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:* ''Ist nicht zu beschreiben, was für eine schlechte und übel bestellte Polizey in Altenkirchen sey. Die Einwohner thun fast nichts als freßen und saufen, müßiggehen, plaudern und sich untereinander zanken ...'' (Bericht eines Oberbeamten des Herzogs Johann Georg I. von Sachsen-Eisenach (1661-1686), zitiert nach [[Heuken 1996]], S. 80). (sts) - Es handelt sich hier um eine sehr parteiische Darstellung der Altenkirchener Verhältnisse, resultierend aus den sich um Altenkirchen entwickelnden Auseinandersetzungen zwischen Sayn-Wittgenstein und Sachsen-Weimar-Eisenach. (ak) | :* ''Ist nicht zu beschreiben, was für eine schlechte und übel bestellte Polizey in Altenkirchen sey. Die Einwohner thun fast nichts als freßen und saufen, müßiggehen, plaudern und sich untereinander zanken ...'' (Bericht eines Oberbeamten des Herzogs Johann Georg I. von Sachsen-Eisenach (1661-1686), zitiert nach [[Heuken 1996]], S. 80). (sts) - Es handelt sich hier um eine sehr parteiische Darstellung der Altenkirchener Verhältnisse, resultierend aus den sich um Altenkirchen entwickelnden Auseinandersetzungen zwischen Sayn-Wittgenstein und Sachsen-Weimar-Eisenach. (ak) | ||
:'''3. | :'''3. März''' - Durch Beschluss des Reichshofrats muss Graf Christian die Stadt und Amt Altenkirchen zurückgeben.([[Moser 1749]], S.163; [[Gründliche Deduktion 1745]], Beilage Nr. 56, S. 115f.) (eb) (ak) | ||
:'''21./29. Mai''' - In zweiter Ehe heiratet die Erbtochter Johannette (+ 29. September 1701) den Herzog Johann Georg von Sachsen-Eisenach, sodass die Grafschaft an Sachsen-Eisenach gelangt. ([[Hertel 1829]], S.169) ([[Landesherrschaft]]) Aus der Ehe gehen acht Kinder hervor. ([[Reinhard 1776]] 14. Stammtafel) Johann Georg I. von Sachsen-Eisenach (* 12. Juli 1634 in Weimar; † 19. September 1686 im Jagdhaus Prunftau bei Eckardtshausen-Wilhelmsthal während der Jagd) war der jüngere Bruder des Herzogs von Sachsen-Eisenach und entstammte der ernestinischen Linie des Hauses Wettin. ([[Zedler]], Band 8, 1734, Spalten 614-616 online einsehbar unter [http://www.zedler-lexikon.de Zedler-Lexikon]) (eb) | :'''21./29. Mai''' - In zweiter Ehe heiratet die Erbtochter Johannette (+ 29. September 1701) den Herzog Johann Georg von Sachsen-Eisenach, sodass die Grafschaft an Sachsen-Eisenach gelangt. ([[Hertel 1829]], S.169) ([[Landesherrschaft]]) Aus der Ehe gehen acht Kinder hervor. ([[Reinhard 1776]] 14. Stammtafel) Johann Georg I. von Sachsen-Eisenach (* 12. Juli 1634 in Weimar; † 19. September 1686 im Jagdhaus Prunftau bei Eckardtshausen-Wilhelmsthal während der Jagd) war der jüngere Bruder des Herzogs von Sachsen-Eisenach und entstammte der ernestinischen Linie des Hauses Wettin. ([[Zedler]], Band 8, 1734, Spalten 614-616 online einsehbar unter [http://www.zedler-lexikon.de Zedler-Lexikon]) (eb) | ||
:'''3. Juni''' - Graf Christian von Wittgenstein verweigert die Umsetzung des Beschlusses vom 3. | :'''3./13. Juni''' - Graf Christian von Wittgenstein verweigert die Umsetzung des Beschlusses vom 3. März, lässt die Stadt von 100 Bauern bewachen und fordert aus Heidelberg 50 Bewaffnete des Pfalzgrafen an ([[Moser 1749]], S.164); nach anderen Angaben ist von 100 bewehrten Bauern als Wachen sowie von einem aus Heidelberg angeforderten Fähnrich mit 30 Mann als Besatzung die Rede. ([[Gründliche Deduktion 1745]], Beilage Nr. 59, S. 118f.) (eb) (ak) | ||
:'''17. August''' - | :'''17. August''' - Eine Kaiserliche Kommission wendet sich an Kurpfalz sowie an den Bischof zu Münster, die nach Altenkirchen gelegten Soldaten ("Völcker") abzuziehen. ([[Gründliche Deduktion 1745]], Beilagen Nr. 61-63, S. 120-123) (ak) | ||
