([[Hanke 1986]], S.40) (eb) | :'''27. Juni''' - Es ergeht ein Aufruf zur Gründung eines "constitutionellen Klubs". ([[Hanke 1986]], S.40) (eb) | ||
:'''18. August''' - Schon im Vorfeld der anstehenden Abstimmungen in der Nationalversammlung bewirbt Christian Krumscheid "Preußens bürgerliches Gesetzbuch", das im Oktavformat erscheinend alle neuen gesetzlichen Vorschriften enthalten soll (Neuwiedische Nachrichten, No. 67, 18.08.1848). (ak) | |||
:'''27. September''' - Die Kreissynode der Unierten Landeskirche tagt in Altenkirchen. ([[Sinemus 1933]], S.51) (eb) | :'''27. September''' - Die Kreissynode der Unierten Landeskirche tagt in Altenkirchen. ([[Sinemus 1933]], S.51) (eb) | ||
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:* Der Etat der Stadt Altenkirchen für 1849 wird am 29.9.1849 in Einnahmen und Ausgaben auf 2336 [[Taler]] festgesetzt. ([[Helzer 1999b]], S. 179, [[Beschlußbuch 1846-1865]]) (sts)(ak) | :* Der Etat der Stadt Altenkirchen für 1849 wird am 29.9.1849 in Einnahmen und Ausgaben auf 2336 [[Taler]] festgesetzt. ([[Helzer 1999b]], S. 179, [[Beschlußbuch 1846-1865]]) (sts)(ak) | ||
:'''6. Januar''' - Unter diesem Datum veröffentlicht Karl Fries aus Altenkirchen (Näheres zur Person bleibt zu ergründen) ein 20 Strophen zu je sechs Versen umfassendes Gedicht "Mit Gott für König und Vaterland", von antirepublikansicher Stimmung geprägt (Neuwiedische Nachrichten, No. 3, 09.01.1849). (ak) | |||
:'''13. Januar''' - Der Gemeinderat überlässt die Wartung der städtischen Brunnen dem Kupferschmiedmeister Nießen für jährlich 32 Taler, obwohl ein niedrigeres Gebot über 28 Taler vorliegt. Am 10.7.1849 muss dieser Beschluss abgeändert werden: Das von Schlossermeister Ottweiler vorgelegte Gebot in Höhe von 28 Taler jährlich soll maßgeblich sein, wenn es nicht unterboten wird. ([[Beschlußbuch 1846-1865]]) (ak) | :'''13. Januar''' - Der Gemeinderat überlässt die Wartung der städtischen Brunnen dem Kupferschmiedmeister Nießen für jährlich 32 Taler, obwohl ein niedrigeres Gebot über 28 Taler vorliegt. Am 10.7.1849 muss dieser Beschluss abgeändert werden: Das von Schlossermeister Ottweiler vorgelegte Gebot in Höhe von 28 Taler jährlich soll maßgeblich sein, wenn es nicht unterboten wird. ([[Beschlußbuch 1846-1865]]) (ak) | ||
:* Der Stadtrat Altenkirchen hat Vorsorge getroffen, über 400 Wahlmännerzur Wahl der Abgeordneten zur Zweiten Kammer am 5. Februar teils in Gasthäusern, teils bei Privaten unterzubringen. Die Gastwirte Schumann und Erdnüß, Baumeister Kraft, Steuerkontrolleur Stoll, Advokat Pheiffer und Bürgermeister Kedesdy sind als Kommission bestellt, im Voraus durch Korrespondenz die von jedem Wahlmann gewünschten Quartiere zu bestellen und zu sichern (Neuwiedische Nachrichten, No. 4, 12.01.1849). (ak) | |||
:'''18. Januar''' - Eine an diesem Tage im Gasthof Luyken abgehaltene Urwählerversammlung gerät in die öffentliche Kritik: Der der "Rückschrittspartei" zugeordnete Landrat von Hilgers und seine als reaktionär eingestuften Parteigänger (darunter Kreisphysikus Dr. Castendyk, Kreissekretär Hueppe und Flurschütz Collet; vgl. Eintrag zum 24. Jan. 1849) hätten diese Versammlung in manipulativer Absicht einberufen, um sich gegen den Einfluss "ächt constitutionell-monarchisch" gesinnter Bürger abzuschotten. Ein