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:* In einer Aufstellung über Rekruten, die nach Spanien geschickt werden, werden in der 4. Rotte genannt: Friedrich Ebisch, Isaak Kallmann, Christian Groß und Johannes Heinrich Heidorn. (Hauptstaatsarchiv Wiesbaden Bestand 202, Nr. 145 ziitiert nach [[Sommerfeld 2006]], S.265)  (eb)
:* In einer Aufstellung über Rekruten, die nach Spanien geschickt werden, werden in der 4. Rotte genannt: Friedrich Ebisch, Isaak Kallmann, Christian Groß und Johannes Heinrich Heidorn. (Hauptstaatsarchiv Wiesbaden Bestand 202, Nr. 145 ziitiert nach [[Sommerfeld 2006]], S.265)  (eb)


:'''10. April''': In Altenkirchen verstirbt Friedrich Franz Johann von Pöllnitz, ehemals Gouverneur der Grafschaft Sayn-Altenkirchen, zuletzt im Range eines Herzoglich-Nassauischen Oberschenken (lagis.online.uni-marburg.de/de/subjects/print/sn/bio/id/5091). Dem 1771 als Gouverneur eingesetzten v. Pöllnitz ist in regionalgeschichtlichen Arbeiten auffällig wenig Aufmerksamkeit geschenkt worden.(ak)
:'''10. April''' - In Altenkirchen verstirbt Friedrich Franz Johann von Poellnitz, ehemals Gouverneur der Grafschaft Sayn-Altenkirchen, zuletzt im Range eines Herzoglich-Nassauischen Oberschenken (lagis.online.uni-marburg.de/de/subjects/print/sn/bio/id/5091). Dem 1771 als Gouverneur eingesetzten v. Poellnitz ist in regionalgeschichtlichen Arbeiten auffällig wenig Aufmerksamkeit geschenkt worden. (ak)


:'''13. April''' -  Durch Verordnung wird das Recht der inländischen Juden auf freie Eheschließung mit einem ausländischen (d.h. nicht aus Nassau stammenden) Partner ohne Erlaubnis der Landesregierung bei Strafe verboten, um zu verhindern, dass sie den Armenkassen zur Last fallen könnten.  ([[Verordnungsblatt]], Nr. 9, 13.4.1811, S.43)  (eb)
:'''13. April''' -  Durch Verordnung wird das Recht der inländischen Juden auf freie Eheschließung mit einem ausländischen (d.h. nicht aus Nassau stammenden) Partner ohne Erlaubnis der Landesregierung bei Strafe verboten, um zu verhindern, dass sie den Armenkassen zur Last fallen könnten.  ([[Verordnungsblatt]], Nr. 9, 13.4.1811, S.43)  (eb)
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==1814==
==1814==
:'''1. Januar''' -  Blücher überquert mit seinen Truppen den Rhein. ([[Sauer 1892]] S. 40)  (eb) - '''Korrektur''': Dass er von Altenkirchen gekommen sei, stellt eine lokalpatriotisch gefärbte Fehlinformation dar. ([[RZ]] 12.11.1963) Blücher hatte Ende Dezember 1813 sein Hauptquartier in Höchst am Main bzw. in Frankfurt am Main. ([[Plotho 1817]], Dritter Theil, S. 43) (ak)
:'''1. Januar''' -  Blücher überquert mit seinen Truppen den Rhein. ([[Sauer 1892]] S. 40)  (eb) - '''Korrektur''': Dass er von Altenkirchen gekommen sei, stellt eine lokalpatriotisch gefärbte Fehlinformation dar ([[RZ]] 12.11.1963; vgl. auch Angaben zu einer Gedenktafel unter 11.11.1905). Blücher hatte Ende Dezember 1813 sein Hauptquartier in Höchst am Main bzw. in Frankfurt am Main. ([[Plotho 1817]], Dritter Theil, S. 43) Anteil an der Verfestigung von fehlerhaften Angaben zu Blüchers angeblichem Anmarsch aus Quartier in Altenkirchen haben auch Zeitungsbericht und -meldung, die zum 125. Jahrestag des Rheinübergangs erscheinen (General-Anzeiger für Bonn und Umgegend Nr. 16.296, 12.11.1938, S. 20; ebd. Nr. 16.331, 24.12.1938, S. 12). (ak)


:'''3. Januar''' - Die mit 100 000 Franzosen besetzte Festung Mainz wird bis 4. Mai belagert. Auch ein nassauischer Offizier aus Altenkirchen nimmmt daran teil.  ([[Wacker 1998]], S.60-62) (eb)  
:'''3. Januar''' - Die mit 100 000 Franzosen besetzte Festung Mainz wird bis 4. Mai belagert. Auch ein nassauischer Offizier aus Altenkirchen nimmmt daran teil.  ([[Wacker 1998]], S.60-62) (eb)  
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:'''31. Mai''' - Das nassauische Verbot der Getreideausfuhr nach Preußen wird mit einem preußischen Verbot der Getreideausfuhr aus Preußen nach Nassau beantwortet.  ([[Amtsblatt]], Nr. 28, 12.6.1817, S. 178)  (eb)
:'''31. Mai''' - Das nassauische Verbot der Getreideausfuhr nach Preußen wird mit einem preußischen Verbot der Getreideausfuhr aus Preußen nach Nassau beantwortet.  ([[Amtsblatt]], Nr. 28, 12.6.1817, S. 178)  (eb)


:'''4. Juni''' - Das Preußische Staatsministerium entscheidet, die Stadt Altenkirchen, die eine Hungersnot befürchtet, solle diesbezüglich beruhigt werden. Das Staatsministerium reagiert damit auf ein Bittschreiben der Einwohner von Altenkirchen vom 19. Mai 1817 um Brotgetreide. ([[Rathgeber 2001]], S. 38) Erläuterung: Die Sorge um eine bevorstehende Hungersnot hat ihren Ursprung im "Jahr ohne Sommer" 1816, das zu verheerenden Ernteausfällen geführt hatte. (ak)Im Regierungsbezirk Koblenz betragen die Ertnteausfälle für das Jahr 1816 beim Getreide 25-50%, bei den Kartoffeln 33%. ([[Bass 1991]], S. 57) (eb)
:'''4. Juni''' - Das Preußische Staatsministerium entscheidet, die Stadt Altenkirchen, die eine Hungersnot befürchtet, solle diesbezüglich beruhigt werden. Das Staatsministerium reagiert damit auf ein Bittschreiben der Einwohner von Altenkirchen vom 19. Mai 1817 um Brotgetreide. ([[Rathgeber 2001]], S. 38) Erläuterung: Die Sorge um eine bevorstehende Hungersnot hat ihren Ursprung im "Jahr ohne Sommer" 1816, das zu verheerenden Ernteausfällen geführt hatte. (ak) Im Regierungsbezirk Koblenz betragen die Ernteausfälle für das Jahr 1816 beim Getreide 25-50%, bei den Kartoffeln 33%. ([[Bass 1991]], S. 57) (eb)


:'''7. Juni''' - Auf Anordnung des Landrats Koch müssen alle Vorräte an Weizen, Roggen, Gerste, Hafer, Mengfrucht und Spelz erfasst werden, um den nach der schlechten Ernte 1816 bestehenden Lebensmittelnotstand zu bewältigen. ([[Groh 1965.2]], S.165)(eb)
:'''7. Juni''' - Auf Anordnung des Landrats Koch müssen alle Vorräte an Weizen, Roggen, Gerste, Hafer, Mengfrucht und Spelz erfasst werden, um den nach der schlechten Ernte 1816 bestehenden Lebensmittelnotstand zu bewältigen. ([[Groh 1965.2]], S.165)(eb)
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:* Caspar Nörrenberg wird [[Bürgermeister]]. Er ist noch im [[Adreßbuch 1838]] verzeichnet. ([[Adreß-Buch für den Regierungsbezirk 1826]] S. 53 )(eb)
:* Caspar Nörrenberg wird [[Bürgermeister]]. Er ist noch im [[Adreßbuch 1838]] verzeichnet. ([[Adreß-Buch für den Regierungsbezirk 1826]] S. 53 )(eb)