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:'''14.März''' - In einem Vergleich zwischen den Erbtöchtern und Kurköln wird die Umsetzung der Reichshofratsbeschlüsse des Vorjahres ermöglicht. ([[Moser 1749]], S. 172/73) Die Erbtöchter werden von Kurköln mit Altenkirchen belehnt (LHA Koblenz 30, Nr.3297 I+II, 3298). Vgl. auch [[Lünig 1727]], Nr. XXVI, Sp. 1483-1488. (eb) (ak) | :'''14.März''' - In einem Vergleich zwischen den Erbtöchtern und Kurköln wird die Umsetzung der Reichshofratsbeschlüsse des Vorjahres ermöglicht. ([[Moser 1749]], S. 172/73) Die Erbtöchter werden von Kurköln mit Altenkirchen belehnt (LHA Koblenz 30, Nr.3297 I+II, 3298). Vgl. auch [[Lünig 1727]], Nr. XXVI, Sp. 1483-1488. (eb) (ak) | ||
:'''19. März''' - Pfälzische Reiter und Fußtruppen verlassen Altenkirchen, wodurch der militärische Rückhalt für die von Sayn-Wittgenstein betriebene Verzögerung oder gar Hintertreibung der Übergabe Altenkirchens verloren geht. Am selben Tag ziehen Soldaten der Münsterschen Delegation in der Stadt ein und die Bürger leisten den Eid auf Sachsen-Weimar-Eisenach. Graf Christian und sein Hofstaat verbleiben noch im Schloss. ([[Kurzer Bericht 1661]], S. 21). (ak) | |||
:'''26. März / 5. April''' - In Änderung des Teilungsvertrages der Erbtöchter erhält Sachsen-Eisenach Stadt und Kirchspiel Altenkirchen, sowie den von Graf Christian neu angelegten Hof Bergenhausen. ([[Moser 1749]], S.175) (eb) | :'''26. März / 5. April''' - In Änderung des Teilungsvertrages der Erbtöchter erhält Sachsen-Eisenach Stadt und Kirchspiel Altenkirchen, sowie den von Graf Christian neu angelegten Hof Bergenhausen. ([[Moser 1749]], S.175) (eb) | ||
:'''28. März''' - Jeremia Mounier quittiert als Hofmeister des Grafen Christian zu Sayn-Wittgenstein, die diesem zustehenden Früchte und Mobilien, sowohl Schafe als auch Rindvieh und was sonst im Schloss Altenkirchen und auf den Höfen zu Honneroth, Bergenhausen und Helmenzen vorhanden gewesen, überlassen bekommen zu haben. Mounier lässt die Erklärung zusätzlich von den Altenkirchener Schöffen Hermannus Brück, Martin Exweiler und Johann Jacob Saynisch unterzeichnen ([[Kurzer Bericht 1661]], S. 25). (ak) | |||
:'''13. April''' - Die erste Tochter des Herzogspaares Eleonora Erdmuth Luise wird in Friedewald geboren. Sie wird später Markgräfin von Ansbach ([[Reinhard 1776]], 14. Stammtafel) und begründet so den Übergang der Landesherrschaft an das Haus Brandenburg-Ansbach im Jahre 1741. (eb) | :'''13. April''' - Die erste Tochter des Herzogspaares Eleonora Erdmuth Luise wird in Friedewald geboren. Sie wird später Markgräfin von Ansbach ([[Reinhard 1776]], 14. Stammtafel) und begründet so den Übergang der Landesherrschaft an das Haus Brandenburg-Ansbach im Jahre 1741. (eb) | ||
:'''14. /24. Juni''' - In einem erneut abgeänderten Teilungsvertrag erhält Johannette von Sachsen-Eisenach Stadt und Schloss Altenkirchen als Residenz | :'''14. /24. Juni''' - In einem erneut abgeänderten Teilungsvertrag erhält Johannette von Sachsen-Eisenach Stadt und Schloss Altenkirchen als Residenz ([[Moser 1749]] S.175f.), wenn auch in demoliertem Zustand,([[Sommerfeld o. D.]], S. 65) und den Hof Honnert. In Honneroth wird ein baufälliges herrschaftliches Haus zu "Honart" bezeugt. ([[Dreisbach 1972]], S.131) (eb) | ||