auf den 23. Januar datierter Korrespondenzbeitrag will diesen Vorgang über Altenkirchen hinaus öffentlich machen (Didaskalia. Blätter für Geist, Gemüth und Publicität, Nro. 24, 27. Jan. 1849). (ak) | :'''18. Januar''' - Eine an diesem Tage im Gasthof Luyken abgehaltene Urwählerversammlung gerät in die öffentliche Kritik: Der der "Rückschrittspartei" zugeordnete Landrat von Hilgers und seine als reaktionär eingestuften Parteigänger (darunter Kreisphysikus Dr. Castendyk, Kreissekretär Hueppe und Flurschütz Collet; vgl. Eintrag zum 24. Jan. 1849) hätten diese Versammlung in manipulativer Absicht einberufen, um sich gegen den Einfluss "ächt constitutionell-monarchisch" gesinnter Bürger abzuschotten. Ein auf den 23. Januar datierter Korrespondenzbeitrag will diesen Vorgang über Altenkirchen hinaus öffentlich machen (Didaskalia. Blätter für Geist, Gemüth und Publicität, Nro. 24, 27. Jan. 1849). (ak) | ||
:'''22. Januar''' - Es findet die Urwahl zur 1. Wahl zum Preußischen Abgeordnetenhaus statt. ([[Schmidt, Paul 1971]])(eb) | :'''22. Januar''' - Es findet die Urwahl zur 1. Wahl zum Preußischen Abgeordnetenhaus statt. ([[Schmidt, Paul 1971]]) (eb) - Die konstitutionelle Partei teilt mit, bei der Urwahl der Wahlmänner in der Stadt Altenkirchen den vollständigen Sieg über die Partei der Demokraten davon getragen zu haben. Im unteren Stadtteil wurden Karl Schumann und Ludwig Erdnüß gewählt, im oberen Stadtteil Landrat v. Hilgers, Kreisphysikus Castendyk und Justizdirektor Meder (Neuwiedische Nachrichten, No. 9, 30.01.1849). (ak) | ||
:'''24. Januar''' - Als im "Auftrag der Mehrzahl der hiesigen Bürgerschaft" handelnd, erklären 18 Unterzeichner (darunter Frhr. v. Hilgers, Dr. Castendyk, C. Collet - also die von der Gegenseite als "Rückschrittspartei" | :'''24. Januar''' - Als im "Auftrag der Mehrzahl der hiesigen Bürgerschaft" handelnd, erklären 18 Unterzeichner (darunter Frhr. v. Hilgers, Dr. Castendyk, C. Collet - also die von der Gegenseite als "Rückschrittspartei" Bezeichneten), dass sie die Verfassung vom 5. Dez. 1848 anerkennen wollen, aber auch deren Fortbildung wünschen (Neuwieder Intelligenz- und Kreis-Blatt, 23. Jg., No. 9, 29.01.1849). (ak) | ||
:'''5. Februar''' - Die Wahlmännerwahl zur 1. Wahlperiode zum Preußischen Abgeordnetenhaus vom 26.2. bis 27.4.1849 wird am Wahlort Altenkirchen im Wahlkreis Koblenz I abgehalten, der sich aus den Kreisen Altenkirchen, Neuwied und Wetzlar zusammensetzt. Als einer von drei Abgeordneten wird der Advokat Pheiffer aus Altenkirchen gewählt. ([[Schmidt, Paul 1971]])(eb)- Pheiffer schließt sich dem Linken Centrum an (Deutsche Zeitung Nr. 41, 10.2.1849). (ak) | :'''5. Februar''' - Die Wahlmännerwahl zur 1. Wahlperiode zum Preußischen Abgeordnetenhaus vom 26.2. bis 27.4.1849 wird am Wahlort Altenkirchen im Wahlkreis Koblenz I abgehalten, der sich aus den Kreisen Altenkirchen, Neuwied und Wetzlar zusammensetzt. Als einer von drei Abgeordneten wird der Advokat Pheiffer aus Altenkirchen gewählt. ([[Schmidt, Paul 1971]]) (eb)- 456 von 463 Wahlmännern sind erschienen. Proteste gegen die Urwahl in den zwei Wahlbezirken der Stadt Altenkirchen werden verworfen. In einem langwierigen Abstimmungsverfahren für den ersten von drei Sitzen geht das Mandat an den Advokaten Pheiffer (Neuwiedische Nachrichten, No. 12, 09.02.1849). Pheiffer schließt sich dem Linken Centrum an (Deutsche Zeitung Nr. 41, 10.2.1849). (ak) | ||