:* Das untere Stadttor, an das sich die Privilegierte Apotheke anlehnte, wird abgebrochen. ([[Malmedie 2000]], S.60)(eb)
:* Das untere Stadttor, an das sich die Privilegierte Apotheke anlehnte, wird abgebrochen. ([[Malmedie 2000]], S.60) (eb)


:* Eine Mädchenklasse wird auf der Rektoratsschule gebildet, die später den Namen Höhere Töchterschule erhielt. ([[Seelbach, K. 2008]])([[Westerwald-Gymnasium 2008]], S.168)(eb)
:* Eine Mädchenklasse wird auf der Rektoratsschule gebildet, die später den Namen Höhere Töchterschule erhielt. ([[Seelbach, K. 2008]])([[Westerwald-Gymnasium 2008]], S.168)(eb)

Version vom 25. Dezember 2022, 20:14 Uhr

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1811

  • In einer Aufstellung über Rekruten, die nach Spanien geschickt werden, werden in der 4. Rotte genannt: Friedrich Ebisch, Isaak Kallmann, Christian Groß und Johannes Heinrich Heidorn. (Hauptstaatsarchiv Wiesbaden Bestand 202, Nr. 145 ziitiert nach Sommerfeld 2006, S.265) (eb)
10. April - In Altenkirchen verstirbt Friedrich Franz Johann von Poellnitz, ehemals Gouverneur der Grafschaft Sayn-Altenkirchen, zuletzt im Range eines Herzoglich-Nassauischen Oberschenken (lagis.online.uni-marburg.de/de/subjects/print/sn/bio/id/5091). Dem 1771 als Gouverneur eingesetzten v. Poellnitz ist in regionalgeschichtlichen Arbeiten auffällig wenig Aufmerksamkeit geschenkt worden. (ak)
13. April - Durch Verordnung wird das Recht der inländischen Juden auf freie Eheschließung mit einem ausländischen (d.h. nicht aus Nassau stammenden) Partner ohne Erlaubnis der Landesregierung bei Strafe verboten, um zu verhindern, dass sie den Armenkassen zur Last fallen könnten. (Verordnungsblatt, Nr. 9, 13.4.1811, S.43) (eb)
23. April - "Ich mache allen Herrn Reisenden hiermit bekannt, daß die Wirthschaft im Falken dahier wieder eröffnet ist", so lautet die Anzeige des Wirts Neuhof (Zeitung des Großherzogthums Frankfurt Nr. 135, 15.5.1811; Nr. 140, 20.5.1811). (ak)
11. Juli - Der Sohnes des Gouverneurs von Pöllnitz, Ferdinand von Pöllnitz, fällt als Oberst des 1. nassauischen Regiments in Mátaro bei Barcelona (Wacker 1998, S.461) Nassauische Offiziere. Er ist einer von 5628 Mann, die Nassau nach und nach für den Kampf Frankreichs in Spanien abstellte, und von denen 3937 dort ihr Leben verloren. (Müller-Schellenberg 2006, S.94) (eb) - Nach dem amtlichen Todesschein verstarb Oberst von Poellnitz im Mlitärhospital in Mátaro erst zwei Tage nach seiner am 11.7.1811 erlittenen Verwundung. (ak) Er wurde am 15. Juli in der Franziskanerkirche von Mátaro beigesetzt. (Roessler 1882, S.65) (eb)
13. Juli - "Obrist u. Regiments-Chef Carl Ferdinand Heinrich von Poellnitz, 39 Jahre alt, wurde den 11ten July 1812 bei Mataro in Spanien blessirt und starb daselbst an seiner Wunde den 13ten July 1812". Während das Schicksal des Oberst von Poellnitz gut dokumentiert ist, blieben die Nachforschungen nach zwei weiteren Altenkirchenern, die als in Spanien vermisst galten, erfolglos: Für den Tambour Ernst Schilbock sowie für Carl Büsgen konnte die nassauische Militärverwaltung den Angehörigen keine Angaben zu deren Verbleib machen. (HStAW 202/977). (ak)
18. Juli - Der Herzogliche Regierungs-Assessor Lange fordert von allen herzoglichen Ämtern einen Bericht über den staatsbürgerlichen Zustand der Juden an. (Landeshauptarchiv Koblenz, Bestand 332, Nr.894, zitiert bei Ebbinghaus 1986, S.115) (eb)
14. August - Auf diesen Tag setzt die Herzoglich Nassauische Hofkammer den Verkauf der ehemaligen Wohnung des Kanzleidirektors am Obertor an; das dreistöckige Gebäude wird als "ein sehr solides herrschaftliches Haus" angepriesen; es finden sich genaue Angaben zu Räumen, Nebengebäuden und zugehörigem Garten (Zeitung für das Großherzogthum Frankfurt Nr. 152/155/157, 1./4./6.6.1811; Herzoglich Nassauisches allgemeines Intelligenzblatt, Nr. 19, 11. Mai 1811, S. 194f.). Zu möglicherweise aus diesem Gebäude stammenden Leinwandtapeten vgl. Pons 2014.Der geplante Verkauf des Gebäudes kam nicht zustande, sodass es später zum Dienstsitz des ersten preußischen Landrates wurde. (Sayn 1987, Teil III (1989), S. 150-152; dort auch drei Abb.) (ak)
14. September - Das preußische Landkulturedikt regelt die Aufteilung der Allmenden, die Aufhebung des Flurzwangs, die Neueinteilung der Gewanne sowie die Aufhebung der Forstpolizei für den Privatwald und hebt es alle Beschränkungen des Grundeigentums auf. (Hasel 1974, S.25) Es tritt in Altenkirchen nach der preußischen Besitznahme in Kraft. (eb)
30. September - Eine Verordnung regelt, dass alle Chausseen außerhalb der Orte mit Bäumen bepflanzt werden sollen. (Verordnungsblatt, Nr. 22, 5.10.1811, S.98-99) (eb)
15. November - Ortsvorstände, Ärzte und Wundärzte werden angewiesen, den Verdacht der Selbstverstümmelung von aushebungspflichtigen Jugendlichen zu melden. (Verordnungsblatt, Nr. 26, 30.11.1811, S.113) (eb)
3./6. Dezember - Es ergeht ein Dienst- und Pensionsregulativ für die fürstlichen Diener, die zu Staatsdienern werden und vor willkürlicher Entlassung geschützt sind. (Verordnungsblatt, Nr. 27, 7.12.1811, S.118-120) (eb)