:'''15./25. Oktober''' - Johann Eberhart Petzmann wird erstmals in seiner Funktion als Sekretär des Herzogs benannt. ([[Kurzer Bericht 1661]], S. 26) Er ist bis 1683 als Sächsisch-Saynischer Rat für die [[Sächsisch-Saynische Regierung]] Sekretär der Grafschaft Sayn-Altenkirchen.([[Burbach 1973]], S.166) (eb) | :'''15./25. Oktober''' - Johann Eberhart Petzmann wird erstmals in seiner Funktion als Sekretär des Herzogs benannt. ([[Kurzer Bericht 1661]], S. 26) Er ist bis 1683 als Sächsisch-Saynischer Rat für die [[Sächsisch-Saynische Regierung]] Sekretär der Grafschaft Sayn-Altenkirchen.([[Burbach 1973]], S.166) (eb) | ||
:'''16./26. Oktober''' - In einem Notariatsinstrument wird das Ergebnis einer baufachlichen Besichtigung der herrschaftlichen Gebäude in Altenkirchen dokumentiert | :'''16./26. Oktober''' - In einem Notariatsinstrument wird das Ergebnis einer baufachlichen Besichtigung der herrschaftlichen Gebäude in Altenkirchen dokumentiert ([[Kurzer Bericht 1661]], S. 25-30). Das Gutachten legt wohl bauliche Mängel offen, gibt aber keinen Anlass, der Darstellung zu folgen, das Schloss sei demoliert, also vorsätzlich verwüstet gewesen. (ak) | ||
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:'''11. Juli''' - Der Kurfürst von Mainz als Protector des Postwesens beklagt sich in einem Schreiben an den Rat der Stadt, dass die Reichsstädte an dem Grundsatz festhielten, dass die eigentlich verbotenen "Nebenposten" immer noch handelten, so z.B. der Frankfurten Bote in Weyerbusch bei Altenkirchen die Pferde wechsele, was den kaiserlichen Bestimmungen glatt zuwieder liefe. (Faulhaber 1883, S. 79) (eb) | |||
:'''6. November''' - Der Landesherr erlässt eine verbesserte Kirchenordnung. ([[Kirchenordnung 1664]]) (eb) | :'''6. November''' - Der Landesherr erlässt eine verbesserte Kirchenordnung. ([[Kirchenordnung 1664]]) (eb) | ||
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:'''24. Februar''' - Im letzten Teilungsvertrag ist vorgesehen, einen gemeinsamen lutherischen Superindenten für beide Grafschaften zu bestellen. ([[Moser 1749]], S.210) Sayn-Altenkirchen wird in der Umgebung Altenkirchens um das Kirchspiel Almersbach erweitert. ([[Müller 2005]], S.31 Anmerkung 18) (eb) | :'''24. Februar''' - Im letzten Teilungsvertrag ist vorgesehen, einen gemeinsamen lutherischen Superindenten für beide Grafschaften zu bestellen. ([[Moser 1749]], S.210) Sayn-Altenkirchen wird in der Umgebung Altenkirchens um das Kirchspiel Almersbach erweitert. ([[Müller 2005]], S.31 Anmerkung 18) (eb) | ||
:'''2. März''' - Der Landesherr Johann Wilhelm von Sachsen-Weimar-Eisenach verfügt, dass die Stadt den Wachraum am Untertor wiederherrichten soll. ([[Friedhoff 2021]], S.16) | |||
:'''27. Oktober / 6. November''' - Der endgültige Erbvergleich bestätigt den erreichten Territorialbestand beider Grafschaften. ([[Müller 2005]], S.31-32) (eb) | :'''27. Oktober / 6. November''' - Der endgültige Erbvergleich bestätigt den erreichten Territorialbestand beider Grafschaften. ([[Müller 2005]], S.31-32) (eb) | ||
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:'''1. Juni''' - Französische Truppen ziehen durch Altenkirchen. Die Bürger müssen 120 Kühe abliefern. ([[Rausch 1921]], S.123) Der Durchmarsch erfolgt im Rahmen des Holländischen Krieges. (Vgl. dazu [[Depping 1840]] S. 170, S. 175, S.198-203.) (eb) | :'''1. Juni''' - Französische Truppen ziehen durch Altenkirchen. Die Bürger müssen 120 Kühe abliefern. ([[Rausch 1921]], S.123) Der Durchmarsch erfolgt im Rahmen des Holländischen Krieges. (Vgl. dazu [[Depping 1840]] S. 170, S. 175, S.198-203.) (eb) | ||
:'''2. September''' - Nach einer Meldung von diesem Tag ziehen französische Truppen über den Westerwald nach Philippsburg an den Oberrhein (Mercurii Relation oder Zeittungen / von underschidlichen Orten /Auff das 1673. Jahr. Littera Oo. Num 37). (ak) | |||
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