:'''18./19. März''': In Altenkirchen existiert ein "Demokratischer Verein", der der einjährigen Revolution gedachte. ([[Jungbluth 1999]], S. 62ff.) (eb) | :'''18./19. März''': In Altenkirchen existiert ein "Demokratischer Verein", der der einjährigen Revolution gedachte. ([[Jungbluth 1999]], S. 62ff.) (eb) | ||
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:'''8. Juli''' - Der Gemeinderat beruft eine Kommission, die dem zuständigen Ministerium Vorschläge vorlegen soll, wie die erforderlichen Räumlichkeiten für die Einrichtung des Kreisgerichts zu beschaffen seien. ([[Beschlußbuch 1846-1865]]) (ak) | :'''8. Juli''' - Der Gemeinderat beruft eine Kommission, die dem zuständigen Ministerium Vorschläge vorlegen soll, wie die erforderlichen Räumlichkeiten für die Einrichtung des Kreisgerichts zu beschaffen seien. ([[Beschlußbuch 1846-1865]]) (ak) | ||
:'''17. Juli''' - Die Urwahl zur 2. Wahl zum Preußischen Abgeordnetenhaus findet mit einer Wahlbeteiligung von 11,4 % statt. ([[Schmidt, Paul 1971]])(eb) | :'''17. Juli''' - Die Urwahl zur 2. Wahl zum Preußischen Abgeordnetenhaus findet mit einer Wahlbeteiligung von 11,4 % statt. ([[Schmidt, Paul 1971]]) (eb) | ||
:'''27. Juli''' - Die Wahlmännerwahl zur 2. Wahlperiode zum Preußischen Abgeordnetenhaus vom 7.8.1849 bis 9.5.1852 im Wahlkreis Koblenz I findet statt, der sich aus den Kreisen Ahrweiler, Altenkirchen, Neuwied und der Bürgermeisterei Bendorf zusammensetzt. Am Wahlort Neuwied werden vier Abgeordnete gewählt, darunter der Landrat des Kreises, Jakob von Hilgers. ([[Schmidt, Paul 1971]])(eb) | :'''27. Juli''' - Die Wahlmännerwahl zur 2. Wahlperiode zum Preußischen Abgeordnetenhaus vom 7.8.1849 bis 9.5.1852 im Wahlkreis Koblenz I findet statt, der sich aus den Kreisen Ahrweiler, Altenkirchen, Neuwied und der Bürgermeisterei Bendorf zusammensetzt. Am Wahlort Neuwied werden vier Abgeordnete gewählt, darunter der Landrat des Kreises, Jakob von Hilgers. ([[Schmidt, Paul 1971]]) (eb) | ||
:'''5. August''' - Soldaten der 3. Batterie der nassauischen Artillerie, die wesentlichen Anteil am siegreichen Verlauf des Gefechts im Hafen von Eckernförde am 5. April 1849 hatten, ziehen unter Vorzeigen ihrer Orden durch Altenkirchen, dürfen aber eine ebenfalls mitgeführte,von den Jungfrauen Eckernfördes gestiftete Medaille aus dem Kupfer des versenkten dänischen Linienschiffes Christian VIII. nicht als militärische Auszeichnung tragen (Neuwiedische Nachrichten, No. 65, 10.08.1849). (ak) | |||
:'''25. August''' - Der Gemeinderat berät über die Umwandlung der Rektoratsschule in ein Progymnasium und stellt 300 Taler als Beihilfe zur Verfügung, um den Münzflügel des Schlosses instand zu setzen. ([[Beschlußbuch 1846-1865]]) (ak) | :'''25. August''' - Der Gemeinderat berät über die Umwandlung der Rektoratsschule in ein Progymnasium und stellt 300 Taler als Beihilfe zur Verfügung, um den Münzflügel des Schlosses instand zu setzen. ([[Beschlußbuch 1846-1865]]) (ak) | ||
:'''18. September''' - Christian Krumscheid gibt per Anzeige bekannt, mit seinem dreimal wöchentlich erscheinenden "Altenkirchener Intelligenz- und Kreisblatt" an den Königlichen Versprechungen vom März 1848 festhaltend, entschieden die Tendenz der konstitutionellen Demokratie verfolgen zu wollen (Neuwiedische Nachrichten, No. 76, 18.09.1849). (ak) | |||