1812

  • Im Verzeichnis der Jahrmärkte und Messen in Nassau ist für Altenkirchen ein Jahrmarkt angeführt, welcher am Thomastag (21. Dezember) als Herzoglich-Nassauischer Landesmarkt gehalten wird (Landeskalender 1812). (ak)
1. Januar
  • Die Rezeptur in Altenkirchen wird der Hofkammer in Weilburg unterstellt. (Bär 1919, S.60) (eb)
  • Nassau führt den Code Napoléon ein. (Verordnungsblatt, Nr.3, 9.2.1811, S.13) (eb)
27. Februar - Die Post wird durch den Postmeister von Thurn und Taxis für das Herzogtum Nassau reorganisiert. Altenkirchen ist durch eine Fahrpost Richtung Limburg und Frankfurt bzw. Richtung Siegburg und Köln verbunden.(Goebel 1924, S.50). (eb)
1. Juli - Nach einer Umorganisation der Reitenden Post wird Limburg über Wallmerod mit Altenkirchen verbunden. Abgang ist sonntags und donnerstags. Die Bestelldauer beträgt 14 Stunden. (Verordnungsblatt, Nr. 32, 8.8.1812, S. 327) (eb) - Weil die großherzoglich-bergischen Posten von Düsseldorf aus ihren Kurs u. a. über Siegen und Dillenburg nach Wetzlar nehmen, gibt die Ober-Post-Amts-Direktion Frankfurt/M. den Deutzer Postwagen-Cours durch den Westerwald auf. Zur Erhaltung der Postverbindung von und nach Frankfurt wird eine Influenz-Caleche von Limburg nach Altenkirchen errichtet, welche alle 14 Tage hin und her geht (Zeitung des Großherzogthums Frankfurt, Nr. 199, 17. Juli 1812). Die nahezu im gesamten 19. Jh. sich ausprägende allmähliche Abkopplung Altenkirchens und des gesamten Westerwaldes vom Fernverkehr resultiert aus solchen Einzelmaßnahmen. (ak)
1./3. September - Es ergeht ein Edikt über die Aufhebung der älteren direkten Abgaben nach Einführung eines neuen direkten Steuersystems (Schüler 2006a, S.28; Edikte 1817, S. 287-333; Abgaben und Dienste bis 1812) (eb)
7.-8. September - Nach einem nächtlichen Diebstahl setzt Salomon Kallmann fünfzig Gulden Belohnung zur Ergreifung der Täter aus. (Verordnungsblatt, Nr. 38, 26.9.1812, S. 371) (eb)
23. September
  • Carl Wilhelm Büsgen bewirbt im Verordnungsblatt die auf den Altenkirchner Eisenhämmern gefertigten Radbeschäge, Bandeisen, Hufeisen und 4- und 8-Kant-Stäbe. (Verordnungsblatt, Nr. 38, 26.9.1812, S. 373) (eb)
  • Die Rezeptur gibt erstmals für Altenkirchen die in der Ernte 1811 erzielten Preise für Roggen, Gerste und Hafer an. Der Preis für Roggen ist der zweithöchste im Herzogtum Nassau hinter Freusburg, Gerste ist am billigsten, Hafer bringt den drittniedrigsten Betrag. (Verordnungsblatt, Nr. 38, 26.9.1812, S. 374) (eb)
7. November - Es ergeht eine Nassauische Verordnung zu den Hutungs- und Weiderechten. (Amtsblatt, Nr. 31, 1.9.1818, S.233-235) (eb)

1813

  • In Wien veröffentlicht der österreichische Erzherzog Carl 1813 ein dreibändiges Werk über den Feldzug von 1796, den er selbst auf kaiserlicher Seite gegen die französischen Truppen geführt hatte. In den Bänden II und III werden die Abläufe auch im Westerwald aus österreichischer Sicht eingehend dargestellt. Das Werk wird in vielen späteren Darstellungen nicht berücksichtigt. Es findet sich darin auch eine frühe geographische Beschreibung des Westerwalds um 1796. (eb)
20. Februar - Der nassauische Amtsverwalter Hertel in Altenkirchen eröffnet in Marienthal den Beschluss des Fürsten, das Kloster aufzuheben. (Wirtz 1927, S.232-233) (eb)
15. März- Das Inventar des Klosters Marienthal wird versteigert. (Intelligenzblatt, Nr. 10, 6.3.1813, S.98) (eb)
7. Mai- Über das Handelshaus Johann Jacob Büsgen wird mit allen Grundstücken, Bergwerks- und Hüttenwerksanteilen und Hammerwerken der Konkurs eröffnet. Ab dem 21. Juli werden alle Werte zur Versteigerung gebracht. (Intelligenzblatt, Nr. 25, 19.6.1813, S.257) Heinrich Leopold Schmeiß (1779-1862), Geschäftsmann und Ratsmitglied) aus Ruh bei Waldbröl (Tatsachen vom Stadtarchiv Waldbröl) kauft das Hammerwerk und betreibt es mit seinem Schwager Gondrom bis 1820. (Ascheid 1972, S. 76/77) (eb)
13. Juni - Für die erfochtenen französischen Siege wird in den Kirchen ein Dankfest abgehalten. (Sinemus 1933, S.235) (eb)
21. Juni - Die französischen Truppen erleiden gegen den britischen Befehlshaber Welligton bei Vitoria in Spanien eine Niederlage. Die Nassauer decken den Rückzug nach Frankreich. (Rausch 1921, S. 223) (eb)
1. August - An der Dankfeier anläßlich der Aufhebung der älteren Steuern nach der Entscheidung vom 1./3.9.1812, die in Biebrich abgehalten wird, nimmt für das Amt Altenkirchen der Bürgermeister Pauly teil. (Intelligenzblatt, Nr. 32, 7.8.1813, S.303) (eb)
21. Oktober - Nach der Niederlage Frankreichs im Herbst 1813 wird für die bisher besetzten Gebiete eine Zentralverwaltung unter Vorsitz des Reichsfreiherrn vom Stein gebildet. (Statistik 1967, S.131) (eb)
5. November - Kosakentruppen sind in Altenkirchen. (Neu 1956, S.114) (eb)
10. November - Preußische Truppen unter Feldmarschall Blücher nehmen in der Stadt Quartier, wo sie angewiesen werden, die Blockade von Mainz übernehmen. (Sauer 1892, S. 17) (eb)
11. November - Das Korps des Generals von Sacken errreicht Altenkirchen. (Sauer 1892 S. 17) (eb) - Präzisierung: Nach einem Ruhetag in Freilingen (in mehreren Quellen als "Freiland" verschrieben) am 10.11. ziehen das Hauptquartier Blüchers sowie das Korps des Generals von Sacken am 11.11. in Altenkirchen ein. Blücher muss hier von seinem Plan, auf der Hohen Straße weiterzuziehen und den Rhein bei Mühlheim zu überqueren, Abstand nehmen. Er wird zur Belagerung von Mainz kommandiert, wohin er und seine Truppen schon am 12.11. über Westerburg, dann Limburg usw. abrücken. (Plotho 1817, Zweiter Theil, S. 489f.; dort auf S. 487 die Marschtabelle gemäß der ursprünglichen Planung Blüchers). Einem in "Altenkirchen am Rein" am 11.11. verfassten Brief ist zu entnehmen, dass Blücher sich zu diesem Zeitpunkt schon nahe des Rheins wähnte (Colomb 1876, S. 66f.). (ak)
12. November - Das Korps des Generals von York erreicht Altenkirchen. (Rausch 1921, S.226) Diese Angabe wird bei Sauer 1892 (S. 18) nicht bestätigt. (eb)
16. November - Die Landesherrn scheiden aus den rheinischen Bundesverhältnissen aus und schließen sich der Allianz der gegen Frankreich Verbündeten an. (Verordnungsblatt, Nr. 18, 20.11.1813, S. 81) (eb)
23. November - Das Herzogtum Nassau erklärt sich in einem Vertrag mit den Alliierten bereit, die 1806 erworbenen oranischen Besitzungen wieder herauszugeben. (Statistik 1967, S.135) (eb)
5. Dezember - Nassau sagt der Allianz die Bildung eines 3. Regiments, eines Landwehr-Infanterie-Regiments und eine Corps Nassauischer Jäger zu. Das Landwehr-Regiment soll nur für die Dauer dieses Krieges aus Freiwilligen gebildet werden. (Verordnungsblatt, Nr. 19, 11.12.1813, S. 85) (eb)
17. Dezember - Das Büsgensche Hammerwerk zum Hoffnungsthal soll am 31.3.1814 versteigert werden. (Intelligenzblatt, Nr. 1, 1.1.1814, S.2) (eb)

1814

1. Januar - Blücher überquert mit seinen Truppen den Rhein. (Sauer 1892 S. 40) (eb) - Korrektur: Dass er von Altenkirchen gekommen sei, stellt eine lokalpatriotisch gefärbte Fehlinformation dar (RZ 12.11.1963; vgl. auch Angaben zu einer Gedenktafel unter 11.11.1905). Blücher hatte Ende Dezember 1813 sein Hauptquartier in Höchst am Main bzw. in Frankfurt am Main. (Plotho 1817, Dritter Theil, S. 43) Anteil an der Verfestigung von fehlerhaften Angaben zu Blüchers angeblichem Anmarsch aus Quartier in Altenkirchen haben auch Zeitungsbericht und -meldung, die zum 125. Jahrestag des Rheinübergangs erscheinen (General-Anzeiger für Bonn und Umgegend Nr. 16.296, 12.11.1938, S. 20; ebd. Nr. 16.331, 24.12.1938, S. 12). (ak)
3. Januar - Die mit 100 000 Franzosen besetzte Festung Mainz wird bis 4. Mai belagert. Auch ein nassauischer Offizier aus Altenkirchen nimmmt daran teil. (Wacker 1998, S.60-62) (eb)
17. Januar - Die herrschaftliche Mahlmühle vor der Stadt wird öffentlich gegen Gebot verpachtet. (Intelligenzblatt, Nr. 3, 15,1.1814, S.9) (eb)
20./21. Januar - Es wird die allgemeine Volksbewaffnung mit der Bildung eines Landsturms angeordnet. Die Ämter Altenkirchen, Schöneberg und Schönstein mit dem Kirchspiel Hamm stellen zusammen ein Bataillon. Ein Bataillon soll aus 6 Compagnien zu je 200 Mann bestehen. Es steht unter dem Befehl eines Landobristen, in Altenkirchen Amtsverwalter Hertel, als Landeshauptmann der Miliz-Companie Altenkirchen fungiert Bürgermeister Pauly. (Verordnungsblatt, Nr.5, 5.2.1814, S.19 und Nr. 9, 26.3.1814, S.29) (eb)
9. Februar - Das 2. nassauische Regiment verliert bei seiner Verlegung auf britischen Schiffen in die Niederlande in einem Sturm auf der Harksbank 230 Mann. (Heimatblatt, Nr.3, 1923, S.12) (eb)
10. - 14. Februar - Es ergeht ein nassauisches Edikt, das Juden mit Schutzbriefen gegen Zahlung von Judenschutzgeldern mit dem Erwerb eines Gewerbescheins die Erlaubnis erteilt, überall ihre Waren anzubieten. Sie können in einzelnen Fällen gegen Zahlung der Gewerbesteuer Gewerbebetriebe anmelden. Der Grundbesitzerwerb bleibt beschränkt. (Schubert 1925, S.171-72) (eb)
26. Februar - Ernst Wilhelm Jäger aus Altenkirchen wird zur Stellung als Rekrut aufgefordert. (Intelligenzblatt, Nr. 12, 19.3.1814, S.67) (eb)
15. März - Das bisherige Amt Altenkirchen wird mit dem Amt Schöneberg, dem Kirchspiel Hamm, das bisher zum Amt Hachenburg gehörte, und der Herrlichkeit Lahr, die bisher zum Amt Linz gehörte, zum neuen Amt Altenkirchen zusammengefasst. Es steht unter der Leitung des Amtsverwalters Hertel aus Altenkirchen, jetzt Justizrat; neben ihm arbeiten Amtsassessor Cramer als Amtssekretär, Amtsactuar Reinig und Amtsschreiber Hahn aus Schöneberg. Der Consistorial-Convent wird dem Verwaltungsbezirk angepasst. Hertel wird auch Amtssteuerdirector. (Intelligenzblatt Nr. 10, 9.4.1814, S.39) (eb) - Mit dieser Neuorganisation der Verwaltung endet im Amtsbezirk die seit Jahrhunderten bestehende Kirchspielsverfassung der staatlichen Verwaltung. (Verordnungsblatt, 6. Jg., Num. 10, S. 39) (ak)
31.März - Die verbündeten Truppen marschieren in Paris ein. (Ploetz 1980 S.783) (eb)
2. April - Der französische Senat erklärt Napoléon für abgesetzt. (Ploetz 1980 S.783) (eb)
6. April - Napoléon verzichtet auf seine Krone. (Ploetz 1980 S.783) (eb)
17. April - Es wird ein allgemeines Dankfest mit Festgottesdienst für die Einnahme von Paris nach Napoléons Sturz angeordnet. (Intelligenzblatt, Beilage zu Nr. 10, 9.4.1814, S.43) (eb)
23. April - Forstmeister Heinrich Christoph Schirmer wird zum Hauptmann einer zu organisierenden Scharfschützen-Kompanie ernannt. Der Plan scheitert aber, weil die vorgesehenen Mannschaften (wohl aus dem Kreise des Forstpersonals) nicht in der Lage sind, die Kosten für die Bewaffnung und Ausrüstung aus eigenen Mitteln aufzubringen. Bei einem zweiten Anlauf im Jahre 1815 scheitert das Vorhaben, als Schirmer bei einer Waffeninspektion durch unvorsichtigen Umgang mit den Waffen eine Schussverletzung erleidet, die ihn auf längere Zeit dienstunfähig macht. (Anonymus 1848) (ak)
30. Mai - Der erste Pariser Frieden wird geschlossen. (Nipperdey 1998 Band I, S.89) (eb)
26. Juni - Die Landesherren wenden sich mit einer Dankadresse an die Freiwilligen des Landsturms und des Jägerkorps, die zu ihren früheren Aufgaben zurückkehren dürfen. (Verordnungsblatt, Nr. 15, 2.7.1814, S.59) (eb)
18. Juli - Das 2. nassauische Infanterieregiment wird von den Niederländern in Dienst gestellt. (Wacker 1998, S.70) (eb)
1./2. September - Für Nassau als erstem Staat des späteren Deutschen Bundes wird eine Verfassung erlassen.(Verordnungsblatt, Nr. 18, 3.9.1814, S.67-73) (eb)
18. September - Der Wiener Kongresses beginnt. (Wacker 1998, S.73) (eb)
11. Oktober - Das Herzogliche Amt zu Altenkirchen listet insgesamt 61 Personen aus dem Amt Altenkirchen auf, die zur Mannschaft des Landwehrregiments vom Feldwebel abwärts gehören. Aus Altenkirchen ist lediglich Ludwig Brandenburg verzeichnet, der allerdings als "illegal abwesend" geführt wird (HStAW 202/122). (ak)
18./19. Oktober - Alle Gemeinden feiern ein Siegesfest mit festlichen Feuern auf den Höhen und kostenfrei erlaubten Tanz- und Musikveranstaltungen. (Verordnungsblatt, Nr. 22, 8.10.1814, S.85) (eb)