:'''3. Dezember''' - Altenkirchen hat nach der Volkszählung 1388 [[Einwohner]]. ([[Beschlußbuch 1846-1865]], Eintrag 22.Juli 1850) (ak) | :'''3. Dezember''' - Altenkirchen hat nach der Volkszählung 1388 [[Einwohner]]. ([[Beschlußbuch 1846-1865]], Eintrag 22.Juli 1850) (ak) | ||
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:* Die Wahlmännerwahl zur Wahl zum Erfurter Volkshaus findet in der Stadt Altenkirchen statt. Unter den gewählten ist der Landrat des Kreises, Jakob von Hilgers. ([[Schmidt, Paul 1971]])(eb) | :* Die Wahlmännerwahl zur Wahl zum Erfurter Volkshaus findet in der Stadt Altenkirchen statt. Unter den gewählten ist der Landrat des Kreises, Jakob von Hilgers. ([[Schmidt, Paul 1971]])(eb) | ||
:'''22. Februar''' - Der Neuwieder Schwurgerichtshof verhandelt gegen Christian Krumscheid als Buchdrucker und Verleger des Altenkirchener Kreis- und Intelligenzblattes, dem als Verteidiger die Rechtsanwälte Pheiffer aus Altenkirchen und Etscheid aus Ehrenbreitstein zur Seite stehen. Weil er in mehreren Originalbeiträgen die "Ehrfurcht gegen des Königs Majestät" verletzt habe, wird er zu fünf Monaten Gefängnis, zum Verlust der Nationalkokarde und in die Kosten des Verfahrens verurteilt. Freigesprochen wird er hingegen vom Vorwurf, andere zum Hochverrat verleitet zu haben. In einer weiteren Verhandlung wird er von dem Vorwurf freigesprochen, Landrat v. Hilgers in Beziehung auf sein Amt beleidigt zu haben (Neuwieder Intelligenz- und Kreisblatt 24. Jg., No. 17, 07.03.1850). (ak) | :'''22. Februar''' - Der Neuwieder Schwurgerichtshof verhandelt gegen Christian Krumscheid als Buchdrucker und Verleger des Altenkirchener Kreis- und Intelligenzblattes, dem als Verteidiger die Rechtsanwälte Pheiffer aus Altenkirchen und Etscheid aus Ehrenbreitstein zur Seite stehen. Weil er in mehreren Originalbeiträgen die "Ehrfurcht gegen des Königs Majestät" verletzt habe, wird er zu fünf Monaten Gefängnis, zum Verlust der Nationalkokarde und in die Kosten des Verfahrens verurteilt. Freigesprochen wird er hingegen vom Vorwurf, andere zum Hochverrat verleitet zu haben. In einer weiteren Verhandlung wird er von dem Vorwurf freigesprochen, Landrat v. Hilgers in Beziehung auf sein Amt beleidigt zu haben (Neuwieder Intelligenz- und Kreisblatt 24. Jg., No. 17, 07.03.1850; Neuwiedische Nachrichten, No. 16, 01.03.1850). (ak) | ||
:'''27. Februar''' - Christian Krumscheid ist nach geleisteter Kaution aus der Haft entlassen und nach Altenkirchen zurückgekehrt. Die "Neuwiedischen Nachrichten" können sich einen hämischen Kommentar dazu nicht verkneifen (Neuwiedische Nachrichten, No. 17, 05.03.1850). (ak) | |||
:'''2. März''' - Das ''Gesetz, betreffend die Ablösung der Reallasten und die Regulierung der gutsherrlichen und bäuerlichen Verhältnisse'' wird erlassen. ([[Gesetzsammlung]], Nr. 10, 13.3.1850, S. 77 - 128 ) (eb) | :'''2. März''' - Das ''Gesetz, betreffend die Ablösung der Reallasten und die Regulierung der gutsherrlichen und bäuerlichen Verhältnisse'' wird erlassen. ([[Gesetzsammlung]], Nr. 10, 13.3.1850, S. 77 - 128 ) (eb) | ||