1815

23. März - Der Herzog ordnet die Mobilmachung der nassauischen Truppen an, die ab 21. Mai in die Niederlande verlegt werden, unter ihnen 5 Offiziere aus Altenkirchen. (Wacker 1998, S.78-79) (eb)
5.- 10. April - Der Ausbruch des Vulkans Tambora in Indonesien als der bisher stärkste je beobachtete Vulkanausbruch schleudert viel Aschematerial in den Himmel. (Stothers 1984) Vgl. den Eintrag erstes Halbjahr 1816. (eb)
22. Mai - Es ergeht die Verordnung über die zu bildende Repräsentation des Volks. (Gesetzsammlung, 1815, S.103) (eb)
31. Mai - In einem in Wien geschlossenen Vertrag tritt Oranien seine gesamten deutschen Besitzungen an Preußen ab, das am gleichen Tag, vertreten durch Fürst von Hardenberg, mit dem Herzogtum Nassau, vertreten durch Staatsminister Marschall, durch Vertrag einen Gebietstausch vereinbart, der das Amt Altenkirchen zu Preußen bringt. (Statistik 1967, S.135) (eb) (Landesherrschaft)
8. Juni - Mit der in Wien geschlossenen Deutschen Bundesakte gehört Preußen zum Deutschen Bund. (Binding 1913) Die in der Folge erlassenen Gesetze dieses Bundes werden damit auch in Altenkirchen gültig. (eb)
18. Juni - In der Schlacht von Waterloo kämpfen viele nassauische Soldaten auf der Seite der Alliierten. (Fritzsche 2006, S.267) 340 von ihnen finden sofort den Tod oder sterben später an ihren Verwundungen. (Müller-Schellenberg 2006, S.97) ( eb) - Als Angehörige des Herzoglich-Nassauischen I. Regiments gehörten zum Kreis "der zum Tragen der Waterloo-Medaille berechtigten Individuen" folgende Soldaten aus dem heutigen Altenkirchen: Unter-Lieutenant Heinrich Schirmer, Soldat Carl Spahr und der Arzt Friedrich Sendler aus Altenkirchen sowie Corporal Heinrich Augst und Soldat Johann Eckenbach aus Leuzbach (HStAW 202/453). Heinrich Schirmer soll als Vierzehnjähriger stellvertretend für seinen durch eine Schussverletzung verhinderten Vater, Forstmeister Heinrich Christoph Schirmer, in die Schlacht gezogen sein (Anonymus 1848). (ak)
21. Juni - Es ergeht das Patent wegen der Besitzergreifung der oranischen Erbländer oder für dieselben erhaltenen Äquivalente durch Preußen nach dem Vertrag vom 31. Mai 1815. Das Amt Altenkirchen wird in einem Anhang genannt. (Gesetzsammlung, Nr. 11, 29.7.1815, S.126-127) (eb)
3. Juli- Die tatsächliche Übergabe der neuen Besitzungen an Preußen erfolgt. (Lottner 1834, S.221) Eine förmliche Huldigung des neuen Landesherrn in den vorher nassauischen Gebieten findet nie statt; der König billigt diese Tatsache am 16.2.1823. (Bär 1919, S.102-103) (eb) - Die Verwaltung der Ämter bleibt weiterhin bei der Regierung Ehrenbreitstein, die in dieser Funktion dem preußischen Generalgouvernement für den Nieder- und Mittelrhein unterstellt ist. Die Regierung Ehrenbreitstein wird am 22.4.1816 aufgelöst, ihre Aufgaben übernimmt die Regierung Koblenz.(www.hadis.hessen.de, Abt. 206a/Preußische Regierung Ehrenbreitstein) (ak) Differenz: Nach (Bär 1919, S.115) hat die Regierung in Ehrenbreitstein bis 20. Mai 1816 bestanden. Der Justizsenat in Ehrenbreitstein bleibt bestehen. (eb)
7. September - Im Journal des Nieder- und Mittelrheins erfahren die Bewohner der Rheinlande die Grundsätze, die der König bereits am 30. April 1815 in einer Verordnung festgelegt hat. Es entsteht das Oberpräsidium in Koblenz. (Bär 1919, S.134) (eb)

1816

erstes Halbjahr - In weiten Teilen Europas kommt es zu einem Temperaturabfall, sodass das Jahr 1816 als Jahr ohne Sommer in die Geschichte eingeht. Die Folgen für die Nahrungsmittelversorgung sind auch im Rheinland verheerend. Die Zeitgenossen erfahren nichts von den Zusammenhängen mit dem Vulkanausbruch des Tambora in Indonesien im April des Vorjahres, der in den nächsten 150 Jahren nicht als Auslöser erkannt wird. Die Dissertation von Sandkaulen 1927 referiert auch 90 Jahre später nur die wahrgenommenen Wetterphänomene und ihre Folgen. Vgl. aber Behringer 2016. Vgl. den Eintrag zum 15.11.1816.(eb)
1. Januar - Nassau hebt alle Grenzzölle zu Preußen auf. (Schüler 2006a, S.106) (eb)
28. Februar - Mit Bekanntgabe der zukünftig von den öffentlichen Kassen anzunehmenden 71 verschiedenen Umlaufmünzen in Gold, Silber oder als silberne Scheidemünzen und deren Umtauschkurs in preußische Taler beginnt die Phase der Münzvereinheitlichung. (Amtsblatt, Nr. 3, 20.4.1816, S. 17-24) (eb)
23. März - Das Großherzogtum Niederrhein wird gebildet. Koblenz wird Sitz eines Oberpräsidiums. (Lottner 1834, S. 360-61) Vgl. auch Neigebaur 1821. (eb)
18. April - Die zukünftige Gliederung der Verwaltung wird verkündet. Die von Nassau eingetauschten Länder zwischen Rhein und Sieg werden der Verwaltung in Koblenz zugeordnet. (Amtsblatt, Nr. 1, 22.4.1816, S.3)
22. April
  • In die neu bestellte Königliche Regierung zu Koblenz tritt auch der bisherige Forstrat Schirmer aus Altenkirchen als Regierungsrat ein. (Bär 1919, S.174) (eb)
  • Zur Verwaltung der Kirchen- und Schulsachen wird ein Provinzialkonsistorium in Koblenz geschaffen, dem alle Unterrichts- und Bildungsanstalten der Rheinprovinz unterstehen. (Bär 1919, S.154) In Altenkirchen besteht der Consistorial-Convent der nassauischen Zeit weiter. (Jacobson 1844, S. 874-75) (eb)
  • Die Nr. 1 des Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Koblenz erscheint. (Amtsblatt, Nr. 1, 22.4.1816) Es ergänzt die Gesetzsammlung für die königlich preußischen Staaten und erscheint mit Angaben verschiedener Behörden, die oft auch örtlichen Bezug haben. (eb)
4. Mai - Der preußische Innenminister Schuckmann nimmt von der Idee Abstand, die Absichten des Judenedikts vom 11.3.1812 auch auf die neuen Landesteile auszudehnen. Stattdessen beginnt eine Phase der Rücknahme der ursprünglich geplanten Gleichstellung der Juden als Staatsbürger. (Brammer 1987, S.109) Daher gelten die Bestimmungen der bisherigen Judenordnung aus nassauischer Zeit zunächst weiter. (Rönne 1843, S.361) (eb)
14. Mai - Der Kreis Altenkirchen wird im Regierungsbezirk Koblenz gebildet. Regierungsrat Wilhelm Richard Philipp Koch wird zum Landrat bestimmt. (Amtsblatt, Nr. 6, 14.5.1816, S.54) (eb)
16. Mai - Einführung neuer Maße und Gewichte durch die Maß- und Gewichtsordnung (Gesetzsammlung, 1816 S.142) Unter der Aufsicht einer Provinzialeichungskommission in Köln stehen die städtischen Eichämter. Sie bestehen bis 30. Mai 1908. (Bär 1919, S.314) (eb)
20. Mai - Die Zuständigkeit der Regierung in Ehrenbreitstein erlischt. Der Kreiskommissar Wilhelm Koch und sein Sekretär Marenbach nehmen ihre Arbeit im Kreis auf. (RZ, 11.5.1991) (eb) Der Landrat war ausschließlich Organ der Regierung. Zu seinen Aufgaben gehörten die allgemeine Verwaltung, Landespolizei- und Militärsachen, die Kommunalaufsicht, Gewerbe- und Armenangelegenheiten, die Aufsicht über das Staatseigentum, das Abgabewesen sowie über die Kreiskasse. Im einzelnen bestimmte die Instruktion die Obliegenheiten der Landräte in Sachen der Sicherheits-, Feuer und Baupolizei, des Gesundheitswesens, der Militärangelegenheiten, des Kommunal-, Armen-, Gewerbe- und Ackerbauwesens, der Forst- und Jagdpolizei, der Getreidepreise, der Aufsicht über Maß und Gewicht, des Landstraßenwesens und der Aufsicht über das Staatseigentum, der Regalien und des Steuerwesens. (www.archive.nrw.de)
10. Juni - Altenkirchen hat mit Leuzbach, Bergenhausen, Dieperzen und Honneroth 850 Einwohner. (Nationalblatt, 24.5.1940) (eb)
20.Juni - Es wird eine "Immediat-Justizkommission" für die Rheinlande berufen, die Vorschläge für die zukünftige Gestaltung der Gesetzgebung und die Verfahrensweise in der Rheinprovinz unterbreiten sollt Einstweilen bleibt das einzelrichterliche Justizamt bestehen, gegen dessen Entscheidungen der Justizsenat in Ehrenbreitstein anzurufen ist. (Baldus 1986, S.190) Altenkirchen ist Sitz eines solchen Königlichen Justizamtes. (Bär 1919, S.422) Auch die Landschreiberei bleibt bestehen. (Bär 1919, S.429) (eb)
1. Juli
  • Nach dem Übergang an Preußen bleiben in den ehemals nassauischen Gebieten 66 Verordnungen in Kraft, aufgelistet im Verzeichniß derjenigen herzoglich nassauischen Verordnungen, welche aus der Sammlung der landesherrlichen Edikte, welche vom 1. Juli 1816 an im ganzen Umfange des Herzogthums Nassau Gesetzeskraft beigelegt worden ist, in dem an die Krone Preußen gekommenen Distrikten gelten. (Lottner 1834, Nr. 252, S. 443-447) (ak)
  • - Preußen übernimmt die Post im von Nassau gewonnenen Gebiet. Posthalter wird der bisherige ansbacher Posthalter Göbel.AZ, 22.9.1932) (eb) Göbel hatte diese Aufgabe in seinem Wohnhaus bis zu seinem Tod 1846 inne. (Postgeschichtliche Blätter 1/2, 1961/62, S.5)(eb) Die Postlinie wird über Weyerbusch nach Flammersfeld verlängert, wodurch ein Anschluss nach Neuwied entsteht. (Schumacher 1959, S.85)(eb)
Oktober - Der "Königliche Landrath" zu Altenkirchen fordert die Bürgermeister seines Verwaltungsbereiches auf, Listen aufzustellen und vorzulegen, in denen die invaliden Teilnehmer der Feldzüge 1807-1815 zu erfassen sind. (Langenbach 1994, S. 207) (sts)
15. November - Der preußische König Friedrich Wilhelm III. kündigt an, sich um den Nahrungsmangel in den rheinischen Gebieten kümmern zu wollen. ([[Sandkaulen 1927, S.53) (eb)
17. November - Zu Superintendenten werden die Pfarrer Johann Jakob Albrecht und Johann Konrad Rhodius ernannt. Rhodius ist seit 1778 Oberpfarrer in Altenkirchen. Sein Amt als Superintendent gibt er nach einem Jahr auf. (Sinemus 1933, S.47) (eb)
1. Dezember - Auf Anweisung des preußischen Königs kommt auch in den von Getreidemangel bedrohten Gemeinden des Regierungsbezirks Koblenz eine Verteilung von Staats wegen infrage. (Amtsblatt, Nr. 43, 1.12.1816, S. 345) Hintergrund ist der nach dem Ausbruch des Tambora ausgebliebene Sommer 1816, der zu starken Ernteausfällen führte. (eb)
19. Dezember - Altenkirchen wird als bevölkerungsreichster Ort des neu gebildeten Kreises Altenkirchen zur Kreisstadt bestimmt. (Sommerfeld 2005, S.69)(eb)
31. Dezember - Nach der Geschäftsanweisung für die Landräte und ihre Gehilfen müssen die Ortsobrigkeiten den Verfügungen des Landrats Folge leisten. Ihm steht ein Strafrecht bis 5 Taler und bis zur zweitägigen Gefängnisstrafe zu. Seine Gehilfen sind der Kreissekretär, der Kreisbote und die Kreiskassenbeamten. Kreisphysikus und Kreischirurgus sind in gesundheitspolitischen Fragen seine Gehilfen. Seine Befugnisse umfassen Fragen der Sicherheits-, Feuer- und Baupolizei, des Gesundheitswesens, der Militärangelegenheiten, des Kommunal-, Armen-, Gewerbe- und Ackerbauwesens, der Forst- und Jagdpolizei, der Getreidepreise, der Aufsicht über Maße und Gewichte, des Landstraßenwesens und der Aufsicht über das Staatseigentum, der Regalien und des Steuerwesens. (Bär 1919, S.223) (eb)