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:* Die ''Verordnung über der Verhütung eines die gesetzliche Freiheit und Ordnung gefährdenden Mißbrauchs des Versammlungs- und Vereinigungsrechtes'' ([[Gesetzsammlung]], 1850, S. 277 - 283 ) stellt die Bildung von Vereinen unter Staatsaufsicht. Es hebt insoweit die Grundrechte aus der Revolution von 1848 wieder auf. ([[Brandt 1981]], S.116) (eb) | :* Die ''Verordnung über der Verhütung eines die gesetzliche Freiheit und Ordnung gefährdenden Mißbrauchs des Versammlungs- und Vereinigungsrechtes'' ([[Gesetzsammlung]], 1850, S. 277 - 283 ) stellt die Bildung von Vereinen unter Staatsaufsicht. Es hebt insoweit die Grundrechte aus der Revolution von 1848 wieder auf. ([[Brandt 1981]], S.116) (eb) | ||
:'''28. Juni''' - Die von Christin Krumscheid gegen das Urteil vom 22. Feb. 1850 geführte Beschwerde ist vom Kgl. Ober-Tribunal Berlin abgewiesen worden (Neuwiedische Nachrichten, No. 50, 28.06.1850). (ak) | |||
:'''17. August''' - Der Gemeinderat beschließt, die städtische Jagd so zu verpachten, dass der gesamte Gemeindebann einen Jagdbezirk bildet und die Verpachtung nur unter der Bedingung erfolgt, die Jagd in den Fluren nicht vor dem 15. September beginnen zu lassen. ([[Beschlußbuch 1846-1865]]) (ak) | :'''17. August''' - Der Gemeinderat beschließt, die städtische Jagd so zu verpachten, dass der gesamte Gemeindebann einen Jagdbezirk bildet und die Verpachtung nur unter der Bedingung erfolgt, die Jagd in den Fluren nicht vor dem 15. September beginnen zu lassen. ([[Beschlußbuch 1846-1865]]) (ak) |
Version vom 21. Dezember 2022, 19:45 Uhr
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bis 1 v.Chr. 0001 - 1000 n.Chr. · 1001 - 1100 n.Chr. ·1101 - 1150 n.Chr. ·1151 - 1200 n.Chr. ·1201 - 1250 n.Chr. · 1251 - 1300 n.Chr. ·1301 - 1350 n.Chr. · 1351 - 1400 n.Chr. ·1401 - 1500 n.Chr. · 1501 - 1520 n.Chr. · n.Chr. · 1521 - 1540 n.Chr. · 1541 - 1560 n.Chr. · 1561 - 1580 n.Chr. · 1581 - 1600 n.Chr. · 1601 - 1620 n.Chr. · 1621 - 1640 n.Chr. · 1641 - 1660 n.Chr. · 1661 - 1680 n.Chr. · 1681 - 1700 n.Chr. · 1701 - 1720 n.Chr. · 1721 - 1740 n.Chr. · 1741 - 1760 n.Chr. · 1761 - 1780 n.Chr. · 1781 - 1800 n.Chr. · 1801 - 1810 n.Chr. · 1811 - 1820 n.Chr. · 1821 - 1830 n.Chr. · 1831 - 1840 n.Chr. · 1841 - 1850 n.Chr. · 1851 - 1860 n.Chr. · 1861 - 1870 n.Chr. · 1871 - 1880n.Chr. · 1881 - 1890n.Chr. · 1891 - 1900n.Chr. · 1901 - 1910 n.Chr. · 1911 - 1920 n.Chr. · 1921n.Chr. · 1922 n.Chr. · 1923 n.Chr. · 1924 n.Chr. · 1925 n.Chr. · 1926 n.Chr. · 1927 n.Chr. · 1928 n.Chr. · 1929 n.Chr. · 1930 n.Chr. · 1931 n.Chr. · 1932 n.Chr. · 1933 n.Chr. · 1934 n.Chr. · 1935 n.Chr. · 1936 n.Chr. · 1937 n.Chr. · 1938 n.Chr. · 1939 n.Chr. · 1940 n.Chr. · 1941 n.Chr. · 1942 n.Chr. · 1943 n.Chr. · 1944 n.Chr. · 1945 n.Chr. · 1946 - 1950 n.Chr. · 1951 - 1960 n.Chr. · 1961 - 1970 n.Chr. · 1971 - 1980 n.Chr. · 1981 - 1990 n.Chr. · 1991 - 2000 n.Chr. · 2001 - 2005 n.Chr. · 2006 - 2010 n.Chr. · 2011 - 2015 n.Chr. ·2016 - 2020 n.Chr. 2021 - 2025 n.Chr. Hauptseite · Die Stadtchronik von Altenkirchen (Westerwald) · Gang durch die Geschichte: Altenkirchen - Von den Anfängen bis 1945 · Jubiläen · Das Projekt AKdia · Einzelne Themen und Verzeichnisse · Veröffentlichungen im Rahmen AKdias · Quellentexte · Literatur & Belege · Prinzipien · Links · Nachrichten · Vorlagen |