1817

  • Eine Karriolpost verkehrt von Siegen über Kirchen, Wissen, Altenkirchen und Dierdorf dreimal wöchentlich nach Neuwied. (Postgeschichtliche Blätter Heft 1, 1966, S.11)(eb)
  • Die Regierung dringt auf die Einführung von Lehrervereinigungen zur Fortbildung, weil das Schulwesen mehr als in anderen Kreisen im Argen liegt. (LHA Koblenz Abt. 441 Nr.3550) Das führt aber erst ab 1829 zum Erfolg. (Schubert 1925, S. 238) (eb)
  • Im Auftrag des preußischen Innenministeriums bereist Johann Nepomuk von Schwerz Westfalen und die preußische Rheinprovinz, um die landwirtschaftlichen Verhältnisse zu erkunden. Den Westerwald bereist er auf der Köln-Leipziger Straße mit Stationen in Uckerath, Altenkirchen, Hachenburg und Emmerichenhain. Zu Altenkirchen stellt er fest: Ich glaube, daß die Cultur besser seyn könnte, als sie ist. Der Klee ist erst seit 20 Jahren bekannt, und sein Anbau hat noch keine bedeutende Fortschritte gemacht;... Schwerz lobt den Altenkirchener Bürger Butschbach als einen sehr betriebsamen Mann, weil der eine Brennerei auf der Basis von Kartoffeln betreibt. Nähere Angaben zu Anbauverhältnissen finden sich bei (Schwerz 1836, S. 432-434) (ak)
  • Pfarrer Kraft siedelt nach Marienthal über. In Altenkirchen hält er alle zwei Wochen einen katholischen Sonntagsgottesdienst. (Wirtz 1927, S. 247) (eb)
16. Januar - Justine Büsgen, Erbin des verstorbenen Carl Wilhelm Büsgen, schreibt die drei Hämmer und Zubehörungen des sog. Altenkirchener Hammers (auch Hoffungsthaler Hämmer genannt) für eine auf den 3. März 1817 angesetzte freiwillige Versteigerung aus. Der Anzeige ist eine kurze Beschreibung der Anlagen beigegeben. (Frankfurter Ober-Postamts-Zeitung, Beilage zu Nr. 42, 11.2.1818) (ak)
24. Januar - Die Königliche Regierung in Koblenz setzt den bisherigen Schultheißen Imhäuser zum provisorischen Bürgermeister ein. (Hoffmann 1990, S.33) (eb)
11. Februar - Wilhelm Koch wird als bisheriger Kreis-Commissarius zum ersten Landrat ernannt (1816-1845), der im Schloss seinen Dienstsitz hat. (Amtsblatt, Nr. 10, 20.1.1817, S. 76) (eb)
25. Februar - Der ehemals nassauische Rechnungsbeamte Marenbach wird als Kreissekretär bestätigt. (Amtsblatt, Nr. 14, 16.3.1817, S. 100) (eb)
1. März - Alle Briefe sollen mit einem Aufgabestempel versehen werden. (www.postgeschichte-neuss.de) (eb)
19. März - Es wird die erste Bestattung auf dem neuen jüdischen Friedhof an der Kumpstraße vorgenommen. (Blohm 2008, S.153)(eb)
19. Mai - Die Regierung in Koblenz untergliedert die Kreise in Bürgermeistereien. Die Bürgermeisterei Altenkirchen wird aus den Kirchspielen Altenkirchen, Almersbach und Hilgenroth gebildet. (Haas 1967, S.23) Jede Bürgermeisterei erhält einen Bürgermeister und zwei Beigeordnete, die von der Regierung auf 5 Jahre ernannt werden. Jede Gemeinde wählt einen Schöffen, der vom Landrat bestätigt werden muss. Ihm werden in Städten unter 3000 Einwohnern 6 Beistände zugewählt. Der Stadtbürgermeister, die städtischen Beistände und die ländlichen Schöffen bilden den Schöffenrat. Der Bürgermeister ist die unmittelbare Verwaltungsbehörde der Bürgermeisterei. Ihre Aufgaben sind Vermögensverwaltung, Rechungs- und Haushaltswesen. Sie führen die Verzeichnisse der Geburten, Heiraten und Sterbefälle der Juden. (Bär 1919, S. 276) (eb)
31. Mai - Das nassauische Verbot der Getreideausfuhr nach Preußen wird mit einem preußischen Verbot der Getreideausfuhr aus Preußen nach Nassau beantwortet. (Amtsblatt, Nr. 28, 12.6.1817, S. 178) (eb)
4. Juni - Das Preußische Staatsministerium entscheidet, die Stadt Altenkirchen, die eine Hungersnot befürchtet, solle diesbezüglich beruhigt werden. Das Staatsministerium reagiert damit auf ein Bittschreiben der Einwohner von Altenkirchen vom 19. Mai 1817 um Brotgetreide. (Rathgeber 2001, S. 38) Erläuterung: Die Sorge um eine bevorstehende Hungersnot hat ihren Ursprung im "Jahr ohne Sommer" 1816, das zu verheerenden Ernteausfällen geführt hatte. (ak) Im Regierungsbezirk Koblenz betragen die Ernteausfälle für das Jahr 1816 beim Getreide 25-50%, bei den Kartoffeln 33%. (Bass 1991, S. 57) (eb)
7. Juni - Auf Anordnung des Landrats Koch müssen alle Vorräte an Weizen, Roggen, Gerste, Hafer, Mengfrucht und Spelz erfasst werden, um den nach der schlechten Ernte 1816 bestehenden Lebensmittelnotstand zu bewältigen. (Groh 1965.2, S.165)(eb)
1. Juli - In Altenkirchen wird eine Revierförsterei mit Adam Dürsch als Revierförster eingerichtet. (Amtsblatt, Nr. 38, 22.8.1817, S. 249) (eb)
30. Juli - Das Herzogtum Nassau hebt die für Nahrungsmittel nach Preußen erlassene Ausfuhrsperre wieder auf. (Sandkaulen 1927, S.64, Anmerkung 3) (eb)
11. September - Preußen hebt die seinerseits erlassene Ausfuhrsperre vom 25.11.1816 für Nahrungsmitel nach Nassau wieder auf. (Sandkaulen 1927, S.64 Anmerkung 4) (eb)
27. September - In einer Kabinettordre legt Friedrich Wilhelm III. die Vereinigung der evangelisch-lutherischen und evangelisch-reformierten Gemeinden fest. (Brandt 1981, S.148) (eb)
26. Oktober - Die Vereinigung der evangelischen Kirchengemeinden wird in Hamm/Sieg vollzogen. Am 4. November schließt sich auch Altenkirchen an. (Sinemus 1933, S.45) Vgl. auch den Eintrag zum 19.12. des Jahres. (eb)
3. November - In Preußen wird ein eigenständiges Ministerium für Unterricht und Kultus unter Karl Freiherr vom Stein von Altenstein eingeführt, dessen Politik eine Dreistufigkeit des Schulwesens mit Elementarschule, allgemeiner Stadtschule und höherer Bildungsanstalt vorsieht. (Borck 2008, S.20)
19. Dezember
  • Altenkirchen wird zum Kreisort erhoben. (Landeshauptarchiv Koblenz, Bestand 403, Nr. 13608) (eb)
  • Altenkirchen wird zum Sitz der Kreissynode der evangelischen Kirche bestimmt. (Amtsblatt, Nr. 3, 25.1.1818, S.11) (eb)
  • Johann Jakob Albrecht wird zum Superintendenten des unierten Kirchenkreises gewählt. Er versieht die vormals lutherische Pfarrstelle weiter. Sein ebenfalls gewählter Amtskollege, der die vormals reformierte Pfarrstelle versieht, Johann Konrad Rhodius, stirbt bereits am 8. März 1818. (Sinemus 1933, S.39); Vgl. die königliche Bestätigung (Amtsblatt, Nr. 3, 25.1.1818, S.18). (eb)

1818

  • Die Kartographische Landesaufnahme der rheinischen Gebiete durch Generalmajor Freiherr von Müffling wird für das Blatt Altenkirchen von Leutnant Kusserow bis 1819 durchgeführt. (Helzer 1978, S.266) (eb)
25. Januar - In einer Liste der Medizinal-Personen im Regierungsbezirk werden für die Stadt Altenkirchen aufgeführt: Dr. Carl Ludwig Neuhoff als promovierter Arzt, Carl Ludwig Meyer als Wundarzt, Dr. Carl Ludwig Neuhoff und Ludwig Neuhoff als Apotheker, Therese Weber als Hebamme (Amtsblatt, Nr. 3, Beilage 25.1.1818) Vgl. auch (Pothmann 2008) (eb)
22.-23. April - Die Kreissynode der Unierten Kirche tagt erstmals in Altenkirchen. (Sinemus 1933, S.51) (eb)
26. Mai - Mit preußischem Gesetz wird der freie Warenverkehr zwischen den preußischen Provinzen ermöglicht, gegen ausländische Waren werden gleichzeitig Zölle und Verbrauchssteuern erhoben. (Käding 1913 S.52) und (Ohnishi 1980, S.279) Damit wird gegen Nassau eine Zollgrenze errichtet. (Schüler 2006a, S.106); vgl. auch (Amtsblatt, Nr. 31, Beilage 13.9.1818) (eb)
September - Die Privilegierte Apotheke wird zukünftig von einem Apotheker geführt. (Malmedie 2000, S.61)(eb)
15. September - Zur Einführung der preußischen Maße wird auch in Altenkirchen ein Eichamt eingerichtet. Es wird eine Eichkommission aus Bürgermeister Imhäuser, Kaufmann C. Schneider, Blaufärber G. W. Brand, Schuhmacher J. Ph. Schilbock, Schneider L. Spahr und von Amts wegen Ferdinand Pollmann gebildet. (Amtsblatt, Nr. 37, 3.10.1818, S. 291 u. 293) (eb)
20. September - Vom Nebenzollamt I.Klasse in Altenkirchen beginnen Beamte die Zollerhebung an der Grenze nach Nassau (Vierbuchen 1982, S.159) Es werden Eingangszölle auf Tabakblätter, Mehl und Getreide, Transitzölle auf Rohwolle, Seide und Manufakturwaren und Verbrauchssteuern auf Tabak, Mehl und Käse erhoben. Als Schmuggelware werden Stoffe, Tuchwaren, Spitzen, Kaffee, Zucker, Spiegel- und Fensterglas, Tabak, Kurzwaren, Gewürze und Salz entdeckt.(RZ, 3.10.1968)(eb)
20. September - Die Königliche Regierung Koblenz gibt bekannt, dass die Altenkirchener Apotheke an den "gehörig geprüften Apotheker Ludwig Neuhoff, als dermaligen Eigenthümer" übergegangen sei (Amtsblatt Nro. 35, S. 273). (ak)
18. Oktober - In Bonn wird die Preußisch-Rheinische Universität (wieder-)gegründet. (Bär 1919, S.543) Sie ist der nächst gelegene Studienort für Altenkirchen. (eb)
18. Oktober - An einem gegen das Verbot des Königs in Bonn stattfindenden Turnerfest nehmen neben Turnern aus Gießen und anderen Orten auch solche aus dem Westerwald teil (Näheres zur Herkunft dieser Westerwälder bleibt zu ermitteln) (Österreichischer Beobachter Nr. 239, 27.8.1819, S. 1160). Auffällig ist das zeitliche Nebeneinander von Universitätsgründung und Turnerfest. (ak)
16.-17. Dezember - Die Kreissynode der Evangelischen Kirche im Kirchenkreis Altenkirchen tagt erneut in diesem Jahr. (Sinemus 1933, S.51) Sie erinnert daran, dass die Gemeinde Altenkirchen ein verbrieftes Präsentationsrecht für die Pfarrer habe. (Norden 1991 S. 158) (eb)

1819

  • Die Stadt Altenkirchen hat 104 Häuser und 790 Einwohner (395 Lutheraner, 296 Reformierte, 56 Juden, 43 Katholiken); allerdings ist das genaue Bezugsjahr dieser Angaben nicht genannt (Ersch & Gruber 1819, S. 259). Die Angaben repräsentieren sehr wahrscheinlich den Stand des Jahres 1816. (ak)
  • Altenkirchen, eine an der Wied liegende Stadt, hat 1 Schloß, 1 Simultankirche, 104 Häuser und 790 Einwohner [Angaben beziehen sich auf das Jahr 1816], welche hauptsächlich Lein- und Wollenzeuchweberei unterhalten. Die fahrende Post von Düsseldorf u. Cöln nach Frankfurt a. M., und die Carriolpost [schneller einachsiger Briefpostwagen mit beschränkter Möglichkeit zur Personenbeförderung] von Siegen nach Neuwied und Coblenz, gehen durch; das hiesige Postwärteramt ist dem Oberpostamte zu Cöln untergeben. (Heidemann 1819, S. 452) (ak)
  • Conrad Ludwig Neuhoff (26.9.1786 - 13.4.1833) übernimmt von seinem Vater die Apotheke in Altenkirchen, die fortan als musterhaft geführt gilt (Neuer Nekrolog der Deutschen, 11. Jg., 1833. Erster Theil, Weimar 1835, S. 273f.). (ak)
  • Auf der Synode des Kirchenkreises werden Empfehlungen für Gottesdienste vor- und nachmittags ausgesprochen: jeden Sonntag, Weihnachten (2 Tage), Neujahr, Karfreitag, Ostern (2 Tage), Himmelfahrt, Pfingsten (2 Tage), Buß-und Bettag am Mittwoch nach Jubilate. Ein halber Feiertag soll Gründonnerstag sein. Die Synode wünscht, dass keine Polizeibehörde ohne Wissen des Pfarrers Tanzlustbarkeiten und Spiele an Sonn- und Feiertagen genehmigt. Jagden sollten ebenfalls sonntags verboten sein.(Sinemus 1933, S.234 und 255) (eb)
  • Pfarrer Kraft darf mit Erlaubnis der evangelischen Geistlichen Amtshandlungen bei den Katholiken vornehmen. (Wirtz 1927, S.247) (eb)
8. Februar - Auf inländische Produkte wie Branntwein,Braumalz, Weinmost und Tabakblätter wird eine in ganz Preußen einheitliche Verbrauchssteuer erhoben. (Ohnishi 1980, S.279) (eb)
28. März - Es ergeht ein Verbot neuer oder umfangreich zu reparierender Strohdächer. (Amtsblatt, 1819 S.61) (eb)
15.-25. April - Es wird eine Instruktion zur Anlegung eines Grundstückskatasters im Rheinland erlassen. (Instruktion 1820) (eb)
16. April - Pfarrer auf der vormals reformierten Pfarrerstelle wird Friedrich Karl Girshausen . (Sinemus 1933, S.87-88); (Amtsblatt, Nr. 20, 16.4.1819, S.198) (eb)
27. Mai - Altenkirchen erhält ein Steueramt für die Erhebung der seit 8. Februar geforderten Verbrauchssteuern. (Amtsblatt, Nr. 30, 27.5.1819, S.278) (eb)
29. Mai - Es ergeht eine Verordnung zur Aufhebung des Abschosses und Abfahrtsgeldes, mit der die Freizügigkeit im Deutschen Bund hergestellt wird, weil nunmehr ein Wechsel des Bundesstaates ohne Kosten und Genehmigung möglich wird. (Gesetzsammlung Nr. 12, 29.5.1819) (eb)
3.Juli - In einem Verzeichnis der bedeutenderen Fabrik-Anstalten des Regierungsbezirks ist die Stadt Altenkirchen nicht vertreten. (Amtsblatt Nr. 37, 3.7.1819, S.198) (eb)
10. Juli - Der Kreissekretär Albertino wird im Amt bestätigt. (Amtsblatt Nr. 38, 10.7.1819, S.198) (eb)
13. August - Für die Benutzung der Straßen von Köln nach Frankfurt bzw. Köln nach Leipzig im Kreis Altenkirchen wird ab 1. Oktober Chausseegeld fällig, die Regierung zu Koblenz schreibt die Chausseegelderhebung zur Verpachtung an den Meistbietenden aus (Amtsblatt Nr. 48, 20.8.1819, S.430). (eb) (ak)
20. September - Es wird ein Pressegesetz des Deutschen Bundes veröffentlicht, das die Freiheit zu Veröffentlichungen stark einschränkt. (Bundes-Pressgesetz in: documentArchiv.de) Es ist Teil der Karlsbader Beschlüsse. (eb)

1820

  • Das untere Stadttor, an das sich die Privilegierte Apotheke anlehnte, wird abgebrochen. (Malmedie 2000, S.60) (eb)
  • Der 1784 errichtete "Altenkirchener Hammer" stellt seinen Betrieb ein; der Bezug sowohl des Roheisens als auch des Brennmaterials gestaltete sich zu aufwändig (Klein 1926, S. 88). (ak) Auf dem Gelände wird von den bisherigen Betreibern eine Papiermühle in Betrieb genommen, die bis 1833 produziert. (Ascheid 1972, S. 76) (eb)
15. Mai - Mit der Wiener Schlußakte erhält der Deutsche Bund seine endgültige Ausgestaltung. (Schlußakte der Wiener Ministerkonferenz in: documentArchiv.de) (eb)
30. Mai - Mit einem Abgabengesetz werden die Staatseinkünfte erhöht und die bisherigen Unterschiede im Steuersystem der verschiedenen preußischen Provinzen ausgeglichen. Es werden eine Klassensteuer auf dem Lande und in den kleinen Städten eingeführt und die Gewerbesteuer revidiert. (Ohnishi 1980, S.266/67, S.279) (eb)
12. Juni - Der Tod des ehemaligen Franziskaners und Pastors Maximilian Kraft am 28.5. wird im Amtsblatt gemeldet. (Amtsblatt, Nr. 24, 12.6.1820, S.210) (eb)
15. Juni - Das Gesetz über die Einführung einer Klassensteuer wird erlassen. (Gesetzsammlung, Nr.13, 15.6.1820, S.140-143) (eb)


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